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IAA-Proteste und SUV-Mahnwachen – Jetzt beruhigt euch alle mal!


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IAA-Proteste und SUV-Mahnwachen
Jetzt beruhigt euch alle mal!


Aktualisiert am 16.09.2019Lesedauer: 2 Min.
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Entmachtung der Autokonzerne gefordert: Hunderte Demonstranten blockierten am Sonntag die Eingänge zur Automesse IAA in Frankfurt. (Quelle: t-online)
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Vermummte blockieren die IAA, auf Mahnwachen werden SUVs zur Killermaschine erklärt: Mit solchen Aktionen lenken die Umweltaktivisten die Debatten um das Auto der Zukunft in eine falsche Richtung.

In Frankfurt am Main begann am Wochenende die IAA (Internationale Automobilausstellung) – aber die Reporter standen draußen auf dem Messegelände und nicht drinnen vor den neuen Autos. Statt über technische Innovationen, berichteten sie über die lauten Proteste dagegen: Tausende Demonstranten blockierten die Zugänge zur Messe – die so viele saubere Autos zeigt wie noch nie.

Andere Stadt, ähnliches Bild: In Berlin gab es bereits eine Demo und – vor wenigen Tagen, angeheizt durch einen tödlichen Unfall – Mahnwachen gegen das SUV. Der Offroader wird zur Killermaschine gebrandmarkt. Das aber ist aus der Luft gegriffen und lässt sich durch keine Statistik belegen.

Aktivisten demonstrieren gegen sauberste IAA aller Zeiten

Es ist schon etwas paradox: Nie waren die Autos sauberer, fast alle Hersteller zeigten auch Elektroautos. Nie waren die Abgasvorgaben an die Autobauer strenger, auch wenn sie mit aller Macht dagegen ankämpfen. Nie wurde so viel über das Klima debattiert. Und der IAA – es ist die 68. – steigen die Demonstranten aufs Dach. Wo waren sie eigentlich während der vorangegangenen 67 Messen, auf denen PS und Hubraum noch bejubelt wurden? Auf denen man Elektroautos noch belächelt hatte – und nicht beklatscht?

Die Zeit wird knapp – und die Geduld auch

Sicher, die Ungeduld ist nachvollziehbar. Und sie zieht immer größere Kreise, auch fernab der Klima-Demos. Denn die dramatischen Bilder von brennenden Regenwäldern und verhungerten Eisbären flimmern jeden Tag aufs Neue in unseren Wohnzimmern.

Und die Bundesregierung hinkt ihrem eigenen Umweltplan hoffnungslos hinterher. Man könnte auch sagen: Sie hat gar keinen. Das E-Auto kommt nicht in Fahrt, seine Verkaufszahlen sind so erbärmlich wie die nötige Infrastruktur. Dringend nötige Radwege werden nicht gebaut, weil für Radfahrer kaum Geld ausgegeben wird. Auch bei Bus und Bahn fehlen Milliarden. Baustellen an allen Ecken und Enden. Damit das alles niemand merkt, lässt man E-Scooter auf die Fußgänger los. Eine schwer nachvollziehbare politische Entscheidung, die überhaupt nichts besser macht – aber vieles schlechter.

Und der Dieselbetrug vermittelte einmal mehr den Eindruck, dass die Autoindustrie in diesem Land schalten und walten kann, wie es ihr gefällt. Übrigens ist es beinahe auf den Tag genau vier Jahre her, dass der Betrug aufflog. Und zumindest für die Fahrer der manipulierten Autos ist die Sache bis heute nicht vom Tisch. Sie müssen immer noch vor Gericht um ihr Recht kämpfen.

Das alles zeigt: Ein grundlegendes Umdenken ist wichtig und richtig. Und dieses Umdenken müssen wir alle einfordern. Laut und deutlich.


Aber dieser ganze Krawall? Messe-Zugänge blockieren, Besuchern den Zutritt verbieten? Halbwahrheiten über SUV verbreiten? Das rettet nicht das Klima, das zerstört die Diskussionsgrundlage.

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