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ARD-Moderatoren gehen überraschend: MDR-Begründung stark kritisiert


"So schade wie unverständlich"
ARD-Moderatoren müssen gehen – wegen ihrer Herkunft?

Von t-online, sow

Aktualisiert am 02.07.2023Lesedauer: 2 Min.
ARD vor Veränderungen: Das "Mittagsmagazin" zieht nach Leipzig um.Vergrößern des Bildes
ARD vor Veränderungen: Das "Mittagsmagazin" zieht nach Leipzig um. (Quelle: rbb/Gundula Krause)
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Fallen der Umstrukturierung in der ARD zwei Moderatoren zum Opfer? Sie selbst melden sich jetzt über ihre Social-Media-Kanäle zu Wort – mit identischem Text.

Am Freitag machten die Öffentlich-Rechtlichen Programmveränderungen publik. Schon die Pressemitteilung zeigte, dass das Auswirkungen auf mehrere Bereiche haben wird. Denn künftig soll das "Mittagsmagazin" von ARD und ZDF aus Leipzig produziert werden und nicht mehr aus Berlin. Der MDR übernimmt ab 2024 die Federführung – und statt einer Stunde wird die Sendung dann zwei Stunden lang sein.

Für das "ARD-Buffet" hieß das: Schluss, Aus, Ende. Das langjährige Format – Dauerbrenner seit 1998 – wird in Folge der Umstrukturierungen eingestellt. Die ARD sprach von einem "schmerzhaften Schritt", auch "für die Mitarbeitenden". ARD-Boss Kai Gniffke versprach: "Mit Blick auf unsere Kolleginnen und Kollegen werden wir mit der Situation verantwortungsvoll umgehen." Was genau das bedeutet? Unklar.

"Das muss ich so akzeptieren"

Nur 24 Stunden später der nächste personelle Paukenschlag: Offenbar müssen auch zwei Moderatoren aus dem "Mittagsmagazin"-Team ihre Sachen packen – und zwar nicht für den Umzug von Berlin nach Leipzig. Wie es scheint, werden Nadia Kailouli und Aimen Abdulaziz-Said nicht vom MDR übernommen. Das verbreiten die beiden jetzt selbst über ihre Social-Media-Kanäle.

Es sind zwei identische, exakt wortgleiche Statements. Sowohl Nadia Kailouli als auch Aimen Abdulaziz-Said schreiben auf Twitter: "Wie ihr wisst, zieht das ARD-MiMA 2024 nach Leipzig. Ich werde die Sendung dann leider nicht mehr moderieren."

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Aufhorchen lässt vor allem folgender Satz in der Verkündung: "Laut MDR-Chefredakteurin soll die künftige Moderation einen ost-deutschen Hintergrund haben. Das muss ich so akzeptieren." Nadia Kailouli stammt aus der Stadt Wermelskirchen in Nordrhein-Westfalen, lebte später unter anderem in Köln und Nürnberg. Aimen Abdulaziz-Said ist in Hamburg aufgewachsen, studierte in München.

MDR sprach von "Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten"

Einen ostdeutschen Hintergrund haben also beide nicht. Aber auch Philipp Menn hat einen solchen nicht – und wird laut offizieller Website des "Mittagsmagazins" als Moderator der Sendung geführt. Er stammt aus Wuppertal, hat aber bisher nicht öffentlich gemacht, das ARD-Format wegen des Umzugs nach Leipzig verlassen zu müssen. t-online wollte vom zuständigen MDR Antworten auf einige dieser offenen Fragen. Doch eine kurzfristige Anfrage an den Sender blieb bisher unbeantwortet.

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Derweil wächst auf Twitter die Kritik an der vermeintlichen Entscheidung des MDR und seiner Intendantin. So solidarisiert sich die ARD-Moderatorin Kathrin Drehkopf mit den Kollegen und schreibt: Dieser Schritt sei so "schade wie unverständlich". Auch andere User finden kritische Worte und zeigen keinerlei Verständnis. Von "unnötig" ist die Rede und einer "falschen Entscheidung des MDR".

Wie es nun weitergeht und was der Sender selbst dazu sagt, bleibt abzuwarten. In der Pressemitteilung am Freitag hieß es zumindest von MDR-Intendantin Karola Wille: "Ein vom MDR produziertes 'Mittagsmagazin' ist ein starkes gesellschaftliches Zeichen für das weitere gemeinsame Engagement der ARD im Osten Deutschlands. Wir stärken die bundesweite Sichtbarkeit ostdeutscher Lebenswirklichkeiten." Dass dieses Ziel mit einem Personalwechsel einhergeht, teilte der Sender allerdings nicht mit.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an den MDR
  • presseportal.de: "ARD und ZDF stärken Informationsprofil: Erweiterung des gemeinsamen "Mittagsmagazins" auf zwei Stunden"
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