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Aktuelle Umfrage
Wie sich die Hörgewohnheiten der Deutschen ändern


16.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Junge mit Brille und Stirnband hört RadioVergrößern des Bildes
Hören liegt im Trend: die Zahlen steigen, die Nutzungsfrequenz nimmt zu (Quelle: getty-images-bilder)
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Jahr für Jahr entdecken mehr Deutsche das Hören für sich. Das bestätigt eine neue repräsentative Umfrage, die t-online.de vorab einsehen konnte. Deutlich wird auch: Die Hörgewohnheiten verändert sich.

Fast 23 Millionen Menschen in Deutschland haben in den vergangenen zwölf Monaten Hörbücher, Hörspiele oder Podcasts gehört – also etwa ein Drittel der Bevölkerung über 14 Jahren. Das geht aus dem "Hörkompass 2019" hervor, einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Audible. Das Unternehmen fragt seit 2016 jedes Jahr ab, wie sich das Hörverhalten der Deutschen entwickelt.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind rund fünf Millionen Hörer hinzugekommen. Allerdings werden zum ersten Mal Podcasts in die Statistik mit einbezogen. Bei Hörbüchern und Hörspielen allein liegt die Gesamtzahl der Hörer bei rund 18 Millionen und damit in etwa auf dem Wert des Vorjahres.

Vor allem Jüngere hören Audio-Inhalte

Knapp acht Millionen Menschen haben Hörbücher oder Podcasts bereits in ihren Alltag integriert und hören jeden Tag. Das sind doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Seit der ersten Umfrage 2016 hat sich die Zahl der täglichen Hörer damit sogar vervierfacht.

Eines fällt zudem besonders auf: Jüngere hören Audio-Inhalte besonders gern, oft und in vielen Lebenssituationen. Bei den Unter-40-Jährigen hört knapp jeder Fünfte täglich (Gesamtbevölkerung: 11 Prozent). Bei den Hör- und Zustimmungswerten liegt die Altersgruppe der 14- bis 39-Jährigen fast überall vorn.

Das Ende der CD?

Laut Umfrage zeigt sich in diesem Jahr zudem eine Trendumkehr. Zum ersten Mal hören mit 59 Prozent die meisten Menschen Hörbücher digital übers Smartphone und Tablet. Das Hören von CD – bisher Spitzenreiter und auch im vergangenen Jahr noch knapp vorn – rutscht auf nur noch 32 Prozent ab. Bei der ersten Umfrage vor drei Jahren war das Verhältnis noch umgekehrt: CD deutlich vor Smartphone.

Eine weitere Erkenntnis der Umfrage ist, dass es trotz der gestiegenen Hörerzahl ein weiterhin großes Potenzial gibt. 9,2 Millionen Menschen in Deutschland geben an, bisher noch keine Hörbücher, Hörspiele oder Podcasts gehört zu haben, sich das aber für die Zukunft vorstellen zu können. Die Zahl ist etwa auf dem Niveau vom vergangenen Jahr.

Weitere Erkenntnisse aus dem "Hörkompass 2019":

  • 61 Prozent in der Umfrage geben an, dass Audio-Inhalte für sie eine wichtige Alternative zu Fernsehen oder Computern sind
  • Etwa die Hälfte der Befragten findet, dass sie schon zu viel auf Bildschirme schaut – und deshalb Audio-Inhalte besonders schätzt
  • Beliebteste Nutzungssituation für Audio-Inhalte ist das Entspannen zu Hause (65 Prozent), danach folgen öffentliche Verkehrsmittel (57 Prozent), das Auto (56 Prozent), Hausarbeit (43 Prozent), Einschlafen (41 Prozent), Wartezeiten an der Haltestelle, der Supermarktkasse oder beim Arzt (35 Prozent) und das Hören beim Sport (21 Prozent).
  • 70 Prozent nutzen Hörbücher vor allem, weil sie unterhaltsam sind. 64 Prozent geben an, dass Hörbücher und Podcasts für sie Bildung sind. Mehr als ein Drittel nutzt solche Audio-Inhalte sogar gezielt, um sich weiterzubilden.

Neben dem "Hörkompass 2019" haben auch andere repräsentative Umfragen den Trend zum Hören bestätigt. Laut neuer "ARD/ZDF-Onlinestudie" liegt bei der täglichen Internet-Nutzungsdauer das Hören zum ersten Mal vor dem Lesen.

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Die erstmals auch für Deutschland durchgeführte Studie "Infinite Dial" der US-Marktforscher Edison Research hat ebenfalls gezeigt, dass vor allem Jüngere besonders gern Podcasts hören. Außerdem haben dort bereits 38 Prozent der 16- bis 34-Jährigen angegeben, Radio nicht mehr über ein klassisches Gerät, sondern über Apps, Streaminganbieter oder Smartspeaker zu hören.

Hinweis zur Methode: Für den "Hörkompass" hat das Meinungsforschungsinstitut Kantar Emnid 2.024 Menschen per Telefon befragt. Die Teilnehmer in der repräsentativen Zufallsstichprobe mussten mindestens 14 Jahre alt sein. Befragt wurden alle – auch Menschen, die angegeben haben, noch kein Hörbuch, Hörspiel oder keinen Podcast gehört zu haben. Die Umfrage wurde im August innerhalb von zwei Wochen durchgeführt.

Verwendete Quellen
  • Hörkompass 2019, vorab
  • ARD/ZDF-Onlinestudie 2019
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