Englisches EM-Drama Premier Johnson verurteilt Rassismus nach Elfmeter-K.o.
Nach rassistischen Beleidigungen in sozialen Medien gegen Englands Elfmeter-Fehlschützen Sancho, Rashford und Saka hat Premierminister Boris Johnson klar Stellung bezogen. Er verurteilte die Verfasser scharf.
Englands Premierminister Boris Johnson hat die rassistischen Beleidigungen gegen die Elfmeter-Fehlschützen Jadon Sancho, Marcus Rashford und Bukayo Saka scharf verurteilt. "Diese englische Mannschaft verdient es, als Helden gewürdigt und nicht, in den sozialen Medien rassistisch beleidigt zu werden", schrieb Johnson bei Twitter: "Diejenigen, die für diese entsetzlichen Beleidigungen verantwortlich sind, sollten sich schämen."
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Sancho, Rashford und Saka waren in den sozialen Medien nach dem verlorenen EM-Finale gegen Italien (2:3 i.E.) von einer Minderheit kleingeistiger Fußballfans rassistisch beleidigt worden. So fanden sich etwa unter dem jüngsten Instagrampost des 19-jährigen Saka vom FC Arsenal umgehend Dutzende Kommentare, deren Inhalt übelste Beleidigungen und Verwünschungen waren.
Neville und Shearer sind fassungslos
Ex-Profi Gary Neville hingegen machte Johnson persönlich für die rassistischen Beleidigungen verantwortlich. "Der Premierminister hat gesagt, es sei in Ordnung für die Bevölkerung des Landes, Spieler auszubuhen, die versuchen, Gleichberechtigung zu fördern und Rassismus zu verteidigen", sagte der TV-Kommentator dem Sender Sky News. "Es fängt ganz oben an."
Und der frühere englische Fußballstar Alan Shearer sagte im BBC-Frühstücksfernsehen: "Was stimmt mit solchen Leute nicht? Das ist absolut zum Kotzen." Er bewundere jeden, der für England den Mut gehabt habe, einen Elfmeter zu schießen.
Ermittlungen der Metropolitan Police
Die Metropolitan Police nahm Ermittlungen auf und kündigte an, die Beleidigungen würden "nicht toleriert" werden. Der englische Verband FA zeigte sich "angewidert" vom Rassismus im Netz und betonte, diese Art Fans seien "nicht willkommen". Zudem wurde die Regierung um Johnson aufgefordert, endlich die nötigen Gesetze zu verabschieden, um mit Beleidigungen im Netz Schluss machen zu können.
Sehr deutlich in der Überzahl waren allerdings aufbauende Kurznachrichten. An den jungen Flügelstürmer Saka, der ein gutes Turnier gespielt hatte, schrieb ein User: "Kopf hoch, Kumpel, du bist so jung, niemand macht dir einen Vorwurf. Du bist ein Riesentalent."
Neben Saka hatten auch Rashford und Sancho, der von Borussia Dortmund zu Manchester United wechselt, verschossen. Beide hatte Teammanager Gareth Southgate in der 120. Minute als vermeintlich sichere Schützen eigens eingewechselt.
- Nachrichtenagentur SID