"Habe mich wie Superman gefühlt" Ski-Star Braathen schafft Historisches
Für Lucas Pinheiro Braathen war es nicht nur ein Podestplatz. Der 24-Jährige wurde in Adelboden Zweiter und schaffte damit etwas Historisches.
Er riss die Arme nach oben und schrie die Freude nur so hinaus. In der einen Hand hatte er einen Ski, in der anderen einen Stock. Als Lucas Pinheiro Braathen dann auf das Podest in Adelboden trat, strahlte er über das ganze Gesicht. Fans feierten den zweiten Platz des 24-Jährigen und hielten die Flagge Brasiliens hoch.
Erstmals nach seinem Nationenwechsel stand der gebürtige Norweger auf dem Treppchen. Die Freude sah man ihm deutlich an. Und fast wäre es der Sieg geworden, denn der Franzose und Slalom-Olympiasiger Clément Noël hatte nur zwei Hundertstel Vorsprung auf Braathen. Aber auch so war es das beste Ergebnis nach seinem Comeback – und der erste Weltcup-Podestplatz für Brasilien.
Braathen sagte dem ORF: "Adelboden ist richtig speziell, das ist ein perfekter Moment für mich. Es ist zu schön, um wahr zu sein. Ich lebe für diese Momente, habe mich heute wie Superman gefühlt."
Vermarktungsstreit führte zum Bruch mit Norwegen
Braathen geht seit dieser Saison für Brasilien, das Heimatland seiner Mutter an den Start. Bis zum 27. Oktober 2023 trat der Skirennfahrer für Norwegen an – und verkündete dann überraschend sein Karriereende.
Dem vorausgegangen war ein Streit mit dem norwegischen Skiverband (NSF) über seine Vermarktungsrechte. Braathen hatte im Jahr 2023 einen Auftritt in einer Werbekampagne der Marke "J.Lindeberg". Diese ist Konkurrent der Marke "Helly Hansen", die wiederum ein Partner des norwegischen Verbandes ist. Immer wieder gab es in Norwegen Streit zwischen Athleten und Verband aufgrund der Vermarktungsrechte. Anders als bei anderen Verbänden wird die Vermarktung der norwegischen Athleten einheitlich vom Skiverband geregelt.
Braathen und der aktuell verletzte Norwegen-Star Alexander Aamodt Kilde forderten die Kontrolle für ihre eigenen Bildrechte. Der Streit zwischen Braathen und dem Verband ging so weit, dass der Ski-Star die Konsequenzen und einen Schlussstrich unter seine Laufbahn zog. Damals sagte Braathen, er fühle sich "zum ersten Mal seit Jahren frei". Seit dieser Saison ist er aber aus dem vorzeitigen Ruhestand zurück und steht im Gesamtweltcup auf dem fünften Rang.
- Eigene Beobachtung des Slaoms in Adelboden im ZDF
- fis-ski.com: "Cup Standings" (englisch)