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Schreie, Wut, Zirkus pur: Nick Kyrgios gewinnt denkwürdiges Match


"Rohrspatz" bezwingt Tsitsipas
Schreie, Wut, Zirkus pur: Denkwürdiges Match für Kyrgios

Von sid, np

02.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Nick Kyrgios: Der Australier schimpfte und schrie was das Zeug hielt.Vergrößern des Bildes
Nick Kyrgios: Der Australier schimpfte und schrie was das Zeug hielt. (Quelle: Hannah Mckay/reuters)

Es war eine Show. Die Zuschauer tobten. Und es war ein denkwürdiges Tennis-Match zwischen Nick Kyrgios und Stefanos Tsitsipas – mit dem besseren Ende für den Australier.

Nick Kyrgios und Stefanos Tsitsipas dehnten die Grenzen der Fairness bis zur Unkenntlichkeit aus, die Zuschauer tobten – und Schiedsrichter Damien Dumusois hatte Mühe, die Kontrolle zu behalten. In einem spektakulären Wimbledonmatch zweier in tiefer Abneigung verbundener Spieler setzte sich Kyrgios mit 6:7 (2:7), 6:4, 6:3, 7:6 (9:7) durch und zog am Samstagabend ins Achtelfinale ein.

Kyrgios von Beginn an völlig außer sich

Der 27 Jahre alte Australier war von Beginn an völlig außer sich, schimpfte wie ein Rohrspatz über die Linienrichter und schrie über den Platz. Dann die Szene, die ihn explodieren ließ: Nach einem Unterarmaufschlag drosch Tsitsipas (23) den Ball frustriert ins Publikum und – bekam dafür eine Verwarnung.

Kyrgios forderte mehr, er ließ den Oberschiedsrichter rufen, als der keine andere Entscheidung traf, beschwerte er sich ununterbrochen weiter. "Bist du dumm?", fragte er Dumusois: "Du bist eine Schande, du änderst die Regeln, wie du willst", so der Australier.

Wütender Tsitsipas verliert die Nerven

Tsitsipas reagierte wütend und drosch einige Bälle brutal hart auf Kyrgios' Körper, als der am Netz stand. Nicht die feine Tennis-Art im noblen All England Club. Doch der Turnieraccount fragte die Fans bei Twitter: "Fühlt ihr euch nicht unterhalten?" Nachdem er erneut einen Ball auf die Tribüne geschlagen hatte, bekam Tsitsipas eine Punktstrafe. Das Match verkam zu einer Zirkus-Partie – unklusive einiger grandiose Rasenschläge.

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Erst im vierten Durchgang beruhigten sich die Gemüter, es wurde wieder mehr gespielt als diskutiert. Nachdem das Dach bei 4:4 geschlossen wurde, gewann Kyrgios die Partie.

Der "Bad-Boy" der Tennisszene, der nach einem Ausraster von der ATP einst bestraft wurde und monatelang unter Bewährung spielte, hatte im Turnierverlauf zuvor schon für Aufsehen gesorgt. In seiner ersten Runde verlor er die Beherrschung und spuckte in die Richtung eines Zuschauers, der ihn angeblich beleidigt hatte.

Nach der Partie zeigte sich Kyrgios versöhnlich: "Ich habe großen Respekt vor ihm. Was immer auf dem Platz passiert, ich liebe ihn und bin sehr eng mit seinen Brüdern." Tsitsipas, den Kyrgios bereits in Halle besiegen konnte, zeigte sich bei der Pressekonferenz nach dem Match weniger versöhnlich.

Der Weltranglisten-Fünfte Stefanos Tsitsipas hat das Verhalten von Tennis-Rüpel Nick Kyrgios im Wimbledon-Duell scharf kritisiert. "Es ist konstantes Mobbing. Er mobbt seine Gegner", sagte der Grieche über seinen früheren australischen Doppelpartner. "Er war vermutlich in der Schule ein Tyrann. Ich mag keine Tyrannen. Ich mag keine Leute, die andere Leute niedermachen."

Kyrgios wies die Anschuldigungen gegen sich weitgehend zurück und betonte hingegen ein Fehlverhalten von Tsitsipas. "Er war derjenige, der Bälle auf mich geschlagen hat", sagte der 27-Jährige. "Abseits von meinem Hin und Her mit dem Schiedsrichter habe ich Stefanos gegenüber nichts Respektloses gemacht."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen SID und dpa
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