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Gewaltiger Preisanstieg: So teuer wurden unsere Autos


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Gewaltiger Preisanstieg
So teuer wurden unsere Autos


Aktualisiert am 09.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Neuwagen werden immer teurer: Die Nachfrage nach hochpreisigen Modellen wird von der Industrie gezielt befeuert – und genau das könnte ihr zum Problem werden.Vergrößern des Bildes
Neuwagen werden immer teurer: Die Nachfrage nach hochpreisigen Modellen wird von der Industrie gezielt befeuert – und genau das könnte ihr zum Problem werden. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Wohl jeder Interessent teilt diesen Eindruck: Autos werden immer teurer. Wie stark die Preise tatsächlich angestiegen sind, woran das liegt – und welche Folge die immer höheren Kosten haben.

Unsere modernen Autos sind größer, sicherer, komfortabler, einfach besser als ihre Vorgänger – und auch entsprechend teurer. Aber nicht nur im Langzeitvergleich, sondern selbst innerhalb weniger Jahre legten die Preise kräftig zu. Das zeigt eine Auswertung des Analyseunternehmens JATO Dynamics.

Im Jahr 1974 kostete der erste Golf ab 8.000 Mark – nach aktueller Kaufkraft sind das etwa 11.000 Euro. Dafür gibt es heute noch nicht einmal einen halben Golf (ab 27.615 Euro), auch keinen Polo und noch nicht mal einen Up. Denn selbst das billigste Auto im VW-Angebot kostet mit 13.800 Euro deutlich mehr.

Fairerweise sollte man aber kein Auto mit seinem fast 50 Jahre alten Vorgänger vergleichen, denn außer dem Namen haben beide nicht viel gemein. Muss man auch nicht. Die Teuerung ist nämlich auch über einen deutlich kürzeren Zeitraum beachtlich:

  • Die Kosten für einen Kleinwagen (zum Beispiel VW Polo, Opel Corsa) stiegen zwischen 2002 und 2020 um etwa 59 Prozent – von damals rund 13.000 Euro auf beinahe 21.000 Euro.
  • Noch heftiger: die Teuerung in der Kompaktklasse (VW Golf, Opel Astra). Hier liegt sie bei 63 Prozent, von 18.400 Euro hinauf auf knapp 30.000 Euro.

Entwicklung der Durchschnittspreise auf einen Blick

Jahr Kleinwagen Kompaktklasse
2002 13.085 Euro 18.395 Euro
2010 14.830 Euro 21.615 Euro
2020 20.834 Euro 29.973 Euro

(Preisentwicklung der zugelassenen Pkw)

Die Autohersteller haben für solche Anstiege natürlich verschiedene Erklärungen:

  • Moderne Autos sind viel besser ausgestattet: Sie bieten mehr Komforttechnik, Sicherheitssysteme und Assistenten. Selbst ein Kleinwagen hat heute mehr drauf als früher ein Auto der Oberklasse.
  • Außerdem sind sie haltbarer und effizienter geworden. Die Investition in die Entwicklung spart demnach Geld an der Zapfsäule.
  • Und ganz offensichtlich sind sie auch gewachsen. Beispiel Golf: Der aktuelle ist einen halben Meter länger als noch der Ur-Golf von 1974. In ihnen steckt mehr Material und sie bieten mehr Platz.
  • Neben diesen immer wieder angeführten Erklärungen kommt aber ein weiterer Preistreiber hinzu. Nämlich die Elektromobilität. Der erste e-Golf kostete mit einem Preis von knapp 35.000 Euro etwa 52 Prozent mehr als der damalige Durchschnitt aller neuzugelassenen Golf-Modelle – und führte dadurch zu einem Anstieg dieses Durchschnittspreises. Inzwischen ist E-Mobilität aber günstiger geworden, außerdem senkt die staatliche Kaufprämie die Eintrittshürde.

Woher die Liebe zu teuren Autos kommt

Groß, schwer und stark – so wollen es eben die Kunden, sagt die Industrie. Was sie dabei verschweigt: Genau solche Autos werden von den Herstellern besonders massiv beworben. Mehr als die Hälfte der segmentspezifischen Werbeausgaben der Autohersteller fließt in Reklame für SUV und Geländewagen – und damit weit mehr als ihr Anteil an den Neuzulassungen. Das zeigte bereits im Jahr 2019 eine Untersuchung. Erst diese gewaltigen Werbeausgaben machten die schweren Offroader populär. Der simple Grund: Mit diesen Autos lässt sich besonders viel Gewinn einfahren.

Längst nicht jeder Kunde ist aber bereit, dieses Spiel der Autoindustrie weiterhin mitzuspielen. Auch das zeigt die Statistik. Zwei von drei Autos, die den Besitzer wechseln, sind inzwischen nämlich Gebrauchtwagen.

Verwendete Quellen
  • JATO Dynamics
  • Handelsblatt
  • Eigene Recherche
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