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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Völler und die Suche nach Flicks Nachfolger Wer macht es denn nun?
Unter Rudi Völler hat die deutsche Nationalmannschaft sich im Spiel gegen Frankreich rehabilitiert. Doch wie geht es beim DFB auf der Trainerposition weiter?
Nach dem 1:4-Debakel am letzten Samstag gegen Japan hätte sich wohl die treuste Fanseele nicht vorstellen können, dass die deutsche Nationalmannschaft Vize-Weltmeister Frankreich drei Tage später schlägt (2:1). Aber genau das ist passiert. Rudi Völler, der am Sonntag Hansi Flick als Bundestrainer mit entlassen hatte und dann selbst übernahm, schaffte es in der kurzen Zeit, die Mannschaft wachzurütteln und ihr wieder das Siegergen einzuimpfen. Völler ist seit Spielertagen ein Held der Massen – er weiß die Menschenherzen für sich zu gewinnen. Das war gegen Frankreich deutlich zu spüren und zu sehen.
Ist er damit nicht eigentlich der prädestinierte Bundestrainer auf dem Weg zur Heim-EM in neun Monaten (mehr dazu lesen Sie hier)? Völler selbst schloss es nach dem Sieg gegen Frankreich noch einmal aus, sagte: "Das Ergebnis ändert nichts. Die letzten Tage waren sehr anstrengend und stressig." So sehr, dass er sich selbst einen Tag Pause verordnete und am Mittwoch nicht an einer DFL-Veranstaltung in Berlin zu 60 Jahren Bundesliga teilnehmen wird.
Nagelsmann bis Magath: Kandidaten gibt es genug
Wie geht es also weiter? Kandidaten gibt es genug – so scheint es zumindest. Die einen wünschen sich Julian Nagelsmann (Leroy Sané: „Es wäre schön, ihn wiederzusehen und mit ihm zu arbeiten“), die anderen Louis van Gaal – und dann ist da zum Beispiel auch noch Felix Magath, der selbst sagte, dass er das könnte. Ausgeschieden sind Matthias Sammer, Jürgen Klopp und Lothar Matthäus, die sich selbst äußerten und mitteilen ließen, dass sie nicht zur Verfügung stehen.
"Wir werden uns die nächsten Tage zusammensetzen", so Rudi Völler. Bis zur nächsten Länderspielperiode soll der neue Bundestrainer gefunden sein, "das wäre der Idealfall". Die nächsten Spiele finden gegen die USA (14.10.) und Mexiko (18.10.) während einer USA-Reise statt. "Wichtig ist, dass es ein deutschsprachiger Trainer ist", schob Völler hinterher.
Ob er sich auch die Meinung der Spieler einhole, wurde der Interimsbundestrainer dann noch gefragt. "Es ist mein Anspruch, dass ich mit einigen Spielern engen Kontakt halte. Und es wird passieren, dass ich mit dem ein oder anderen telefoniere."
Wagner und Wolf? Müller: "Haben einen guten Job gemacht"
Thomas Müller fand nach dem Spiel lobende Worte über Völlers Co-Trainer Hannes Wolf und Sandro Wagner: "Die haben einen guten Job gemacht. Unaufgeregt, aber trotzdem mit der richtigen Emotionalität. Sie haben da eine gute Mischung gefunden." Könnten die beiden am Ende also im Duo den Bundestrainer-Job ausfüllen? "Zum Spekulieren sind andere da", sagte der Bayern-Star den wartenden Journalisten. "Ihr habt doch genügend Experten, könnt euch senderübergreifend ein paar Talkrunden aufziehen und darüber diskutieren."
Bis die Entscheidung beim DFB gefallen ist, wird es noch einige Diskussionen geben. Klar ist bisher nämlich nur eins: dass eine Entscheidung über einen Nachfolger in den nächsten vier Wochen fallen soll.
- Eigene Beobachtungen