"Klout" gibt auf Umstrittener Social Media-Score wird eingestellt

Der "Klout"-Score steht vor dem Aus: Am 25. Mai soll der Dienst, der Social Media-Nutzer anhand ihrer Reputation bewertet, eingestellt werden. Am interessantesten aber sind die Reaktionen auf die Ankündigung.
Spieglein, Spieglein in der Hand, wer ist die Einflussreichste im ganzen Land? – Der Social Media-Dienst "Klout" hat sich darauf spezialisiert, die Reputation von Internetstars anhand ihrer Follower-Zahl und anderen Indikatoren zu berechnen. Doch ab dem 25. Mai ist dieser Klout-Score Geschichte. Wie die Entwicklerfirma Lithium am Freitag ankündigte, werde der Dienst eingestellt. Man wolle sich auf andere Geschäftsfelder konzentrieren.
So richtig traurig scheint niemand über das Ende des Klout-Scores zu sein. Der Service ging vor vier Jahren an den Start – und er war von Anfang an umstritten. Der Score stachele den ohnehin schon harten Wettkampf um Aufmerksamkeit in den sozialen Medien noch zusätzlich an.
Für die Social Media-Stars und sogenannten "Influencer" geht es dabei um viel Geld: Denn wer einen hohe Reichweite und viel Einfluss in den sozialen Medien nachweisen kann, erhält lukrative Werbeverträge oder bekommt teure Geschenke. Teilweise bedienten sich die Nutzer fragwürdiger Praktiken, um in dem Ranking aufzusteigen. Die Aussagekraft des Klout-Scores wurde daher oft in Zweifel gezogen. In den vergangenen Jahren war es zunehmend still um Klout geworden.
Das Datum für das Aus ist nicht ganz zufällig gewählt: Ab dem 25. Mai gelten neue, verschärfte Vorgaben durch die europäische Datenschutzgrundverordnung. Viele Internet-Firmen klagen über den großen Aufwand, der betrieben werden muss, um ihre Dienste in Einklang mit dem neuen Gesetz zu bringen. Für Lithium stand aber offenbar schon länger fest, dass man sich von Klout trennen wolle. Die Datenschutzgrundverordnung habe die Entscheidung nur beschleunigt, teilte ein Sprecher dem Magazin "TechCrunch" mit.
- Stellungnahme von Lithium
- Bericht von TechCrunch