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Schiffbruch bei Vendee Globe – Segler: "Brauche Hilfe, das ist kein Witz"


Schiffbruch bei Vendee Globe
Segler berichtet über Lebensgefahr: "Brauche Hilfe. Das ist kein Witz."

Von sid
Aktualisiert am 01.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Kevin Escoffier: Der Segler musste bei der Vendee-Globe-Regatta gerettet werden, da er einen Wasserschaden an Bord hatte.Vergrößern des Bildes
Kevin Escoffier: Der Segler musste bei der Vendee-Globe-Regatta gerettet werden, da er einen Wasserschaden an Bord hatte. (Quelle: PanoramiC/imago-images-bilder)
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Eigentlich wollte der Franzose Kevin Escoffier bei der Non-Stop-Regatta um den Globus segeln. Doch stattdessen musste er auf spektakuläre Weise im Südpolarmeer gerettet werden – zuvor sendete er ein SOS-Signal.

Jean Le Cam stand in tiefer Nacht an Deck seiner Yacht und suchte verzweifelt das tosende Meer ab. Irgendwo in der Nähe musste sein Kollege Kevin Escoffier sein, der bei der Vendee Globe ein SOS-Signal gefunkt hatte und hunderte Seemeilen vor Kapstadt elfeinhalb Stunden zwischen fünf Meter hohen Wellen ausharrte. Auf einem Rettungsfloß. Auch der Hamburger Boris Herrmann suchte mit.

"Plötzlich sah ich einen Blitz", berichtete der 61-jährige Le Cam später über die spektakuläre Rettungsaktion in finsterer Nacht. Eine Reflexion, er fuhr sofort in die Richtung. "Man schaltet um, aus Verzweiflung wird ein unrealer Moment", sagte der Franzose, der seinem 40 Jahre alten Landsmann Escoffier schließlich einen Rettungsring zuwarf. Mehr sehen Sie im Video oben oder hier. Um 2:18 Uhr ging bei der Rennleitung die ersehnte Nachricht ein.

"Ich sinke. Das ist kein Witz"

Der in Seenot geratene Skipper war wohlauf und berichtete später emotional aufgewühlt, wie sein Boot in zwei Teile gebrochen und er in Lebensgefahr geraten war. Surreal sei es gewesen. Wie in einem Film, "nur schlimmer", sagte Escoffier: "Binnen vier Sekunden ist die Nase des Schiffes abgetaucht, der Bug ist um 90 Grad abgeknickt, überall war Wasser und ich musste sofort die Nachricht schicken, bevor die Elektronik den Geist aufgibt." Darin stand: "Ich brauche Hilfe. Ich sinke. Das ist kein Witz."

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Ereignet hatte sich der Schockmoment des bis dato Drittplatzierten bei der wohl härtesten Regatta der Welt am frühen Montagnachmittag, auch der erste deutsche Teilnehmer Herrmann änderte seinen Kurs, um zu helfen. Nach der Rettung nahm er das Rennen nonstop und ohne Hilfe einmal um die Welt mit einer Zeitgutschrift wieder auf. Wie es genau bei Le Cam und Escoffier weitergeht, ist noch nicht bekannt. An Bord kann er wohl nicht ewig bleiben, die Nahrung ist nur für eine Person ausgelegt.

Zuvor bereits Mastbruch und gerissenes Segel

Der Zwischenfall zeigt einmal mehr, welchen Gefahren die mutigen Skipper ausgesetzt sein können. Es hat in der Geschichte der Vendee Globe schon Todesfälle gegeben. Auch bei der neunten Ausgabe in diesem Jahr gerät das Hightech-Material an seine Grenzen, wie vor Escoffiers Havarie bereits ein Mastbruch und ein gerissenes Großsegel bei weiteren Konkurrenten zeigten.

Auch Le Cam, der Retter, weiß schon länger, wie eng es bei dem Hochseerennen werden kann. Am 6. Januar 2009, während der Vendee Globe 2008/2009, war er derjenige, der aus dem Wasser gezogen musste. Sein Boot war nahe des Kap Hoorn gekentert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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