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#Allesdichtmachen: Virologe Streeck verteidigt beteiligte Schauspieler


Umstrittene Corona-Aktion
Virologe Streeck schlägt sich auf "Alles dichtmachen"-Seite

Von dpa, t-online, sow

Aktualisiert am 26.04.2021Lesedauer: 2 Min.
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"Alles dichtmachen!": Mit diesen Videos sorgen deutsche Schauspielstars für viel Wirbel. (Quelle: t-online)
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Die umstrittene Corona-Aktion schlägt noch immer Wellen. Nun schaltet sich der Virologe Hendrik Streeck ein und verteidigt die beteiligten Schauspieler. Auch Degeto-Chefin Christine Strobl äußert sich.

Unter dem Motto "Alles dichtmachen" hatten Dutzende Film- und Fernsehschauspieler die Corona-Politik der Bundesregierung kritisiert. Die Videos waren am Donnerstag veröffentlicht worden und sorgten für reichlich Wirbel. Während "Querdenker" und AfD-Politiker jubelten, distanzierten sich eine Reihe von Schauspielkollegen vehement. Hier lesen Sie, wie gespalten die Schauspielwelt über die vergangenen Tage die Aktion bewertete.

Doch auch Mediziner und Virologen schalteten sich im Streit über die Frage ein, wie Deutschland im Umgang mit der Pandemie zu einer konstruktiven Debatte kommen könne. So schlug sich der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit direkt am Freitag auf die Seite der beteiligten Schauspieler und bezeichnete die Aktion als "Meisterwerk". Die Notärztin Carola Holzner hingegen kritisierte den Zynismus der Beiträge unter dem Hashtag #AlleMalneSchichtmachen.

"Die Schauspieler haben einen Punkt"

Nun äußert sich der Virologe Hendrik Streeck. "In meinen Augen hat die Politik es nicht geschafft, alle Menschen mitzunehmen", sagte Streeck in einem Facebook-Video für "Alarmstufe Rot – Initiativen & Verbände der Veranstaltungswirtschaft". Das sehe man sehr deutlich bei der Aktion "Alles dichtmachen".

"Auf der einen Seite heißt es: Rechtsradikale oder AfD-Unterstützer. Und auf der anderen Seite haben ja die Schauspieler, die das gemacht haben, auch einen Punkt. Sie sagen ja auch mit den vielleicht etwas zynischen Aussagen etwas zu ihrer Situation."

Er sehe im Moment keinen in der Politik, der versuche, die Bürger wieder zusammenzuführen, und das beunruhige ihn derzeit am meisten. Es sei nicht gut, wenn sich ganze Bevölkerungsgruppen nicht wahrgenommen fühlten, kritisierte Streeck.

Degeto-Chefin findet die Aktion nicht gelungen

Auch die künftige ARD-Programmdirektorin Christine Strobl meldete sich am Montag zum Thema zu Wort. Sie hält die Internetaktion für nicht gelungen – plädiert aber zugleich für eine gemäßigtere Debatte. "Mir wäre es lieber, es würde jetzt nicht so aus dem Ruder laufen", sagte die 49-Jährige am Montag der Deutschen Presse-Agentur. "Es wird eine Haltung geäußert, die man nicht richtig finden muss. Ich teile sie auch nicht. Ich würde nicht sagen, dass sie gelungen ist", ergänzte sie zur Aktion der Schauspieler. "Ich finde aber auch, dass diejenigen, die Gegenrede äußern, dies tun können und sollen – dass dies aber in einem normalen, gemäßigten Ton stattfinden sollte."

Strobl, die Chefin der ARD-Spielfilmtochter Degeto ist und zum 1. Mai als ARD-Programmdirektorin startet, ergänzte: "Es ist schade, dass wir uns in ein Gegenseitig-Hochschaukeln von Stimmungen begeben." Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung aus dem rechten Lager hatten sich mehrere Schauspielerinnen und Schauspieler von ihren Beiträgen distanziert. Einige der Videos sind inzwischen nicht mehr online. Heike Makatsch hatte als eine der ersten erklärt, sie "bereue es zutiefst, rechten Demagogen in die Hände gespielt" zu haben.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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