Ben Kingsley wird 70 Große Rollen und peinliche Ausrutscher
Für seine Darstellung von Mahatma Gandhi ("Gandhi", 1982) erhielt er einen Oscar, weitere Nominierungen und Filmpreise folgten. Er gilt als hervorragender Charakterdarsteller und verkörperte neben Gandhi viele weitere Größen der Zeitgeschichte, darunter Lenin ("Der Zug", 1988), Simon Wiesenthal ("Recht, nicht Rache", 1989) und Moses ("Moses", 1995). Doch immer wieder schlichen sich in seine Filmografie kleine Schandflecke des schlechten Geschmacks ein. Am 31. Dezember wird Sir Ben Kingsley nun 70 Jahre alt. Aber auch im reifen Alter ist seine Rollenwahl nicht immer ganz glücklich.
Ganz aktuell ist Sir Ben - auf den ihm von der Queen 2001 verliehenen Adelstitel legt der Schauspieler sehr viel Wert - wieder einmal an einem handfesten Flop beteiligt. Als Kampfpilot mit Gesichtstätowierung war er im Science-Fiction-Film "Ender's Game" in den Kinos zu sehen beziehungsweise nicht zu sehen. Denn der 110 Millionen Dollar teure Streifen kam beim Publikum nicht an und gilt als riesiges Verlustgeschäft.
"Goldene Himbeere" für Boll-Film
2005 spielte Kingsley sogar in einem Werk von Trashfilmer Uwe Boll mit. "BloodRayne" wurde für sechs "Goldene Himbeeren" nominiert, eine Nominierung erhielt Ben Kingsley in der Kategorie "Schlechtester Nebendarsteller".
Kingsley lässt sich nicht festlegen
Die gelegentlichen Fehltritte bilden dennoch eher die Ausnahme im bisherigen Lebenswerk des als Krishna Bhanji am 31. Dezember 1943 in Scarborough geborenen Schauspielers. Auch wenn Kingsley hinsichtlich seiner Rollen nicht immer wählerisch zu sein scheint und sich auch auf kein Genre festlegen mag. So stehen neben mit Preisen überhäuften Filmen wie "Schindler Liste" (1993) oder "Hugo Cabret" (2011) auch lupenreine Blockbuster ("Iron Man 3", 2013), billiger Klamauk ("Der Love Guru", 2008) und Independentfilme wie "Sexy Beast" (2000). Für seine Darstellung eines psychopathischen Gangsters in letzterem Film erhielt Kingsley übrigens seine dritte von bislang vier Oscar-Nominierungen.
Auch in naher Zukunft werden wir ihn in diversen Produktionen zu sehen bekommen, die unterschiedlicher nicht sein können. So spielt Kingsley unter anderem im Science-Fiction-Thriller "Selfless" neben Ryan Reynolds und in Ridley Scotts neuem Film "Exodus" mit. Außerdem ist er zurzeit in der Literaturverfilmung "Der Medicus" in den Kinos zu bewundern. Ob es der Actionstreifen "Our Robot Overlords" oder das Drama "Learning to Drive" überhaupt in die Lichtspielhäuser schaffen, bleibt dagegen abzuwarten.