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EM-Diskussion um Niclas Füllkrug: Steht er in der Startelf?


Was wird jetzt aus Füllkrug?
Das kann er unmöglich machen


24.06.2024Lesedauer: 1 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer ging mit seiner Mannschaft ungeschlagen durch die EM-Gruppenphase.Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer ging mit seiner Mannschaft ungeschlagen durch die EM-Gruppenphase. (Quelle: Imago/DeFodi)

Dortmunds Angreifer ist in bestechender Form, kommt aber bisher bei der EM nur von der Bank. Muss sich das nun ändern?

In letzter Minute sicherte der eingewechselte Niclas Füllkrug dem deutschen Team gegen die Schweiz den Gruppensieg. Mit seinem Kopfballtreffer in der 92. Minute stellte er den 1:1-Endstand her – und ließ Fußballdeutschland jubeln. Der Dortmund-Stürmer saß bei dieser EM bisher bei allen drei Partien zunächst auf der Bank, wurde aber jedes Mal eingewechselt. Und erzielte sowohl gegen die Schweiz als auch gegen Schottland ein Tor.

Insgesamt absolvierte er bei der EM bisher nur 73 von 270 möglichen Spielminuten, traf aber doppelt so oft wie DFB-Angreifer Kai Havertz (ein Tor in 211 Spielminuten). Nach dem Spiel gegen die Schweiz sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Er (Füllkrug) hat das als Joker super gemacht. Es ist Freud und Leid für ihn, dass er die Rolle so gut erfüllt. Aber er hat jetzt eine Woche Zeit, um Gas zu geben. Und dann schauen wir mal, wen wir im Achtelfinale haben und wie wir dann spielen."

Und das führt automatisch zu folgender Frage:

Muss Füllkrug ab sofort von Beginn an spielen?

Pro
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, die Nationalelf braucht seine Torgefahr

Zwei Einwechslungen von Nagelsmann sicherten das 1:1 gegen die Schweiz und damit den Gruppensieg: die von David Raum als Flankengeber und die von Niclas Füllkrug als Vollstrecker. Flanken und Kopfbälle – diese Mittel fehlten der Nationalelf zuvor abseits von Standardsituationen. Dabei sind sie so wichtig. Egal gegen wen.

Füllkrug nach diesem Auftritt wieder auf die Bank setzen? Das kann Nagelsmann unmöglich machen.

Der Dortmunder ist nicht nur Sympathieträger und Symbolfigur der Wiederauferstehung der Nationalelf nach zehn schwachen Jahren. Er trifft im DFB-Trikot auch alle 58 Minuten und ist damit der torgefährlichste Nationalspieler. Mit Abstand. Füllkrug-Konkurrent Kai Havertz trifft nur alle 182 Minuten. Bei der EM bisher nur einmal via Strafstoß.

Ohnehin spricht auch alles andere für Füllkrug. Er macht Deutschland nicht nur variabler, mental stärker und präsenter. Er ist auch erfahren, formstark, schafft Räume und arbeitet nach hinten. Dazu kommt, dass Füllkrug mit der Jokerrolle fremdelt. Auch wenn er sie gut ausfüllt: Von Beginn an ist er besser im Spiel und noch gefährlicher.

Ganz klar: Wenn bei Nagelsmann das Leistungsprinzip gilt, muss Füllkrug ab sofort starten.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, noch mehr Veränderungen sind gefährlich

Die deutsche Nationalmannschaft ging ungeschlagen durch die Gruppenphase, bei allen drei Spielen setzte Bundestrainer Julian Nagelsmann auf die gleiche Startformation. Es ist nicht nötig, jetzt davon abzurücken. Aufgrund von Sperren und möglicherweise auch Verletzungen muss er im Achtelfinale ohnehin schon wechseln. Noch mehr Veränderungen sind gefährlich.

Florian Wirtz, Jamal Musiala und Kai Havertz spielen in der Offensive gut zusammen, haben sich in den ersten Partien besser kennengelernt und gefunden. An diesem Trio muss Nagelsmann festhalten. Sie sind jung, gut und brauchen das Vertrauen des Trainers. Setzt er beispielsweise Havertz jetzt auf die Bank, suggeriert er ihm, dass er mit seiner bisherigen Leistung nicht zufrieden ist – das kann er nicht machen. Und es wäre auch Quatsch. Havertz spielt ein gutes Turnier. Ihn herauszunehmen, wäre eine Frechheit.

Natürlich ist auch Niclas Füllkrug ein wichtiger Spieler. Aber er ist eben die Geheimwaffe von der Bank. Wird er in der zweiten Halbzeit eingewechselt, verändert sich das Spiel noch mal. Auf diese zusätzliche Option darf Nagelsmann nicht verzichten. Und wer weiß, ob Füllkrug auch so gut spielen würde, wenn er über die gesamte Zeit ranmüsste. Bisher kommt er spät und gibt dann alles. Vier Turniertore sind Füllkrug bisher als Einwechselspieler gelungen. Zwei bei der WM 2022, zwei bei der EM 2024. Das macht ihn zum besten Joker der Turniergeschichte des DFB. Das ist seine Rolle, und dabei sollte es auch bleiben.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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