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Zum journalistischen Leitbild von t-online.WM in London So verstehen Sie Darts in fünf Minuten
Beim Darts werfen dickbäuchige Männer mit Pfeilen auf Scheiben und sehen dabei aus wie ihre Fans. Das ist zumindest der erste Eindruck. Doch wie funktioniert der Sport wirklich, der jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr die Massen begeistert?
Am 15.12. beginnt die Darts-WM im berühmten Alexandra Palace in London. Zum 32. Mal wird das wichtigste Event des Dartssports ausgetragen. Es geht bis zum 3. Januar 2025. Doch wie funktioniert der Sport überhaupt?
Das sind die Regeln des "Kneipensports"
Beim Darts spielen zwei Personen gegeneinander. Sie sind nicht Teil einer Mannschaft, sondern Einzelsportler. Fast alle besitzen einen Spitznamen. Der Schotte Peter Wright wird zum Beispiel "Snakebite" genannt, der Deutsche Gabriel Clemens nennt sich "German Giant".
Was bedeuten die Felder auf der Dartscheibe?
Der rote Punkt in der Mitte wird als "Bull's Eye" bezeichnet. Ein Treffer in diesem Feld bringt 50 Punkte. Der grüne Kreis um das "Bull's Eye" heißt "Bull" und bringt 25 Punkte.
Die anderen Felder bringen die Punktzahl, die daneben steht. Nehmen wir als Beispiel den Bereich oben in der Mitte mit der "20". Trifft der Spieler mit seinem Pfeil das untere oder das obere schwarze Feld (siehe Pfeile), erhält er 20 Punkte.
Jede Nummer hat auch noch ein Double-Feld, es ist der äußere Ring. Wer dieses Feld trifft, bekommt die doppelte Punktzahl. In diesem Beispiel also 40 Punkte.
Dazu kommt ein Triple-Feld, der innere Ring. Wer dieses Feld trifft, bekommt die dreifache Punktzahl. In diesem Beispiel wären es 60 Punkte, die Höchstpunktzahl, die mit einem Wurf erreicht werden kann.
Wie ist der Spielablauf?
Die Spieler werfen abwechselnd drei Pfeile auf die Scheibe. Minimal sind null Punkte möglich, maximal 180, wenn der Spieler dreimal das Triple-20-Feld trifft. Das ist übrigens der Moment, in dem die Fans in der Menge jubeln und ihre Schilder mit der 180 hochhalten.
Beim Darts gibt es verschiedene Spielweisen und Modi. Wir erklären Ihnen den bei der Darts-WM gängigen "Set-Modus".
So funktioniert der "Set-Modus"
Beide Spieler starten mit 501 Punkten. Ziel ist es, als Erster null Punkte zu haben. Jeder Treffer zieht also Punkte ab. Wirft Spieler A beispielsweise mit seinem ersten Wurf die Triple-20, anschließend eine normale 17 und zum Schluss in das "Bull's Eye", wären es 127 Punkte (60+17+50). Von den 501 Punkten würden also noch 374 bleiben (501-127).
Wichtig: Die Spieler müssen sich genau auf null werfen. Wer zu viele Punkte trifft, muss es erneut versuchen. Beispiel: Spieler A fehlen noch acht Punkte. Er macht zehn Punkte und damit zwei zu viel. Bei seinem nächsten Durchgang hat er wieder acht Punkte.
Ebenfalls wichtig: Beim professionellen Darts wird mit "Double-Out" gespielt. Das heißt, der letzte Treffer muss ein Doppelfeld sein. Beispiel: Bei vier fehlenden Punkten muss das Spiel durch eine Doppel-Zwei beendet werden (siehe Bild unten). Eine einfache Vier würde den Versuch beenden.
Wie endet das Spiel?
Wer zuerst null Punkte hat, hat ein "Leg" gewonnen. Bei der Darts-WM benötigt ein Spieler drei "Legs", um ein "Set", also einen Satz, zu gewinnen.
Dazu wird im "Best-of"-Modus gespielt. Für die ersten beiden Runden gilt der "Best-of-Five"-Modus. Ziel des Spiels ist es, als Erster drei Sätze ("Sets") zu gewinnen. Wer das schafft, hat das Spiel gewonnen und kommt weiter.
Übersicht:
1. Runde: "Best of Five" (Drei Gewinnsätze nötig)
2. Runde: "Best of Five" (Drei Gewinnsätze nötig)
3. Runde: "Best of Seven" (Vier Gewinnsätze nötig)
4. Runde: "Best of Seven" (Vier Gewinnsätze nötig)
Viertelfinale: "Best of Nine" (Fünf Gewinnsätze nötig)
Halbfinale: "Best of Eleven" (Sechs Gewinnsätze nötig)
Finale: "Best of Thirteen" (Sieben Gewinnsätze nötig)
Um das Spiel komplett zu verstehen, könnten Sie sich hier ein volles Match zwischen den Profis Peter Wright (Schottland) und Dmitri van den Bergh (Belgien) anschauen.
Achtung: In diesem Beispiel wird gespielt, bis einer der beiden sieben "Legs" gewonnen hat. Im Liga-Alltag ist das aufgrund der kürzeren Spieldauer gängig.