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Serena Williams sorgt für Eklat bei US Open – Konkurrentin schreibt Geschichte


US Open, Finale der Frauen
Strafe für Williams – Osaka schreibt Geschichte

Von t-online, dpa, sid
Aktualisiert am 09.09.2018Lesedauer: 3 Min.
Ein ums andere Mal wütete Serena Williams gegen Schiedsrichter Carlos Ramos, warf ihm sogar Sexismus vor.Vergrößern des Bildes
Ein ums andere Mal wütete Serena Williams gegen Schiedsrichter Carlos Ramos, warf ihm sogar Sexismus vor. (Quelle: Danielle Parhizkaran/Reuters-bilder)
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Die 20-jährige Naomi Osaka gewinnt als erste Japanerin sensationell das Turnier in New York – Final-Gegnerin Serena Williams sorgt für Riesenwirbel und wird dafür nun bestraft.

Naomi Osaka hat die US Open in New York gewonnen, ihr historischer Titel wurde jedoch überschattet vom Auftritt der 23-maligen Grand-Slam-Siegerin Serena Williams. Die 36 Jahre alte US-Amerikanerin schrie Schiedsrichter Carlos Ramos in der aufgehitzten Atmosphäre im Arthur-Ashe-Stadium immer wieder an, kassierte drei Verwarnungen und damit erst einen Punkt und danach ein Spiel Abzug. Dafür wird Williams nun bestraft.


Von der Williams-Aufregung ließ sich Osaka nicht beeindrucken und verwandelte nach 79 Minuten ihren zweiten Matchball zum 6:2, 6:4. Die 20-Jährige gewann damit als erste Spielerin aus Japan in der Tennisgeschichte ein Grand-Slam-Turnier, und das im Finale gegen eine Spielerin, die sie im Vorfeld als ihr großes Idol bezeichnet hatte.

Williams: "Du schuldest mir eine Entschuldigung"

Williams wurde bereits zu Beginn des zweiten Satzes von Ramos verwarnt – wegen unerlaubten Coachings. Daraufhin schrie sie: "Ich betrüge nicht, um zu gewinnen. Da verliere ich lieber." Wenig später zerstörte sie aus Frust ihren Schläger, kassierte ihre zweite Verwarnung und damit einen Punktabzug. "Du schuldest mir eine Entschuldigung", brüllte Williams den Unparteiischen an: "Ich habe eine Tochter, ich betrüge nicht!"

Doch es ging noch weiter. Bei einem weiteren Seitenwechsel bezeichnete Williams Ramos als Dieb: "Du hast mir einen Punkt gestohlen." Dem Portugiesen blieb keine andere Wahl, als ihr ein Spiel abzuziehen. Die sechsmalige Turniersiegerin brach in Tränen aus: "Das ist nicht fair, das ist nicht fair. Nur, weil ich eine Frau bin."

Williams bleibt bei ihren Vorwürfen

Auf der Pressekonferenz später blieb die 36-Jährige bei ihren Vorwürfen. "Ich könnte hier nicht sitzen und nicht sagen, dass er ein Dieb ist, denn ich denke, er hat mir ein Spiel weggenommen", sagte Williams. Sie empfand die regelkonforme Bestrafung als sexistisch. "Er hat noch nie einem Mann ein Spiel weggenommen, weil er 'Dieb' gesagt hat."


Sie werde weiterhin für Frauenrechte und Gleichberechtigung kämpfen, fügte Williams hinzu und erhielt Lob vom US-Tennis-Verband, weil sie bei der Siegerehrung die Zuschauer aufgefordert hatte, nicht mehr zu buhen und Osaka den Moment ihres bislang größten Erfolges genießen zu lassen. "Was Serena auf dem Podium getan hat, war von großer Klasse und Sportlichkeit", erklärte Verbandspräsidentin Katrina Adams in einer Mitteilung und lobte Williams trotz des für sie frustrierenden Ausgangs des Matches als echten Champion.

17.000-Dollar-Strafe für Williams

Die Ausraster im Finale haben für den Tennis-Start ein Nachspiel. Williams muss eine Geldstrafe von in Höhe von 17.000 US-Dollar zahlen, wie die Veranstalter der US Open am Sonntag mitteilte.

Williams verpasste durch ihren skandalösen Auftritt den historischen 24. Grand-Slam-Titel, mit dem sie den Rekord der Australierin Margaret Court egalisieren würde. Schon Mitte Juli in Wimbledon hatte sie im Finale gegen Angelique Kerber (Kiel) verloren. Erst vor einem Jahr hatte Williams ihre Tochter Olympia zur Welt gebracht und war im März auf die Tour zurückgekommen.

Im Duell der Generationen – Osaka war 1999 bei Williams' erstem Titel in Flushing Meadows ein Jahr alt gewesen – wirkte Williams schon zu Beginn nervös. Im ersten Satz unterliefen ihr vier Doppelfehler, der im Turnierverlauf so starke Aufschlag fand zu selten den Weg ins Feld. Osaka ließ sich nicht von der Kulisse beeindrucken und konterte Williams' Power nahezu spielend.

Die Favoritin versuchte, das Tempo zu steigern, allerdings ging zunächst nur der Lautstärkepegel in die Höhe. Während Osaka mit stoischer Ruhe die Punkte bestritt, untermalte Williams beinahe jeden Schlag mit einem markerschütternden Schrei, lautstark angefeuert von den Zuschauern, die merkten, dass ihr Liebling Unterstützung brauchte. All das half Williams jedoch nicht mehr. Als Osaka ihr den Aufschlag zum 2:3 im zweiten Satz abnahm, brannten Williams die Sicherungen durch.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und sid
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