Angeblich "ohne Vorwarnung" Erfolgstrainerin wegen Missbrauchsvorwürfen gefeuert

In Deutschland ist die Turnszene derzeit von einem Skandal betroffen. In Italien gibt es nun in der Rhythmischen Sportgymnastik Aufregung.
Seit den schweren Missbrauchsvorwürfen von deutschen Turnerinnen und Ex-Athletinnen Ende des vergangenen Jahres beschäftigt der Turnskandal Deutschland; es gibt Ermittlungen. Auch in Italien wird ermittelt. In diesem Kontext wurde die technische Direktorin und Cheftrainerin der Rhythmischen Sportgymnastik, Emanuela Maccarani, freigestellt. Das gab der Verband am Mittwoch bekannt.
Seit 2022 kursieren Missbrauchsvorwürfe gegen Maccarani – auch die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits gegen die Trainerin. In einem Buch beschreibt die frühere Athletin Nina Corradini, wie die Trainerin Sportlerinnen unter anderem zu drastischen Fastenprogrammen gedrängt und mehrfach verspottet haben soll.
Maccarani beschwert sich über fehlende Vorwarnung
Ein italienisches Sportgericht hatte Maccarani bereits wegen beleidigender Aussagen verwarnt. Ihre Tätigkeit durfte sie bislang jedoch fortsetzen. Maccarani selbst weist die Anschuldigungen zurück. In italienischen Medien sagte sie, sie sei "ohne Vorwarnung" von ihrer Entlassung überrascht worden. Die Sportlerinnen hätten "in Tränen" reagiert, als sie davon erfuhren.
Verantwortlich für die Entscheidung ist Andrea Facci, der neue Präsident des italienischen Verbands. Er kündigte einen grundlegenden Kulturwandel im Verband an. Noch bei den Olympischen Spielen in Paris hatte Maccarani gemeinsam mit ihrer Schülerin Sofia Raffaeli über Bronze im Einzel gejubelt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
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