WhatsApp macht's vor Skype verschlüsselt jetzt auch Chats und Anrufe

Microsoft führt für seinen Chat-Dienst Skype jetzt auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein. Nutzer müssen den sicheren Modus aber erst vor jeder Konversation einschalten. Und: Die beliebteste Skype-Funktion bleibt außen vor.
Skype-Nutzer können ihr Freunde und Familie ab sofort auch über verschlüsselte Chats und Anrufe kontaktieren. Für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzt Microsoft auf das Signal-Protokoll, das als sehr sicher gilt. Dabei werden Textnachrichten, Anrufe und Dateien in einer Art verschlüsselt, dass nur Sender und Empfänger den Inhalt sehen oder hören können. Nicht einmal Skype kann die Nachrichten entschlüsseln und mitlesen oder -hören. Video-Chats sind allerdings davon ausgenommen.
Die Funktion ist sowohl in der mobilen App als auch in der neuen Desktop-Version von Skype verfügbar. Wer sie nutzen möchte, muss eine neue Unterhaltung mit einem Kontakt starten. Daraufhin bietet das Programm die Option zur "privaten Unterhaltung" an. Der Gesprächspartner erhält dann eine Einladung, die er innerhalb von einer Woche annehmen muss.
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Microsoft ist mit dieser jüngsten Ergänzung seines Chat-Programms spät dran: Konkurrenten wie WhatsApp oder der Facebook Messenger bieten schon seit Jahren eine vollständig verschlüsselte Kommunikation an. Bei WhatsApp ist das sogar Standard, im Facebook Messenger muss die Funktion erst aktiviert werden.
Hinzu kommt, dass die Verschlüsselung bei Skype einigen Einschränkungen unterliegt. So lässt sich pro Gerät immer nur eine verschlüsselte Unterhaltung führen. Außerdem ist das Gespräch an das Gerät gebunden, auf dem sie begonnen wurde. Will man zum Beispiel am Computer an eine Unterhaltung anknüpfen, die man auf dem Handy begonnen hat, sind die bisher verschickten Nachrichten nicht sichtbar.
- Artikel auf Heise.de
- Artikel auf Spiegel Online