Ski Alpin Schock zum Auftakt der Ski-WM
Mitfavoritin Lindsey Vonn ist zum Auftakt der alpinen Ski-Weltmeisterschaften beim Super-G in Schladming schwer gestürzt. Die Amerikanerin kam bei der Landung des Posersprungs zu Fall und blieb mit verdrehten Knie vor Schmerzen schreiend auf der Piste liegen. Sie musste nach einer viertelstündigen Behandlung mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden. Bis dahin lag Vonn auf Medaillenkurs.
Die US-Amerikanerin hat schwerste Verletzungen im rechten Knie erlitten. Vonn zog sich einen Riss des vorderen Kreuzbandes, einen Riss des Innenbandes und eine Fraktur des Schienbeinkopfes zu. Dies teilte der medizinische Direktor des US-Ski-Teams, Kyle Wilkens, in einer schriftlichen Erklärung mit. Ihre Saison sei beendet, es werde aber erwartet, dass Vonn zum Start der Weltcup-Saison 2013/14 und bei den Olympischen Spielen in Sotschi wieder an den Start gehen könne, hieß es weiter.
Vonn verlässt das Krankenhaus
Die vierfache Gesamtweltcupsiegerin verließ noch am Abend das Krankenhaus. "Sie wird nun in ihr Quartier zurückkehren. Das stellt aus ärztlicher Sicht kein gesundheitliches Problem dar", sagte der Oberarzt Christian Kaulfersch. "Sie will ins Quartier zurück, um das Erlebte zu verarbeiten."
Deutsche Läuferinnen bleiben ohne Medaille
Der Schock über den Sturz war auch bei den Athletinnen groß. Direkt nach Vonn ging Maria Höfl-Riesch auf die Piste schied aber nach wenigen Toren aus. "Genauso erging es danach der Österreicherin Anna Fenninger. "Das lässt einen nicht kalt. Den Sturz habe ich zum Glück nicht gesehen, aber er hat anscheinend fürchterlich ausgesehen", sagte Höfl-Riesch zu dem schlimmen Unfall von Vonn.
Den Sieg sicherte sich Tina Maze. Die Slowenin gewann vor Lara Gut aus der Schweiz und Julia Mancuso aus den USA. Beim fürchterlichen Sturz ihrer Hauptkonkurrentin riss Maze den Mund vor Entsetzen weit auf. "Es war ein Schock, es ist nie schön zu sehen, wenn jemand stürzt. Ich hoffe, Lindsey geht es gut", sagte sie.
Die deutschen Läuferinnen blieben ohne Medaille. Viktoria Rebensburg belegte Rang sieben. Wegen schlechter Sicht wurde das Rennen nach 36 gestarteten von insgesamt 59 gemeldeten Läuferinnen abgebrochen - es wird allerdings gewertet.
Auch ein Streckenposten muss ins Krankenhaus
Der Beginn des Rennens um dreieinhalb Stunden verschoben worden. Wegen anhaltenden Nebels wurde die Startzeit aber 13 Mal neu angekündigt. Nach nur acht Teilnehmerinnen trat dann noch eine weitere Verzögerung für eine Viertelstunde ein: Ein Streckenposten war im Kurs gestürzt und ebenfalls mit dem Hubschrauber ausgeflogen worden.
Nach 36 von 59 gemeldeten Starterinnen wurde das Rennen schließlich endgültig abgebrochen. DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier war gegen einen Start zu so später Zeit. "Ich halte das nicht für keine besonders gute Lösung", sagte er unmittelbar vor dem Start, "ich gehe nicht davon aus, dass hier noch ein Rennen unter fairen Bedingungen stattfindet. Wenn man wirklich nicht garantieren kann, dass es gleich ist für alle, soll man es gut sein lassen."