Mate 20 und Mate 20 Pro vorgestellt Neues Spitzen-Handy von Huawei spendet iPhones Energie
Spionage-Verdacht und Mogel-Vorwürfe: Trotz aller Skandale ist Huaweis Ehrgeiz auf dem deutschen Smartphone-Markt ungebremst. Am Dienstag hat der Konzern zwei neue Top-Smartphones und drei Wearables vorgelegt.
Eine, zwei, drei oder sogar vier? Smartphones mit mehreren Kameralinsen liegen gerade im Trend. Auch Huawei hat die Triple-Kamera, die das Unternehmen erstmals mit dem Huawei P20 Pro einführte, offenbar lieb gewonnen. Am Dienstag präsentierte der China-Konzern seine neue Mate-20-Serie. Sowohl das Huawei Mate 20 als auch das Mate 20 Pro tragen drei Leica-Linsen auf der Rückseite. Anders als noch beim P20 Pro wurden sie aber zusammen mit dem Blitzlicht-Sensor zu einem Quadrat angeordnet.
Die Besonderheit: Ein neues Ultra-Weitwinkelobjektiv ergänzt die bisher üblichen Weitwinkel- und Tele-Objektive. Diese Kombination soll "ganz neue Fotografie-Möglichkeiten" bieten, verspricht der Hersteller. Nutzer sollen damit beispielsweise gestochen scharfe Detailaufnahmen aus nur 2,5 Zentimetern Abstand schießen können. Bisher stand Makrofotografie nicht im Fokus der Smartphone-Hersteller. Hat Huawei hier womöglich eine Nische entdeckt? Mit seiner lichtstarken Triple-Kamera im P20 Pro konnte Huawei die deutsche Foto-Community bereits begeistern.
Für den Durchschnittsnutzer, der sein Smartphone vor allem für Selfies und Urlaubsbilder nutzt, sind die neuen intelligenten Video-Funktionen im extrabreiten 21:9-Format interessant: Mit Hilfe neuer Video-Modi lassen sich zum Beispiel Farbton, Sättigung und Helligkeit von Clips verändern – ähnlich wie das verschiedene Filter für Fotos tun. Die KI kann außerdem Menschen durch eine spezielle Farbgebung automatisch hervorheben oder zehnsekündige Highlight-Clips zum Teilen in den sozialen Medien bereitstellen.
Unsere Kollegen von GIGA.DE hatten schon Gelegenheit, das Mate 20 Pro auszuprobieren:
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Neu ist auch das Innenleben der Mate-10-Nachfolger: Ein frischer Prozessor und verbesserte Chiptechnologie sollen sich durch mehr Leistung und intelligentere Funktionen bemerkbar machen. Im Vergleich zur Konkurrenz soll das Huawei-Handy über die Jahre hinweg weniger Leistung einbüßen. Das Huawei-eigene Betriebssystem EMUI basiert auf Android 9.0 (Pie).
Außerdem unterstützen die Huawei-Geräte mit einer eigens entwickelten SuperCharge-Technologie nun auch schnelles Aufladen. Zum Entsperren des Bildschirms stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Erstmals hat Huawei sogar einen Fingerabdrucksensor in den Bildschirm integriert. Alternativ steht auch ein Sensor auf der Rückseite zur Verfügung oder eine 3D-Gesichtserkennung.
Die Mate-20-Modelle sind in fünf Farben verfügbar: Black, Midnight Blue, Emerald Green, Twilight und Pink Gold. Bei einigen Geräten ist die Rückseite für einen besseren Halt mit einer geriffelten Struktur beschichtet.
Beide Geräte haben einen 128 Gigabyte (GB) großen internen Speicher und lassen sich erstmals durch eine neuartige Nano Memory Card (NM Card) auf bis zu 256 GB erweitern. Diese Erfindung von Huawei ersetzt die bisher üblichen MicroSD. Der Vorteil: Eine NM Card hat dieselbe Größe wie eine Nano-Sim und passt daher problemlos in den Dual-Sim-Slot.
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Das sind die größten Unterschiede zwischen dem Mate 20 Pro und dem Mate 20
Wie bisher bietet Huawei sein neues Flaggschiff in zwei Versionen: Das Huawei Mate 20 Pro kostet 999 Euro. Das Mate 20 wird für 799 Euro erhältlich sein.
