Football-Leaks über Mino Raiola So kassiert der Pogba-Berater 49 Millionen
Mino Raiola genießt in der Spielerberater-Szene einen Ruf wie Donnerhall. Der Italiener berät unter anderem die Mega-Stars Zlatan Ibrahimovic oder Mario Balotelli. Auch Paul Pogba gehört zu seinen Klienten. Beim Transfer des Franzosen von Juventus Turin zu Manchester United soll er richtig abkassiert haben.
Im am Donnerstag erscheinenden "Spiegel"-Buch "Football Leaks - Die schmutzigen Geschäfte im Profifußball" beschreiben die Autoren Rafael Buschmann und Michael Wulzinger in einem Kapitel, dass Raiola durch den Transfer von Pogba von Juventus Turin zu Manchester United angeblich 49 Millionen Euro verdient habe.
Wie setzt sich diese Summe zusammen?
► Von den 105 Millionen Euro Ablöse (Rekord) flossen 27 Millionen direkt an Raiola und seine Firma "Topscore Sports Limited" mit Sitz in London. Dies soll er mit Juve-Sportdirektor Giuseppe Marotta vereinbart haben.
► Manchester United zahlt dem Berater-Guru 19,4 Millionen für seine Vermittlungsdienste, zu begleichen in fünf Raten bis September 2020.
► Die "Red Devils" haben angeblich auch die 2,6 Millionen übernommen, die Raiola von seinem Schützling bekommen sollte. Die Summe soll allerdings an seine Agentur "Uuniqq S.A.R.L." in Monaco gegangen sein.
Drei Raiola-Stars stehen bei ManUnited unter Vertrag
Für Pogba hat der umtriebige Raiola dafür einen Top-Vertrag ausgehandelt. 10,2 Millionen Gehalt bekommt der Nationalspieler plus 3,4 Millionen für dessen Werberechte in der Saison 2016/17. Dafür nahm er dann gerne auch eine Saison in der Europa League in Kauf.
Pogba ist längst nicht der einzige Star, den Raiola im Sommer 2016 ins Old Trafford vermittelt hat. Auch Ex-BVB-Star Henrikh Mkhitaryan und Zlatan Ibrahimovic zog es zum englischen Rekordmeister. Der Schwede wechselte ablösefrei von Paris St. Germain nach Manchester und soll laut "Football Leaks" 22,6 Millionen Brutto kassiert haben. Zudem hat Raiola eine Tor-Klausel in den Vertrag bauen lassen, die dem Schwende durch seine 28 Pflichtspiel-Tore weitere 3,4 Millionen aufs Konto spülen.
"Ibra" erlitt allerdings Ende April im Europa-League-Spiel gegen Anderlecht einen Kreuzbandriss. Sein am Saisonende auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Entsprechende Klauseln, die zu einer automatischen Vertragsverlängerung geführt hätten, konnten nicht erfüllt werden.
Lukaku könnte Ibrahimovic-Nachfolger werden
Dafür steht der nächste Raiola-Klient laut englischen Medienberichten kurz vor einem Wechsel zu United. Everton verlangt für den Belgier Romelu Lukaku um die 100 Millionen Euro Ablöse. Auch Chelsea hat Interesse an dem 23-Jährigen Stürmer. Er bevorzugt aber ManUnited.
Ein Statement von Raiola gibt es nicht. Sämtliche Anfragen werden direkt an seinen Anwalt in Manchester weitergeleitet. Der "Spiegel" schreibt, dass dieser mit "juristischen Schritten" droht, sollten "ehrenrüchtige" oder dessen Mandanten "in anderer Form schädigende Mutmaßungen" gedruckt werden.
Das ist Mino Raiola
Auf Sizilien geboren, wuchs er in den Niederlanden auf. In Haarlem hatten seine Eltern ein Restaurant. Schon früh widmete er sich nach einem Jura-Studium dem Sport-Marketing und wurde Sportdirektor beim HFC Haarlem. Bereits in den frühen 90er Jahren war er an einigen Transfers holländischer Stars nach Italien beteiligt, unter anderem beim Wechsel von Dennis Bergkamp von Ajax Amsterdam zu Inter Mailand.
Seinen Durchbruch hatte Raiola, der sieben Sprachen spricht, 1996, als er Pavel Nedved von Sparta Prag zu Lazio Rom vermittelte. Besonders erfolgreich ist seine Zusammenarbeit mit Ibrahimovic. Den selbst ernannten "Fußball-Gott" vermittelte in den knapp 14 Jahren der Kooperation bereits erfolgreich an inzwischen sechs internationale Top-Klubs.