Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neuer Job für Ex-Bayern-Trainer Das kommt auf Tuchel jetzt zu
Thomas Tuchel steht als Coach der "Three Lions" eine Mammutaufgabe bevor. Ein England-Experte erklärt, was auf ihn zukommt – und warum sein Vorgänger scheiterte.
Ein Deutscher auf dem Posten des englischen Nationaltrainers? Das hat in Großbritannien nicht nur für Jubel gesorgt. Die Zeitung "Daily Mail" schrieb gar von einem "dunklen Tag für England".
Natürlich sehen bei weitem nicht alle Beobachter der "Three Lions" die Entscheidung für Tuchel so kritisch, eine gewisse Skepsis aus Journalistenkreisen klang bei der ersten offiziellen Pressekonferenz des 51-Jährigen am Mittwochnachmittag (hier können Sie die PK im Wortlaut noch einmal nachlesen) aber schon teilweise durch.
England-Experte: "Andere Hausnummer, was jetzt auf ihn zukommt"
Das hat auch der englische Journalist Archie Rhind-Tutt wahrgenommen. Der in London geborene und aufgewachsene 31-Jährige lebt seit 2015 in Köln und arbeitet seit 2020 als Bundesliga-Reporter für den US-Sportsender ESPN. Er hat Tuchel während dessen Zeit beim FC Bayern mehrfach interviewt.
"Ich glaube, das ist schon eine andere Hausnummer, was jetzt auf ihn zukommt", verrät Rhind-Tutt t-online in Bezug auf das Medieninteresse an Tuchel. Im Hinblick auf die zuvor erwähnte Skepsis einiger Kollegen ergänzt er: "Ob Tuchel das wahrgenommen hat? Vielleicht jetzt nach der PK, wo fast jede zweite Frage irgendwie darauf abzielte", so der Journalist.
Tuchel und die schwierigen Entscheidungen
Er selbst sieht die Entscheidung des englischen Fußball-Verbandes FA derweil positiv. "Grundsätzlich ist es eine gute Entscheidung. Thomas Tuchel hat unglaubliche Fähigkeiten im taktischen Bereich und kann auch Entscheidungen treffen, die nicht jedem gefallen. Ich glaube, dass wir das brauchen", erläutert Rhind-Tutt.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Denn genau hier sieht der Journalist eine große Schwäche von Tuchels Vorgänger Gareth Southgate. "Southgate wollte es zu vielen Leuten recht machen mit seinen Entscheidungen – besonders bei den Aufstellungen. Er hat es nicht immer geschafft, die richtige Balance zu kriegen", verdeutlicht der England-Experte.
Daher wolle er genau darauf achten, wie Tuchel "die Frage mit der Aufstellung meistert und ob er ein System findet". Das wird allerdings noch einige Monate dauern, denn offiziell tritt der Deutsche seine Stelle als englischer Nationaltrainer erst im Januar 2025 an.
- Gespräch mit Archie Rhind-Tutt
- x.com: Account von Archie Rhind-Tutt