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Olympia: Sprinter Noah Lyles tritt mit Corona an – wie gefährlich ist das?


Olympia 2024
Athleten treten mit Corona an – wie gefährlich ist das?


Aktualisiert am 09.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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OLYMPICS-2024-ATHLETICS/Vergrößern des Bildes
Malaika Mihambo: Auch sie wurde in einem Rollstuhl aus dem Stade de France gebracht. (Quelle: Dylan Martinez/dpa)

Mit Corona Sport machen: Was für Hobbysportler tabu ist, gilt offenbar nicht für Olympia-Teilnehmer. Diese Fälle zeigen, wie sich das Virus auf die Leistung auswirkt.

Olympia-Athlet Noah Lyles ist trotz einer akuten Corona-Infektion beim 200-Meter-Finale gelaufen. Der Goldfavorit wurde aber nur Dritter und holte Bronze. Nach dem Rennen konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten und musste mit einem Rollstuhl weggefahren werden. Dem US-amerikanischen Leichtathletikverband zufolge war Lyles durch die Corona-Erkrankung geschwächt.

Unklar bleibt, ob er ohne Covid leistungsfähiger gewesen wäre. Fest steht jedoch: Der 27-Jährige wird die Olympischen Spiele aufgrund seines Gesundheitszustandes vorzeitig abbrechen. Das gab Lyles auf Instagram bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Lyles ist übrigens nicht der Einzige mit bestätigtem positivem Corona-Test. Auch australische Schwimmer haben infiziert am Wettbewerb teilgenommen.

Olympia-Sportler trainieren weiter – trotz Corona-Infektion

Olympia-Teilnehmer sind Hochleistungssportler und werden von medizinischem Fachpersonal überwacht, auch während und nach einer Corona-Infektion.

Riskant ist das Training dennoch. Schließlich kann eine akute Covid-Erkrankung zwar mild verlaufen, aber trotzdem zu Folgeschäden wie Post-Covid führen. Viele Mediziner warnen vor einer möglichen Herzmuskelentzündung, wenn man mit akuter Corona-Infektion oder direkt danach wie gewohnt trainiert und Wettkämpfe bestreitet.

Video | Malaika Mihambo meldet sich nach Atemproblemen
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Quelle: reuters

Aus einer Herzmuskelentzündung (die oft kaum Symptome zeigt und deshalb spät erkannt wird) können sich eine Herzschwäche oder auch Herzrhythmusstörungen entwickeln. Im schlimmsten Fall tritt der plötzliche Herztod ein.

Für Hobbysportler, die leichter auf Sport verzichten können, gilt deshalb immer: Legen Sie nach einer Corona-Infektion mit Symptomen eine etwa zweiwöchige Pause ein. Natürlich hängt die konkrete Dauer stets vom Verlauf und der körperlichen Ausgangssituation ab. Im Zweifel lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.

Corona-Sommerwelle zieht durch Europa

Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Ansteckungsgefahr bei Großevents wie Olympia sehr hoch ist. Trifft ein Infizierter auf andere Sportler, Zuschauer oder Journalisten, können diese sich mit dem Virus anstecken. Derzeit steigen die Corona-Fallzahlen in ganz Europa wieder an. Warum das so ist, lesen Sie hier.

Malaika Mihambo spürt die Folgen der Viruserkrankung

Auch der Fall der deutschen Athletin Malaika Mihambo zeigt, wie stark die Folgen des Coronavirus sein können. Das Weitsprung-Ass gewann zwar Silber, zeigte sich nach dem Wettkampf aber unter Tränen aufgelöst und klagte über Atemprobleme. Mihambo leidet nach eigenen Angaben unter Post-Covid – also Langzeitfolgen einer überstandenen Corona-Infektion. Die 30-Jährige hatte sich im Juni mit Corona infiziert.

Die Erkrankung kann unabhängig vom Gesundheitszustand jeden treffen und in unterschiedlichsten Formen auftreten. Ob Leistungssportler, Hobbysportler oder gar kein Sport: Zu den häufigsten Symptomen der Betroffenen gehören:

  • Anhaltende, massive Erschöpfungszustände,
  • Atembeschwerden,
  • Herz- und Kreislaufbeschwerden,
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme,
  • Geruchs-, Geschmacks- und Schlafstörungen,
  • Muskelschwäche und -schmerzen sowie
  • depressive Verstimmungen.

Allein in Deutschland leiden Hunderttausende an Post-Covid. Das Tückische: Die Krankheit ist aufgrund der diffusen Symptome schwer zu diagnostizieren und zu behandeln. Einigen Patienten können bestimmte Atemtechniken helfen, um Atemnot oder Kurzatmigkeit zu lindern. Physio- und Ergotherapie können bei Muskelschwäche Abhilfe schaffen.

Insbesondere für Leistungssportler sind solche Folgeschäden belastend. Ihre Körper sind ihr Kapital – und wenn diese über längere Zeit geschwächt sind und sie weniger Leistung abrufen können, kann das mitunter das Karriere-Aus bedeuten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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