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Apples iPhones: Fehlfunktion bei Facetime ermöglichte "Lauschangriffe"


Schwachstelle bei "Facetime"
iPhone-App ermöglichte heimliche "Lauschangriffe"

Von t-online, str

Aktualisiert am 30.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Apple Facetime: In der Videochat-App von Apple gibt es seit iOS 12.1 einen Fehler, der zu heimlichen "Lauschangriffen" führen könnte.Vergrößern des Bildes
Apple Facetime: In der Videochat-App von Apple gibt es seit iOS 12.1 einen Fehler, der zu heimlichen "Lauschangriffen" führen könnte. (Quelle: Valentin Wolf/imago-images-bilder)

Eine Fehlfunktion in Apples Videochat-App "Facetime" sorgt derzeit in den sozialen Medien für Furore: Offenbar aktiviert die App das Mikrofon vorzeitig und ohne das Zutun des Nutzers. Apple-Experten warnen vor heimlichen "Lauschangriffen".

Laut mehreren übereinstimmenden Berichten, gibt es derzeit ein Problem mit Apples Videochat-App "Facetime". Demnach konnten Anrufer die Stimme und Umgebungsgeräusche des Angerufenen bereits hören, noch bevor die Zielperson das Gespräch annehmen oder ablehnen konnte.

Offenbar wird unter bestimmten Umständen das Mikrofon vollautomatisch aktiviert. Während der Angerufene noch das Telefon klingeln hört, bekommt der Anrufer bereits die Audiosignale des anderen Endgeräts ausgespielt. So könnte das iPhone zur "Wanze" gemacht werden.

Allerdings müssen Nutzer einen recht ungewöhnlichen Weg wählen, damit das passiert. Der Fehler kann also nur absichtlich herbeigeführt werden. Einige Webseiten verbreiten detaillierte Anleitungen, wie das geht. Wir wollen an dieser Stelle nur so viel sagen: Im Grunde geht es darum, einen Gruppenchat zu starten, zu dem sich der Anrufer heimlich selbst hinzufügt. Laut der Webseite "9to5Mac" gibt es auch eine Variante, in der der Nutzer unwissentlich das Live-Video seines iPhones an den Anrufer überträgt.

Der Fehler betreffe wohl alle iPhones und iPads mit der iOS-Version 12.1 oder höher. Apple hat bereits auf die Fehlerberichte reagiert und ein Update angekündigt. Es soll das Problem im Lauf der Woche beheben. In der Zwischenzeit wurde die Gruppenchat-Funktion zur Sicherheit deaktiviert. (Falls Sie immer noch unsicher sind: Hier erklären wir, wie Sie Facetime selbstständig deaktivieren.)

Viele iPhone-Nutzer hatten befürchtet, dass die Schwachstelle für heimliche "Lauschangriffe" missbraucht werden könnte. Da das Mikrofon bereits aktiviert wird, während das Telefon noch klingelt, kann sich das Opfer auch durch "wegdrücken" nicht dagegen wehren. Nutzer konnten Facetime lediglich vorübergehend aktivieren, bis das Problem behoben ist.

"Facetime" ist Apples Antwort auf Skype oder WhatsApp. Über die App können Nutzer Videochats mit Freunden und Familien abhalten. Die Schwachstelle in der App war von iPhone-Nutzern wohl eher durch Zufall entdeckt und von einem Twitter-User namens @BmManski bekannt gemacht worden. In einem kurzen Video demonstriert er, wie der "Lauschangriff" funktioniert. Es wurde fast 50.000 Mal auf Twitter geteilt.

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