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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach dem Apple Event Alles zum neuen iPhone 12 und dem HomePod mini
Apple hat am Dienstag gleich vier neue iPhones und einen interessanten Smart Speaker vorgestellt. Alle technischen Details, Preise und Verkaufstermine zu den neuen Geräten lesen Sie hier.
Apple hat nun seine neuen iPhones gezeigt: Erstmals gibt es vier verschiedene Versionen des iPhone 12 – alle unterstützen den schnellen Datenfunk 5G. Ebenfalls neu ist der smarte Lautsprecher HomePod mini – der mit einem aggressiv niedrigen Preis der Konkurrenz durchaus Sorgen bereiten dürfte. Alle Details und Preise zu den neuen Geräten, die Sie sich oben im Video oder hier anschauen können.
Die neuen iPhones – Design und Display
Wie schon in den vergangenen zwei Jahren gibt es Apples Premiumversion des iPhones in zwei Größen. Das Display des iPhone 12 Pro misst 6,1 Zoll in der Diagonale (11 Pro: 5,8 Zoll), das des iPhone 12 Pro Max 6,7 Zoll (11 Pro Max: 6,5 Zoll). Insgesamt sind die Geräte aber kaum größer geworden, da Apple vor allem den Rahmen des Displays weiter geschrumpft hat. Darüber hinaus ist auch das Standard-iPhone jetzt in zwei Größen verfügbar. Das iPhone 12 hat ein 6,1-Zoll-Display, das iPhone 12 mini eines mit 5,4 Zoll Diagonale. Übrigens haben in diesem Jahr alle Geräte Bildschirme mit OLED-Technik, nicht nur die der Pro-Serie – was für die günstigeren iPhones eine deutliche Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Bei allen Geräten neu ist, dass das Display von einem Glas geschützt wird, das Apple "Ceramic Shield" nennt. Es soll mithilfe von Nanokeramik-Kristallen im Glas deutlich härter sein und eine viermal bessere Sturzfestigkeit bieten. Auch gegen das Eindringen von Wasser sind die Telefone noch etwas besser geschützt: Statt vier dürfen sie nun sogar sechs Meter tief tauchen – und das für 30 Minuten.
Das Design erinnert tatsächlich wieder an das iPhone 4: Statt der abgerundeten Seiten der vergangenen Jahre, zeigt Apple nun wieder Kante – und fasst die neuen Smartphones wieder mit einem flachen Metallband ein. Der Rahmen ist bei den Pro-Modellen aus Edelstahl, die übrigen iPhones setzten hier auf Aluminium. Neben Schwarz und Silber gibt es einen etwas helleren Goldton sowie die neue Farbe Pazifikblau bei den Pro-Geräten. Das iPhone 12 und iPhone 12 mini gibt es in Blau, Grün, Rot, Silber und Dunkelgrau.
5G und ein leistungsstarker Prozessor
Das iPhone 12 ist das erste Apple-Smartphone, das den schnellen Datenfunk 5G unterstützt. Smarte Software soll dafür sorgen, dass dennoch der Energiebedarf nicht zu hoch wird – etwa indem auf LTE zurückgeschaltet wird, wenn 5G für die Anwendung nicht notwendig ist. Zudem soll eine breite Abdeckung von Frequenzbändern (Apple sagt, die breiteste am Markt) dafür sorgen, dass die Geräte in allen 5G-Netzen funktionieren.
Apples Prozessoren sind stets sehr schnell, auch im Vergleich zur Konkurrenz. Der neue Prozessor wird mit winzigen 5-nm-Strukturen gefertigt, was ihn sehr effizient machen dürfte. Diesmal gibt Apple an, dass der neue A14 Bionic im Vergleich zum schnellsten Prozessor der Android-Konkurrenz 50 Prozent mehr Prozessor- und Grafikleistung liefere. Das klingt beeindruckend, allerdings werden unabhängige Tests das noch belegen müssen. Der integrierte Neural-Core – also der Teil des Prozessors, der für Maschinenlern-Berechnungen zuständig ist – soll im Vergleich zum A13 um 80 Prozent zugelegt haben. Angesichts der versprochenen Videoleistung klingt das auch notwendig, aber dazu gleich mehr.
Verbesserte Kamera für Fotos und Videos, LiDAR im Pro
Ein neuer Bildsignalprozessor (ISP) soll die Bilder noch besser und smarter bearbeiten, ohne dass der Nutzer etwas tun muss. Die Funktion heißt nun Smart HDR 3. Der Kamerasensor der Hauptkamera ist 47 Prozent größer, die Blende mit f/1,6 ebenfalls noch etwas weiter, was zu 87 Prozent mehr Lichtausbeute führen soll. Die optische Bildstabilisierung funktioniert beim iPhone 12 Pro Max erstmals nicht über eine bewegliche Linse, sondern per "Sensor Shift" über einen beweglichen Sensor. Da dieser leichter ist, könne er noch besser Verwacklungen ausgleichen – bis zu 5000 Mal in der Sekunde. Das sei fünfmal besser als beim Vorjahresgerät. Das soll ermöglichen, dass man auch bei schlechtem Licht scharfe Fotos mit bis zu zwei Sekunden Belichtungszeit schießen könne – und zwar ohne Stativ.
