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"Schlag den Star": Genervte Zuschauer – Schummelt ProSieben bei TV-Quoten?


Zuschauer genervt, Quoten geschönt?
"Schlag den Star" und die kuriosen Zahlen von ProSieben

Von t-online, sow

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 3 Min.
"Schlag den Star": Heiner Lauterbach trat gegen Uwe Ochsenknecht an.Vergrößern des Bildes
"Schlag den Star": Heiner Lauterbach trat gegen Uwe Ochsenknecht an. (Quelle: ProSieben/Willi Weber)

Heiner Lauterbach gegen Uwe Ochsenknecht: "Schlag den Star" lieferte am Samstag ein namhaftes Duell. Doch ein Erfolg wurde die Show deshalb trotzdem nicht.

Pleiten, Pech und Pannen? Nicht ganz. Statt der einst von Max Schautzer moderierten ARD-Sendung lieferte am Samstagabend vor allem ProSieben wenig schmeichelhafte Comedy-Ware am Fließband. Denn neben einigen technischen Unzulänglichkeiten bei "Schlag den Star" gab es bei Spielen in der Show sichtlich Optimierungsbedarf.

Nicht nur das: Auch nach der Sendung warf das Format Fragen auf. Denn ProSieben prahlte am Sonntagmorgen mit TV-Quoten, die sonst nirgends zu finden waren. Aber der Reihe nach.

Elton genervt: "Davon träume ich heute Nacht"

Beim fünften Spiel namens "Ringe sammeln" sollten die beiden Duellanten Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach die Lanzen schwingen: "Wie Ritter in einem Turnier. Das Pferd ist allerdings ein Fahrrad, die Ritter spielen Ochsenknecht und Lauterbach. Auf dem Zweirad sollen sie – mithilfe einer magnetischen Stange am Lenker – vor ihnen hängende Ringe aufsammeln", beschreibt der Sender das Spiel.

Doch was simpel klingt, misslingt in der Praxis komplett. Uwe Ochsenknecht stürzt und verbiegt damit seine Lanze, das Spielgerät muss repariert werden und Konkurrent Lauterbach brav warten. Der verliert anschließend aber einen Ring ums andere, sodass Mitarbeiter an den Parkour eilen müssen, um diese wieder an der Schnur zu befestigen. "Ringe sammeln" mutiert so zu "Upps! – Die Pannenshow". Das Match zieht sich ewig hin, sogar eine Werbeunterbrechung gibt es mitten im Spiel. Moderator Elton stöhnt: "Liebe junge Menschen, lernt einen ordentlichen Beruf." Und weiter: "Davon träume ich heute Nacht."

Für einige Zuschauer war das bereits zu viel des Schlechten. "Ich finde die Spiele heute ziemlich unbeholfen und langweilig", kommentierte ein User das Geschehen bei Twitter. Ein weiterer frotzelte: "Puh. Langweilig. Hat jemand Tipps für Netflix?" Und ein dritter Kritiker schloss sich an, urteilte: "Die Sendung ist heute zäh wie ein alter Kaugummi. Hoffe, da kommt noch Schwung rein."

Einige Zuschauer hofften, es möge nicht wieder "die längste Show werden". Ein frommer Wunsch. Erst um 1.40 Uhr war der Sieger gefunden: Uwe Ochsenknecht. Grund war eine Verlängerung, erst zum zweiten Mal in der "Schlag den Star"-Geschichte musste ein Stechen über den Ausgang der Show entscheiden. ProSieben feierte die Show am Sonntag als großen Erfolg.

ProSieben feiert, doch es gab "die niedrigste Reichweite ever"

"Gute 10,2 Prozent der jungen Zuschauerinnen verfolgen am Samstagabend das Rekord-Duell. ProSieben ist der stärkste Privatsender am Samstag. Insgesamt sehen 4,1 Millionen Menschen (Netto-Reichweite Z. ab 3 J.) die Show", schreibt der Sender zur Quotenbilanz. Doch diese Zahlen hat ProSieben exklusiv, auch wenn der Sender in den Quellen auf "AGF in Zusammenarbeit mit GfK" hinweist. Dort sind diese Zahlen nicht zu finden. Statt mehr als vier Millionen waren es offenbar weniger als eine Million Menschen, die einschalteten.

Der Branchendienst "Dwdl" zieht das Fazit: "Im Schnitt schauten 800.000 Menschen ab drei Jahren zu, was zugleich die niedrigste Reichweite ever war. Und auch in Sachen Zielgruppen-Quote knüpfte die Show diesmal nicht an die vorherigen Ausgaben an."

Update: Auf Nachfrage bei ProSieben erklärt eine Sprecherin die unterschiedlichen Zahlen zur Sendung. Demnach gebe der Sender für "Schlag den Star" die "Nettoreichweite" an. Diese basiere auf den "netto erreichten, einzelnen Zuschauern", die die "Sendung mindestens eine Minute" eingeschaltet haben. Der normalen Quotenmessung entspricht das nicht. In den herkömmlichen Methoden der Fernsehforschung wird die durchschnittliche Sehbeteiligung über die gesamte Dauer der jeweiligen Fernsehsendung ermittelt.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung ProSieben
  • dwdl.de: "'Gefragt – gejagt' lässt 'Schlag den Star' weit hinter sich"
  • ProSieben: "Schlag den Star" am 19. August 2023
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