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Warum Julian Draxler bei PSG auf einmal unverzichtbar ist


Wandel des DFB-Stars
Warum Draxler bei PSG auf einmal unverzichtbar ist

21.01.2019Lesedauer: 3 Min.
Im PSG-Trikot: Julian Draxler hat in dieser Saison 25 Pflichtspiele für Paris absolviert.Vergrößern des Bildes
Im PSG-Trikot: Julian Draxler hat in dieser Saison 25 Pflichtspiele für Paris absolviert. (Quelle: imago-images-bilder)
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Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich Julian Draxler in Paris zum Stammspieler entwickelt. Und sogar zu noch mehr. Grund dafür ist nicht nur seine besondere Beziehung zum Trainer.

"Hervorragend." Mit diesem Wort beschreibt Paris Saint-Germains Trainer Thomas Tuchel den zurzeit wichtigsten Spieler seiner Mannschaft. Der heißt Julian Draxler und wurde in den vergangenen drei Monaten von einem Luxusersatz zu des Trainers Problemlöser Nummer eins. Der Grund: Er kann sich auf dem Feld allen Rollen anpassen, egal ob im Mittelfeld oder im Angriff. Wo Tuchel Draxler braucht, da kommt dieser zum Einsatz. Die bisherigen 24 Spiele hat er in fünf verschiedenen Rollen absolviert: acht Partien als zentraler Mittelfeldmann, sieben im offensiven Mittelfeld, fünf als Linksaußen und jeweils zwei als linker Mittelfeldmann und Rechtsaußen.

Draxlers Blitz-Einwechslung gegen Guingamp

Dank seiner Flexibilität und taktischen Intelligenz hat er dem Trainer geholfen, mit immer neuen Problemen fertigzuwerden. Erst der Ausfall des gesperrten Kylian Mbappé, dann der des degradierten Adrien Rabiot – und jetzt auch die schwere Knöchel-Verletzung von Spielmacher Marco Verratti, für den Draxler in der 19. Minute des Ligaspiels gegen EA Guingamp am Samstag eingewechselt wurde. Und zwar ohne sich aufzuwärmen. Trotzdem hat er zum 9:0-Sieg der Pariser entscheidend beigetragen, denn an drei der neun Toren war Draxler beteiligt.


Draxler hat es nicht immer leicht im Star-Ensemble von PSG. Mit Mbappé, Neymar und Angel Di Maria herrscht im PSG-Angriff extreme Konkurrenz. Damit hatte der deutsche Nationalspieler unter Tuchels Vorgänger Unai Emery so seine Schwierigkeiten. Gerüchte um einen Wechsel gab es bereits im Sommer 2017, also nur sechs Monate nach Draxlers Ankunft in Paris.

Noch im vorigen Herbst stand er vor einer ungewissen Zukunft. Dann wurde eine Lücke im hochwertig besetzen PSG-Kader zum Wendepunkt: Lassana Diarra fiel wegen einer Knieverletzung auf unbestimmte Zeit aus und Rabiot wurde nach der Absage einer Vertragsverlängerung in die zweite Mannschaft degradiert. Plötzlich stand für das zentrale Mittelfeld mit Marco Verratti nur noch ein Akteur zur Verfügung. Und das hat Tuchel zu kreativen Lösungen gezwungen: Erst setzte der Coach neben Verratti den brasilianischen Innenverteidiger Marquinhos ein, dann zog er Draxler nach hinten, schließlich probierte er zwei Außenspieler wie Juan Bernat und Dani Alves auf der Doppelsechs.

Draxler als Initiator der Angriffe des Star-Trios

Am meisten überzeugte den Trainer die Version mit Draxler. Der ehemalige Schalker und Wolfsburger erwies sich als ein vertrauenswürdiger Aufbauspieler: Dank seines hervorragenden Ballgefühls leitet er immer mehr Angriffe des Super-Trios Mbappé-Neymar-Cavani mit öffnenden Pässen ein.

Verantwortlich für diese Weiterentwicklung ist vor allem Draxler selbst. Trotz der kaum befriedigenden Einsatzzeit kam ein Wechsel bekanntlich nicht infrage. Stattdessen arbeitete er härter denn je und nutzte eine unerwartete Chance. Kurz vor dem Anpfiff des Spitzenduells im Vélodrome Stadion gegen Olympique Marseille Ende Oktober kamen Rabiot und Mbappé zu spät zur Teambesprechung. Deshalb mussten beide zur Strafe auf die Bank. Tuchel entschied sich dafür, Julian Draxler in die Rolle von Rabiot im zentralen Mittelfeld zu stecken. Dieses Experiment war zwar riskant, aber erfolgreich. Draxler erzielte sogar den Treffer zum 2:0-Endstand. "Julian war sehr, sehr zuverlässig", schwärmte der Trainer nach dem Spiel. Seit jenem Abend in Marseille stand Draxler bei fast allen Ligaspielen in der Startelf.

Paris' vermeintliches Interesse an BVB-Star Weigl

Die Verletzung von Verratti ist wahrscheinlich das Schlimmste, was PSG passieren konnte: Mit dem Italiener fehlt nämlich der einzige echte Spielgestalter im Kader. Und in bereits drei Wochen steht das Champions-League-Duell gegen Manchester United an – keine lange Zeit, um ein neues System einzuüben. Dennoch hat Tuchel schon in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Guingamp ein paar Möglichkeiten erwähnt: "Dani Alves kann als Sechser ran, genauso wie Draxler. Julian setze ich aber lieber etwas höher ein, weil er als Achter leichte aber entscheidende Pässe spielt."

Die gute Beziehung zwischen dem ehemaligen BVB-Trainer und dem Weltmeister ist wohl der wichtigste Grund für Draxlers Höhenflug. "Wir haben schon von Beginn an sehr viel gesprochen. Jetzt weiß ich, was er von mir erwartet", gab der Spieler im Interview mit "Goal.com" an.


Abzuwarten bleibt, ob Paris’ Suche nach einem Neuzugang für die Doppelsechs erfolgreich sein wird. Auf Tuchels Wunschliste stehen angeblich sein ehemaliger Schützling Julian Weigl von Borussia Dortmund und der Brasilianer Allan vom SSC Neapel. Doch Draxler wird das keine größeren Sorgen bereiten: PSG ohne ihn ist aktuell kaum vorstellbar.

Verwendete Quellen
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