Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Britischer König unterwegs Hat sich Charles beim Besuch blamiert? Das sagen die Deutschen
Er schüttelte Hände, fuhr Zug, trank Bier und sprach sogar Deutsch. Wie kommt König Charles nach seinem Staatsbesuch bei den Deutschen an?
Auf seinem dreitägigen Deutschlandbesuch durchlebte König Charles III. etliche Stationen. Es war sein erster Auslandsaufenthalt als König, alles sollte perfekt laufen. Der hohe Besuch aus Großbritannien zog natürlich auch jede Menge Sicherheitsvorkehrungen mit sich. Nahbar für das einfache Volk waren Camilla und Charles selbstverständlich nicht. Konnte das Oberhaupt der britischen Royals dennoch die Deutschen für sich gewinnen? Eine Umfrage gibt Aufschluss.
"Das ist doch nur ein Idiot aus England", sagte ein Mitarbeiter des Reinigungsdienstes der Deutschen Bahn am Freitag, nachdem er den Wagen für Charles und Camilla auf Vordermann gebracht hatte. Ist das die gängige Meinung über den Monarchen? Der 74-Jährige ist zugegebenermaßen nicht das, was man unter einem klassischen Sympathieträger versteht. Kleinere Begebenheiten, wie zum Beispiel sein Ausraster, als ihm ein undichter Kugelschreiber gereicht wurde, zeichnen das Bild eines ungeduldigen, fluchenden Mannes, der sein Leben lang auf die Krone warten musste und das auch noch im Land des Brexits. Doch Charles kann auch anders.
Charles zeigte durchaus ein sympathisches Bild von sich
Bei seinem Deutschlandbesuch war er zu Scherzen aufgelegt. Gleich am ersten Abend lockerte er die Stimmung beim Staatsbankett im Schloss Bellevue auf, indem er erstens auf Deutsch sprach und zweitens einen Witz über die deutsche Silvestertradition machte, die daraus besteht, am 31. Dezember "Dinner for One" im Fernsehen zu schauen. Mehr dazu sehen Sie hier.
Außerdem wirkte er losgelöst und fröhlich, als er in einer Brauerei mit Bier anstoßen durfte – und seine Rede im Bundestag über die enge Freundschaft zwischen Deutschland und Großbritannien überzeugte sogar Kritiker. Von Berlin nach Hamburg reiste er mit dem Zug, das Thema Umwelt ist ihm wichtig.
Ist Ihnen König Charles sympahtischer geworden? Das Ergebnis
Wie denken also die Deutschen nach diesen drei Tagen, in denen Charles und Camilla unser Land doch ein wenig auf den Kopf gestellt haben? Sie sind sich uneinig. Von über 5.000 Befragten sagen 36 Prozent, dass König Charles ihnen durch seinen Staatsbesuch in Deutschland sympathischer geworden ist. 34 Prozent beantworteten die Frage mit "Nein" und 30 Prozent können sich zwischen ja und neun nicht entscheiden.
Die Herzen erwärmen und eine ganze Nation im Sturm für sich gewinnen, das konnte Charles in drei Tagen offensichtlich nicht. Aber der Sohn der verstorbenen Queen Elisabeth II. fängt ja auch gerade erst an.
- Auswertung einer Civey-Umfrage