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Nationalmannschaft: Julian Nagelsmanns wohltuende, klare Wort | DFB


Bundestrainer wird deutlich
Sätze, die es in sich haben

Von t-online, np

02.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 1045871990Vergrößern des Bildes
Julian Nagelsmann: Der Bundestrainer fand klare Worte. (Quelle: IMAGO/Marc Schueler/imago)

Eine vom WDR initiierte Umfrage rund um die Nationalmannschaft hat für Aufsehen gesorgt. Julian Nagelsmann positioniert sich eindeutig – und sendet eine wichtige Botschaft.

Es hat nur gut sechs Minuten gedauert, ehe ein Journalist der "Bild" von seinem Fragerecht Gebrauch machte und Julian Nagelsmann mit einer vom WDR in Auftrag gegebenen Umfrage konfrontierte.

Nach dieser Umfrage fände es jeder fünfte Deutsche besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der Nationalmannschaft spielen würden. Nagelsmann fand dazu, wie bereits am Tag zuvor Joshua Kimmich, klare Worte.

Das Statement von Bundestrainer Julian Nagelsmann im Wortlaut

"Josh hat herausragend gut geantwortet. Mit einem sehr richtigen, reflektierten Statement. Ich sehe es absolut identisch, allein die Fragestellung ist ein Wahnsinn. Ich war schon schockiert, dass solche Fragen gestellt wurden. Dass es Menschen gibt, die darauf antworten, auch. Es ist rassistisch und ich finde, dass wir langsam aufwachen müssen. Es gibt unzählige Menschen in ganz Europa, die flüchten müssen und mussten. Aufgrund von Krieg, wirtschaftlichen Faktoren oder Umweltkatastrophen. Menschen, die einfach ein sicheres Land suchen und aufgenommen werden wollen. Das haben wir in der Vergangenheit gemacht und machen wir auch aktuell.

Uns in Deutschland geht es einfach sehr gut. Wenn ich sowas lese, finde ich es einen Wahnsinn, wie verblendet manche sind und solche Dinge einfach ausblenden. Josh hat richtig gesagt: Eine Fußball-Mannschaft kann ein großes Vorbild sein, wie man verschiedene Kulturen, religiöse Hintergründe oder Hautfarben vereint, um gemeinschaftlich an großen Zielen zu arbeiten. (...) Ich finde es skurril. Wir fahren alle in den Urlaub, um andere Kulturen kennenzulernen. Dann kommen andere Kulturen hier rein, und dann beschweren wir uns darüber. Dann kann ich auch nicht in den Urlaub fahren, sondern muss da bleiben, wo ich bin. (...).

Ich will keinen meiner Spieler missen, es ist gut, wie es ist. Wir spielen eine EM für jeden im Land. Jeder, der top Fußball spielen kann, ist eingeladen, A-Nationalspieler zu sein und für sein Land alles zu geben. Ich hoffe, nie wieder irgendwas von so einer scheiß Umfrage lesen zu müssen."

Es sind bemerkenswerte Worte, mit denen der Bundestrainer die Aussagen Kimmichs vom Samstag sogar noch übertrumpft und wohltuend klarstellt, dass jedwede Form von Rassismus keinen Platz haben darf. Es sind Sätze, die es in sich haben, denkt man an manch anderen Bundestrainer zurück, der es nicht vermochte, rassistischen Denkmustern in solch beeindruckender Klarheit entgegenzuwirken.

Verwendete Quellen
  • DFB-Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann am 2. Juni
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