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Elena Semechin: Schwangerer Paralympics-Star bangt


Schwangere, fast blinde Weltmeisterin emotional
"Mein großer Wunsch ist es, dass ich mein Kind sehen kann"

Von t-online, wl

Aktualisiert am 13.04.2025Lesedauer: 3 Min.
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Elena Semechin: Die Schwimmerin ist zum ersten Mal schwanger. (Quelle: IMAGO/STEFAN_SCHMIDBAUER/imago)
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Ihre Schwangerschaft ist für Elena Semechin von einer großen Sorge begleitet. Wird sie ihr Kind je zu Gesicht bekommen? Die fast blinde Athletin wünscht sich nichts sehnlicher.

Die deutsche Para-Athletin Elena Semechin ist schwanger. Doch die 31-Jährige hat Angst, ihr Kind nie wirklich zu Gesicht zu bekommen. Der Grund: Semechin hat nur noch zwei Prozent Sehkraft. Sie war im Alter von sieben Jahren an Morbus Stargardt erkrankt. Dabei handelt es sich um eine äußerst seltene angeborene Erkrankung, die das Sehvermögen stark einschränkt.

Im Gespräch mit dem TV-Sender RTL gab Semechin nun einen Einblick in ihre Gefühlswelt. "Ich hoffe natürlich sehr, dass mir die zwei Prozent Sehkraft noch so lange wie möglich bleiben", so die gebürtige Kasachin. "Mein großer Wunsch ist es, dass ich auch mit den zwei Prozent, die für mich die Welt sind, mein Kind sehen kann."

Ihre letzte verbleibende Sehkraft sei für Semechin alles, was sie habe. "Und das zu verlieren, ist schwer vorstellbar. Aber ich weiß, dass das eintreten könnte." Darauf müsse sie sich vorbereiten.

Para-Star hat Angst vor kompletter Erblindung

Bereits im Januar hatte die mehrfache Welt- und Europameisterin ihre Sorgen über den gänzlichen Verlust ihrer Sehkraft mit emotionalen Worten bei Instagram offenbart (mehr dazu lesen Sie hier). Sie hatte vermutet, dass diese erneut schlechter geworden sei – was sich nach Tests durch Ärzte dann auch bestätigte.

"Ich bin traurig und verängstigt. Wie lange wird das wohl noch dauern, bis auch das letzte verbliebene Licht erlischt?", schrieb Semechin damals. Eine Frage, die ihr keiner beantworten konnte. Gegenüber RTL erklärte sie nun, dass sie sich zuletzt in einer Spezialklinik in Tübingen erneut habe checken lassen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung würden noch ausstehen.

Semechin möchte Geschlecht des Kindes vorher wissen

Trotz der Ungewissheit zu ihrer eigenen Sehkraft freut Semechin sich über ihre Schwangerschaft. "Es ist ein absolutes Wunschkind", sagte sie nun. Das Geschlecht des Kindes will sie wiederum nicht erst bei der Geburt erfahren. "Ich bin ein sehr neugieriger und ungeduldiger Mensch. Ich möchte das sofort wissen." Die Klarheit, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen bekommt, soll die nächste Untersuchung bringen.

Semechin, die bei den Paralympics in Tokio vor drei Jahren sowie in Paris im vergangenen Sommer Gold über die 100 Meter Brust gewann, hatte ihre Schwangerschaft bereits Ende März bekannt gegeben. Damals schrieb sie auf Instagram: "Heute möchte ich Euch etwas sehr Persönliches und Wundervolles mitteilen. Es hat endlich geklappt, ich bin schwanger."

Den Text hatte sie mit einem Bild veröffentlicht. Dort ist Semechin in einem farbenfrohen Badeanzug am Rand eines Schwimmbeckens zu sehen. Sie trägt die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und schaut mit einem sanften, liebevollen Lächeln nach unten auf ihren Bauch, den sie behutsam mit beiden Händen umfasst.

"Ich weiß, dass der Tumor wiederkommt"

Semechin zog mit ihrer Familie im Alter von elf Jahren nach Deutschland. Sie ist mit ihrem Trainer Phillip Semechin verheiratet. Die beiden gaben sich das Jawort, zwei Tage bevor die Sportlerin am Hirn operiert werden musste.

Im Oktober 2021 hatte sie bekannt gegeben, dass bei ihr ein bösartiger Tumor in der linken Gehirnhälfte diagnostiziert wurde. Semechin musste sich im Anschluss an die OP einer Chemotherapie unterziehen. Den Krebs hat sie mittlerweile besiegt. Gegenüber n-tv sagte Semechin jüngst aber: "Ich weiß, dass der Tumor wiederkommt, das haben mir die Ärzte gesagt." Sie wolle sich damit aber erst beschäftigen, "wenn es so weit ist".

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