Ski Alpin Training in Kitzbühel: Skirennfahrer protestieren
Ärger auf der legendären "Streif": Nur unter Protest haben die Ski-Rennfahrer ihr erstes Training für die Weltcup-Abfahrt in Kitzbühel absolviert. "Die Topläufer waren alle der Meinung, dass das Training nicht gefahren werden soll, weil die Bedingungen sehr schlecht sind", sagte der Österreicher Klaus Kröll. Doch alle Proteste waren umsonst, das Training wurde durchgezogen. Und ein Fahrer stürzte prompt schwer.
Der Slowene Andrej Jerman zog sich bei seinem Sturz eine Gehirnerschütterung zu. Der 34-Jährige war zu Fall gekommen, nach einer ersten Untersuchung aber zunächst weitergefahren. Wenig später klagte Jerman über Übelkeit und wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Innsbruck geflogen.
Athletensprecher wird nicht erhört
"Das war komplett unverantwortlich", schimpfte Kröll. "Ich habe nichts mehr gesehen, habe nicht einmal mehr gewusst, wo ich lande". Er hatte seine Probefahrt für das Rennen abgebrochen.
Der kanadische Athletensprecher Erik Guay hatte sich auch Renndirektor Günter Hujara gewandt. "Ich habe ihm gesagt, dass wir Bedenken haben, dass es für die späteren Nummern und die späteren Tage sehr schwierig werden wird", erklärte Guay. Er habe zur Antwort bekommen, dass die Jury an der Austragung festhalte, weil die Organisatoren versicherten, dass sie die Piste wieder herrichten können.
Böse Erinnerungen werden wach
Dabei haben die Athleten schlechte Erinnerungen mit Pistenverhältnissen, wie sie auf der Streif vorherrschten. In Sotschi vor knapp einem Jahr gab es die gleiche Diskussion, mehrere Sportler klagen heute noch über Knieprobleme, weil das Rennen durchgezogen wurde.
Die Streif war von dem über Nacht gefallenen Neuschnee auf der Oberfläche aufgeweicht worden. Da die Temperaturen fallen sollen, rechnen nun viele Rennfahrer mit vereisten Löchern und damit Schmerzen für die Gelenke.