Anders als bei den Konkurrenten Apple, Samsung oder Google ist das größere Handy aber nicht gleichzeitig auch das hochwertigere Modell. Das Mate 20 Pro hat nämlich einen 6,39 Zoll (16,23 cm) großen OLED-Display. Das im Huawei Mate 20 verbaute LCD-Display misst dagegen 6,53 Zoll (16,59 cm) in der Bildschirmdiagonale. Gleichzeitig fällt die Einkerbung am oberen Bildschirmrand, der sogenannte "Notch" beim Mate 20 kleiner aus.
Dass Huaweis Spitzenmodell Mate 20 Pro vergleichsweise "klein" ausfällt, ist Absicht: Das schmale Smartphone soll besser in der Hand liegen als etwa ein iPhone XS Max oder ein Google Pixel 3 XL.
Auch bei der Kameraleistung dürfte sich die abgespeckte Ausstattung des Mate 20 bemerkbar machen: So setzt sich die Triple-Kamera beim Mate 20 Pro aus einem 40 Megapixel (MP) Farbsensor mit Weitwinkel-Charakteristik, einem 20 MP-Sensor mit Ultra-Weitwinkel und einem 8 MP-Sensor mit Tele-Objektiv zusammen. Das Mate 20 hingegen kommt nur auf 12 MP im Weitwinkel und 16 MP im Ultra-Weitwinkel. Das Tele-Objektiv hat wie beim Schwestermodell 8 MP.
Beide Smartphones bieten eine ordentliche Akkuleistung. Das Mate 20 Pro hat aber mit einem 4.200 mAh-Akku die Nase vorn. Damit soll es sogar stark genug sein, um andere Geräte wie das iPhone XS kabellos mit Strom zu versorgen. Man muss das andere Handy nur an die Rückseite des Mate 20 Pro halten, dann gibt das Huawei-Gerät etwas von seiner Energie ab - vorausgesetzt natürlich, das andere Modell unterstützt die Lademethode.
Das Mate 20 bringt 4.000 mAh auf, ist durch die kleinere Batterie aber auch schneller wieder voll aufgeladen.
Drei neue Wearables
Neben seinen Smartphone-Flaggschiffen stellte Huawei noch eine Smart Watch und zwei Fitnessbänder vor. Die Huawei Watch GT (199 Euro) verfügt über einen OLED-Display und soll eine Laufzeit von bis zu zwei Wochen ohne Aufladen haben. Verschiedene Sensoren messen zum Beispiel Pulsfrequenz, Höhenmeter oder Beschleunigung.
Das Huawei Band 3e (39 Euro) ist als leichter Schrittzähler für Läufer konzipiert. Der Fitnesstracker Huawei Band 3 Pro (99 Euro) bietet erweiterte Funktionen wie die Erfassung von Herzfrequenz und Leistungsdaten. Da er wasserfest ist, eignet er sich auch für das Schwimmtraining. Die Geräte sind in verschiedenen Farben und Ausführungen erhältlich.
Fazit
Die bisherigen Marktführer Samsung und Apple müssen sich umschauen, denn Huawei ist ihnen auf den Fersen. Zum wiederholten Mal gelingt es den Chinesen, mit Smartphone-Features zu punkten, die tatsächlich neu auf dem Markt sind.
Beim Design zeigt sich Huawei zwar weiterhin einfallslos. Mit seinen Ideen für Hard- und Software treibt der China-Konzern die "Traditionsmarken" auf dem Smartphone-Markt aber zunehmend vor sich her. Einzig die Vorbehalte gegenüber dem "Newcomer" stehen dem Erfolg der Marke in Europa im Weg. Gerade in jüngster Zeit häufen sich die Negativschlagzeilen – von falschen Werbeversprechen bis hin zu Schummel-Software, die speziell für Benchmarktests entwickelt wurde.
Um den Verkauf seiner Flaggschiffe zusätzlich anzukurbeln, bietet Huawei vom 16. bis zum 25. Oktober ein spezielles Vorbestellt-Angebot: Beim Kauf eines Huawei Mate 20 erhalten Kunden einen Amazon Echo Plus der 2. Generation dazu. Wer sich für das Mate 20 Pro entscheidet, erhält einen Amazon Echo Show.
- Eigene Recherche
- Pressemitteilung von Huawei