Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.
FC Bayern in Not Zwei Puzzleteile fehlen – eines ist ein Gigant
Der FC Bayern hat in elf Saisonspielen bereits 14 Gegentore kassiert – muss der Rekordmeister jetzt reagieren?
Nach einer rundum enttäuschenden vergangenen Saison spielt der FC Bayern in dieser wieder einen erfrischenden Offensivfußball – allerdings nicht immer mit den gewünschten Ergebnissen. Das liegt daran, dass die Münchner deutlich zu viele Gegentore kassieren. In der Bundesliga sind es bislang sieben in sieben Spielen, in der Champions League ebenfalls sieben in erst drei Spielen. Nur im DFB-Pokal blieb der FC Bayern ohne Gegentor, beim 4:0 gegen den SSV Ulm.
Zuletzt kassierte die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany in der Champions League sogar eine 1:4-Niederlage gegen den FC Barcelona und rutschte in der Tabelle auf Rang 23 ab.
Und auch wenn die Spielweise mit offenem Visier Gegentore begünstigt: auch die einzelnen Spieler sahen immer wieder schlecht aus. Sowohl die Innenverteidiger Dayot Upamecano und Minjae Kim, als auch Torwart Manuel Neuer oder die Außenverteidiger.
Hier fällt auch ins Gewicht, dass Innenverteidiger und Zugang Hiroki Ito mit einem Mittelfußbruch fehlt – genauso wie Talent Tarek Buchmann sowie die Rechtsverteidiger Josip Stanišić und Sascha Boey. Fakt ist deshalb: Die Schwachstelle der Bayern ist die Verteidigung.
Da das Transferfenster bereits geschlossen ist und Vereine sich nur noch die Dienste von arbeitslosen Profis sichern können, führt das zu der Frage:
Braucht der FC Bayern zumindest noch einen vertragslosen Spieler für die Abwehr?
Ja, Bayern muss handeln – und der Markt gibt es her
Er macht Klimmzüge im Fitnessstudio oder Sprints im Sand, läuft Berge hoch oder zieht Autoreifen und trainiert wie ein Besessener: Instagram-Nutzer können derzeit verfolgen, wie Sergio Ramos seinen Körper stählt, der selbst seinen früheren Teamkollegen Cristiano Ronaldo vor Neid erblassen lässt. Das Beste: Er ist nicht nur topfit, sondern nach seinem Engagement beim FC Sevilla auch vertragslos und zu haben: Sergio Ramos.
Zugegeben: Mit 38 Jahren ist Sergio Ramos kein Mann für die Zukunft und auch nicht mehr der Schnellste. Aber: Er ist ein Gigant und eines von zwei fehlenden Puzzleteilen für eine erfolgreiche Bayern-Saison. Wenn er etwas kann, dann ist es die Organisation einer Abwehr. Und damit genau das, was die wackeligen und verletzungsgeplagten Bayern brauchen.
On top bringt Ramos noch Torgefahr und seinen Namen mit, der Gegnern Angst macht, Trikotverkäufe auf der ganzen Welt garantiert und Bayern dem ersehnten Champions-League-Finale 2025 in München näher bringt.
Ramos im Abwehrzentrum, dann könnte auf der rechten Seite der schnelle Upamecano spielen – oder das zweite fehlende Puzzleteil: der 93-fache Nationalspieler der Elfenbeinküste, Serge Aurier, der nach einem Engagement bei Galatasaray Istanbul ebenfalls vertragslos ist. Bayern muss etwas tun – und diese beiden sind die Lösung.
Nein, die Lösung liegt nicht auf dem Transfermarkt
Der FC Bayern hat momentan Schwächen in der Defensive, doch die Verpflichtung eines vertragslosen Spielers ist nicht nur unnötig, sondern auch riskant. Denn vereinslose Spieler sind meist aus gutem Grund vereinslos: Sie sind nicht auf dem nötigen Leistungsniveau, verletzungsanfällig oder schlichtweg nicht fit genug, um bei einem Top-Klub wie dem FC Bayern bestehen zu können.
Einen wie Sergio Ramos holen? Bloß nicht! Er mag zwar einer der besten Innenverteidiger seiner Generation gewesen sein, aber mit 38 Jahren ist er weit über seinen sportlichen Zenit hinaus. Bayern braucht Stabilität in der Defensive – und nicht etwa einen alternden Spieler, der mehr Zeit im Reha-Zentrum als auf dem Platz verbringt.
Hinzu kommt, dass ein neuer Spieler, selbst wenn er eine gute Fitness und das richtige spielerische Level hätte, trotzdem viel Zeit bräuchte, um sich in die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany einzufügen. Zeit, die in der dicht gedrängten Saison schlicht nicht vorhanden ist.
Statt jetzt panisch einen vertragslosen Spieler zu holen, sollte Kompany auf die vorhandenen Kräfte setzen. Die Fehler in der Defensive lassen sich durch Training und klare taktische Anweisungen beheben.
Ganz sicher: Die Lösung liegt im eigenen Kader – und nicht auf dem Ablagestapel des Transfermarkts.
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