"Traum ist wahr geworden" Rad-Star Cavendish schreibt Tour-Geschichte
So viele Tour-Etappensiege hat keiner geschafft. Super-Sprinter Mark Cavendish überholt mit seinem 35. Einzelerfolg eine Radsport-Legende. Dabei wollte er schon aufhören.
Der britische Radprofi Mark Cavendish hat das fünfte Teilstück der 111. Tour de France gewonnen und ist zum alleinigen Rekord-Etappensieger der Frankreich-Rundfahrt aufgestiegen. Der 39-Jährige vom Team Astana Qazaqstan setzte sich am Mittwoch nach 177,4 km in Saint-Vulbas im Massensprint vor dem Belgier Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und Alexander Kristoff aus Norwegen (Uno-X Pro Cycling Team) durch. Cavendish hat nun 35 Tour-Etappensiege auf dem Konto, einen mehr als der legendäre Eddy Merckx.
"Das ist unglaublich, ein Traum ist wahr geworden. Ein großer Moment", sagte Cavendish nach seinem Sieg. Dabei war er am Samstag fast schon raus aus der Tour gewesen, nachdem er sich in der Hitze Italiens leidend nur knapp im Zeitlimit ins Ziel gequält hatte: "Da habe ich mich wirklich elend gefühlt."
Der deutsche Sprinter Pascal Ackermann (Israel-Premier Tech) fuhr als Sechster bei seiner Tour-Premiere sein bisher bestes Ergebnis ein. Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) musste sich mit dem 16. Platz begnügen.
Cavendish wollte Karriere schon 2023 beenden
Eigentlich hatte Cavendish seine Karriere Ende des vergangenen Jahres beenden wollen. Weil er aber bei der Tour 2023, auf deren siebter Etappe er knapp von Philipsen geschlagen wurde, frühzeitig verletzungsbedingt aussteigen musste, hängte der Mann von der Insel noch eine Saison dran. Die diesjährige Tour hatte für Cavendish mit Problemen begonnen, auf der ersten Etappe hatte er sich sichtbar gequält und übergeben müssen.
Das Gelbe Trikot behielt der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der am Tag nach seinem Sieg auf der ersten Alpen-Etappe wie die weiteren Klassementfahrer mit dem Hauptfeld das Ziel erreichte.
Am Donnerstag steht eine weitere Flachetappe über 163,5 km nach Dijon an, die Favoriten auf den Gesamtsieg sind wieder am Freitag beim Einzelzeitfahren nach Gevrey-Chambertin gefragt.
- Nachrichtenagentur SID