Tour de France Bei Gilbert brennen die Sicherungen durch
Da brannten bei Philippe Gilbert die Sicherungen durch. Der Belgier war bei Rennkilometer 120 der 18. Etappe der Tour de France gestürzt, nachdem ein Hund ins Peloton gelaufen war. Neben dem BMC-Profi ging auch der Russe Denis Mentschow zu Boden, doch vor allem Gilbert war außer sich vor Ärger. Kaum war er wieder auf den Beinen, stürmte er auf die Hundebesitzer zu und geigte diesen gehörig die Meinung. (Lesen Sie auch: Wiggins macht Toursieg perfekt)
Nur mit Mühe konnte der Sportliche Leiter John Lelangue seinen 30 Jahre alten Rennfahrer beruhigen. "Der Hund rannte mitten ins Feld, wir konnten die Stürze nicht verhindern. Ich ärgere mich über die Besitzer, es ist ziemlich gefährlich, so einen großen Hund ins Feld laufen zu lassen. Es hätte noch viel Schlimmeres passieren können. Ich habe Abschürfungen an meiner linken Schulter und am Ellbogen, aber zum Glück ist nichts gebrochen. Das ist im Hinblick auf die Olympischen Spiele das Wichtigste, darüber bin ich froh", sagte Philippe Gilbert nach der Etappe.
Der Verbeiner, den Teamkamerad Cadel Evans "als so groß wie ein Pony" bezeichnete, war wohl nicht angeleint und durch die Geräuschkulisse des Fahrerfeldes in Panik geraten.
Ärger bei Astana über Kollegen
Nach der 18. Etappe ärgerte sich auch Guiseppe Martinelli. Nicht über einen Hund und dessen Besitzer. Sondern über seine Kollegen aus anderen Teams. "Einige Fahrer und einige in den Begleitfahrzeugen müssen das Radsport-ABC noch lernen“, schimpfte der Italiener laut "radsport-news.com". Der Sportliche Leiter des Astana-Teams war stinksauer, weil Mannschaften, die keinen Fahrer in Fluchtgruppen platzieren konnten, ständig Gas gaben, um die Ausreißer zurückzuholen - was gelang.
"Wenn ich mal den Zeitpunkt verpasst habe, muss ich mir das eingestehen und lasse die Leute fahren", erklärte Martinelli weiter. Leidtragender war nämlich mit Alexander Winokurow einer seiner Rennfahrer, der sich vergeblich als Ausreißer versucht hatte. "Wino ist eine große Etappe gefahren. Er versteht den Radsport wie kaum ein anderer." Immerhin, beim Sprintsieg von Mark Cavendish durfte sich der Kasache zumindest über die Auszeichnung zum "kämpferischsten Fahrer" der Etappe freuen.
Ovales Kettenblatt sorgt für Gesprächsstoff
Das ovale Kettenblatt sorgt derzeit für Gesprächsstoff bei der Tour de France. Bislang fällt die Bilanz dieser Neuentwicklung durchaus positiv aus. Der Gesamtführende Bradley Wiggins ist mit dem Teil unterwegs und auch sein Teamkollege und Gesamtzweite Christopher Froome. Insgesamt fahren aber nur fünf Fahrer mit dem Oval.
"Das ovale Kettenblatt hilft besser über den toten Punkt“, zitiert "radsportnews.com" Entwickler Jean-Louis Talo. David Millar ergänzt: "Ich habe mich an oval gewöhnt. Es ist sehr effektiv", so der Schotte. Zeitfahrweltmeister Tony Martin hingegen kann keinen positiven Aspekt erkennen. "Nach unseren Berechnungen bringt oval für Tony nichts", sagt sein Teamarzt Helge Riepenhof.
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