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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Kontroverse um "Klar" Kritik zu neuer Reportage: Jetzt reagiert der Sender

Das neue Format "Klar" im Öffentlich-Rechtlichen löste eine Debatte aus. Nachdem sich die Moderatorin der Sendung gegen Kritik gewehrt hatte, äußert sich nun der NDR.
Die NGO "Neue deutsche Medienmacher:innen" hat die gemeinschaftlich von NDR und BR produzierte Reportage-Reihe "Klar" als nicht faktenbasiert kritisiert. Zudem verkaufe sie ein migrationsfeindliches Narrativ als Meinungsvielfalt. Das Format sei ein "Tiefpunkt in der Berichterstattung". Mehr zu den Vorwürfen lesen Sie hier.
Die erste Folge beschäftigte sich mit dem Thema Migration. Ein Vater, der seine Tochter im Alter von 17 Jahren verloren hat, berichtete von seinem Leid. Der Täter war ein Asylbewerber. Auch die Bundessprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, kam zu Wort.
"Unser Auftrag ist es, freie Meinungsbildung zu fördern"
Auf Nachfrage von t-online, wie der Sender auf die Vorwürfe reagiert, antwortete eine Sprecherin: "Eine Evaluation erfolgt wie üblich nach Abschluss der Pilotphase." Und weiter: "Unser Auftrag ist es, mit unseren Programmen die freie und demokratische Meinungsbildung zu fördern und zur Sicherung der Meinungsvielfalt beizutragen." Dazu gehöre es, "regelmäßig auch neue Formate auszuprobieren". Das Format sei deswegen erst einmal als Pilot auf drei Folgen angelegt. Die weiteren Folgen werden im Mai und im Juni im NDR gezeigt.
Wie man im Vorfeld über die Sendung diskutiert habe, beantwortet der Sender so: "Im NDR pflegen wir einen offenen Austausch über alle Programmangebote im Rahmen unseres Qualitätsmanagements und interner Dialogveranstaltungen." Darüber hinaus habe die Verantwortlichen "positive und kritische Reaktionen" erreicht. "Alles fließt in die redaktionelle Auswertung mit ein. Der NDR steht für vielfältige Perspektiven im Programm und stellt damit Pluralität und Ausgewogenheit sicher", so die Sprecherin.
"Klar" ist auch nach der Ausstrahlung im NDR noch in der ARD-Mediathek abrufbar. Auf X wehrte sich die Journalistin Julia Ruhs, die das Format präsentiert, bereits gegen Kritik. Die kam unter anderem von Jan Böhmermann. In seiner Sendung "ZDF Magazin Royal" bezeichnete er die Sendung, ohne sie namentlich zu nennen als "rechtspopulistischen Quatsch".
- Anfrage an den NDR
- ARD Mediathek: "Migration: Was falsch läuft"