Beim iPhone 12 Pro gibt es wieder drei Linsen: Eine Ultraweitwinkel-, eine Weitwinkel- und eine Telelinse. Das iPhone 12 Pro Max bietet mit 5-fachem optischem Zoom eine etwas stärkere Vergrößerung als das iPhone 12 Pro (4-fach-Zoom). Beim iPhone 12 und iPhone 12 mini entfällt jeweils das Zoom-Objektiv.
Übrigens gibt es beim iPhone Pro 12 auch ein neues Bildformat: Apple Pro Raw. Ein Raw-Format, das auch die Verbesserungen von Smart HDR 3 mit aufnehmen soll.
Ebenfalls beeindruckend ist die Video-Leistung: Die Kameras zeichnen als erste Smartphones überhaupt Videos nach Dolby-Vision-Vorgaben mit 10-Bit-Farbtiefe auf. Die Pro-Geräte mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde bei 4K-Auflösung, die anderen mit 30 Bildern pro Sekunde in 4K. Der ISP soll dabei jedes einzelne Bild analysieren und verbessern, vor allem bei schlechtem Licht habe sich die Qualität der Videos deutlich verbessert.
Der Laserscanner LiDAR sitzt nur in den Pro-Geräten. Er erlaubt etwa Portraits mit Unschärfeeffekt auch im Nachtmodus oder einen deutlich schnelleren Autofokus bei wenig Licht. Zudem eignet sich die Technologie, um Räume zu vermessen oder virtuelle Objekte im Raum zu platzieren.
Mehr Nachhaltigkeit bei der Produktion
Wie schon in den vergangenen Jahren nimmt Apple bei der Präsentation seiner Geräte auch die Nachhaltigkeit in den Blick: Bis 2030 wolle das Unternehmen seine Produktion komplett klimaneutral umsetzen. Die Materialien werden zunehmend aus Recycling gewonnen. Ein sicher nicht ganz unumstrittener Schritt ist, dass Apple aus diesem Grund auch alle Kopfhörer sowie alle Ladegeräte aus den Packungen entfernt. Das spare Elektroschrott und mache zusätzlich noch die Packungen kleiner und effizienter beim Transport. Insgesamt spare Apple so die Emissionen von 450.000 Autos im Jahr ein, so das Unternehmen.
Preise und Lieferdatum der iPhones
Insgesamt sind die Verbesserungen und Neuerungen in diesem Jahr durchaus bemerkenswert, vor allem die beiden günstigen Geräte werden im Vergleich zum Vorjahr deutlich aufgewertet. Trotzdem bleiben die Preise gleich, oder werden im Fall vom iPhone 12 mini sogar etwas niedriger:
Bereits ab dem 23.10. erhältlich sind das iPhone 12 (876,30 Euro mit 64 GB Speicher) und das iPhone 12 Pro (1120 Euro mit 128 GB Speicher).
Das iPhone 12 mini (778,85 Euro mit 64 GB Speicher) und das iPhone 12 Pro Max (1217,50 Euro mit 128 GB Speicher) sind erst ab dem 13. November erhältlich.
HomePod mini ist erstaunlich günstig
Mit dem HomePod mini hat Apple eine günstigere Version seines Smart Speakers HomePod vorgestellt. Der runde Lautsprecher ist in schwarz und weiß erhältlich und kostet 96,50 Euro – ein erstaunlich günstiger Preis für Apple. Das Gerät ist deutlich kleiner und einfacher aufgebaut als der große und deutlich teurere HomePod – und bietet ansonsten die gleiche Funktionalität wie die Smart Speaker der Konkurrenz.
Hier wird vor allem der Klang darüber entscheiden, wie günstig der Preis im Vergleich zu den Produkten von Amazon und Google tatsächlich ist. Neu und besonders ist hingegen, dass im HomePod mini der Ultrabreitbandfunk-Chip U1 steckt, sodass das Gerät etwa sehr genau erkennen kann, wenn ein iPhone in der Nähe ist und auf den Lautsprecher gerichtet wird. Entsprechende Funktionen sollen im Laufe des Jahres nachgeliefert werden.
Neu sind außerdem die Funktionen Ambient Sound, die Geräusche wie Regen, Kaminfeuer oder einen Bachlauf zur Entspannung abspielt, oder Intercom: Damit lassen sich Sprachnachrichten an andere HomePods, iPhones oder Apple Watches verschicken – etwa um die Familie zum Essen zu rufen, ohne dabei durch das Haus brüllen zu müssen.
Der HomePod mini ist erst ab dem 16. November erhältlich.
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