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Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Er führt die DFB-Elf zum Sieg Völler, übernehmen Sie!
Die deutsche Nationalmannschaft kann noch gewinnen – und das sogar gegen einen großen Gegner. Der Sieg ist vor allem Interims-Bundestrainer Rudi Völler zu verdanken. Der sollte jetzt weitermachen. Ein Kommentar.
Ob Hansi Flick das Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich vor dem Fernseher gesehen hat? Ihm hätte gefallen, was Millionen von Fans zu sehen bekamen. So wie die DFB-Elf gegen den Vize-Weltmeister auftrat, so hatte auch er seine Mannschaft spielen sehen wollen. Wurde nichts, Flick musste am Sonntag als Bundestrainer gehen. Rudi Völler, eigentlich im Amt des DFB-Sportdirektors, übernahm für ein Spiel – und setzte prompt ungeahnte Kräfte frei.
Es sind vor allem alte Tugenden, die Völler dem Team eingeimpft hat: Kampf und Laufbereitschaft. Das fruchtete. Es war endlich wieder eine Mannschaft auf dem Platz zu sehen – vor allem eine, die wusste, was sie zu tun hat. Völler brauchte für den Umschwung gerade einmal zwei Tage. Eine herausragende Leistung. Deswegen kann es nur einen geben, der Deutschland zur Heim-EM im kommenden Jahr führen sollte: Rudi Völler selbst.
Die Fans stehen hinter Völler
Ja, er hat bereits ausgeschlossen, dass er weitermacht. Ein anderer soll es machen, findet er. Doch wer Völler am Mittwochabend beobachtet hat, mit welcher Leidenschaft und welchem Enthusiasmus er vor der Trainerbank agierte und sein Team anspornte, der erkannte: Da spürt einer wohl doch noch das Trainer-Feuer in sich. Und eines ist klar: Die Mehrheit der Fans steht hinter Völler.
Immer wieder hallten "Rudi Völler"-Rufe von den Tribünen im Dortmunder Stadion – die Fans lieben eben ihre "Tante Käthe". 2:1 gegen Vize-Weltmeister Frankreich – selbst die kühnsten Optimisten hätten davon wohl nicht zu träumen gewagt nach dem erschreckend schwachen Auftritt und der blamablen 1:4-Niederlage gegen Japan am Samstag.
Van Gaal? Nagelsmann? Glasner? Nein, es kann nur einen geben: Rudi Völler. Der DFB sollte alles versuchen, ihn zu überzeugen und auf ihn setzen. Nach der EM im eigenen Land kann es dann eine andere Lösung geben. Falls, ja falls Völler am Ende nicht doch noch Lust verspürt, langfristig weiterzumachen. So wie er am Dienstagabend in Dortmund auftrat, wäre es ihm zuzutrauen.