t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballNationalmannschaft Deutschland

Nationalmannschaft: Diese DFB-Baustellen muss Jogi Löw in den Griff bekommen


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Zukunft der Nationalmannschaft
Diesen Aufgaben muss sich Löw stellen


Aktualisiert am 07.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Joachim Löw: Holt der Bundestrainer Bayern-Profi Thomas Müller (r.) zurück ins DFB-Team?Vergrößern des Bildes
Joachim Löw: Holt der Bundestrainer Bayern-Profi Thomas Müller (r.) zurück ins DFB-Team? (Quelle: Jan Huebner/imago-images-bilder)

Joachim Löw will sich am Montag vor allem zur Krise beim DFB äußern – und zur EM im nächsten Jahr. Dabei kämpft der Bundestrainer mit viel mehr Problemen.

Joachim Löw ist seit 2006 Bundestrainer, hat mit dem DFB-Team 2014 die Weltmeisterschaft gewonnen. Doch die glorreiche Zeit der deutschen Mannschaft ist vorbei. Damalige Charakterspieler und Identifikationsfiguren wie Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose sind längst nicht mehr aktiv. Das Team von Löw ist im Umbau und Siege keine Selbstverständlichkeit mehr.

Seit dem 0:6-Debakel gegen Spanien in der Nations League steht der Bundestrainer noch stärker als zuvor in der Kritik. Sicher ist, dass Löw sein Amt weiter ausüben darf. Sein Vertrag läuft noch bis 2022. Doch 2021 warten auf den Bundestrainer eine Europameisterschaft, eine WM-Qualifikation und andere Baustellen, die es für Löw zu lösen gilt.

Am Montag äußert sich der 60-Jährige in einer Pressekonferenz (ab 16 Uhr im Liveticker auf t-online) nun erstmals zu den jüngsten DFB-Krisenwochen. Doch wozu genau könnte er Stellung nehmen? t-online hat sich die größten Löw-Baustellen einmal genauer angeschaut.

1. Kritik von allen Seiten

Seit der blamablen Niederlage in Spanien hatte Löw wohl kaum noch einen ruhigen Tag. Es hagelte Kritik von allen Seiten – von Ex-Spielern, Klub-Bossen und Experten. Weil sich zuletzt vermehrt Oliver Bierhoff als Manager der Nationalmannschaft über das Debakel öffentlich äußerte und nicht Löw selbst, sagte Bayerns Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge, dass der Bundestrainer "gut beraten wäre, ein bisschen offensiver mit der Situation umzugehen". Mehr dazu lesen Sie hier.

Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus ist skeptisch, er sagte der "Bild": "Ich sehe da kein Feuer, keine Emotionen mehr auf der Bank. Mit dieser Weiter-so-Mentalität glaube ich nicht, dass Löw nach der EM noch Bundestrainer sein wird." Harte Worte, zu denen sich Löw nun äußern könnte.

2. Gegenwehr aus dem DFB

Die aktuelle Lage beinhaltet genau das, was Matthäus bereits angesprochen hatte. Denn auch vom DFB soll Löw Gegenwind bekommen haben. Präsident Fritz Keller soll laut "Bild" Löw in gleich drei Telefonaten darum gebeten haben, seinen bis 2022 laufenden Vertrag auf nach der EM 2021 zu verkürzen. Löw soll dieses Angebot nicht angenommen haben, sondern habe sich angeblich darüber gewundert.

Keller ist seit September 2019 im Amt, war zuvor Präsident des SC Freiburg. Löw selbst kommt aus dem Schwarzwald. Doch die aktuelle Leistung der Nationalmannschaft stellt die Beziehung der beiden wohl auf die Probe. Keller traf sich mit Löw, dem DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch und Peter Peters laut "Bild", bei dem der Vertrag des Bundestrainers ebenfalls zur Sprache kam. Demnach habe Keller keinen Erfolg damit erzielt.

Allerdings sagte Bierhoff bei seiner Analyse in der vergangenen Woche auch: "Es hat mich und auch Jogi Löw sehr verärgert, dass in den letzten Tagen viele Interna nach außen getragen wurden. Auch einige Dinge, die nicht der Wahrheit entsprechen. Von einem Streit weiß ich nichts – das man mal heftiger diskutiert, gehört dazu."

3. Kaderplanung um aussortiertes Trio

Heftige Diskussionen gibt es auch unter den DFB-Anhängern. Längst gibt es keine Typen in der Nationalelf mehr, heißt es. So wie früher "Schweini" und "Poldi", aber auch Klose und Ballack. Von der WM 2014 sind im aktuellen Kader nur noch Toni Kroos, Manuel Neuer und Matthias Ginter übrig geblieben.


Kritikpunkt: Das Trio um Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng hat der Bundestrainer im März 2019 aussortiert. Damals herrschte bereits Verwunderung über diesen Schritt. Die Spieler selbst waren enttäuscht. Bayern-Star Müller schrieb damals: "Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr macht mich die Art und Weise, wie das abgelaufen ist, einfach sauer. Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung."

"Sind in der Lage, auf Top-Niveau zu spielen"

Inzwischen fordern selbst aktuelle Nationalspieler, wie Neuer die Rückkehr des Trios. Bierhoff selbst schließt das inzwischen ebenfalls nicht mehr aus, betonte allerdings, dass die Entscheidung beim Bundestrainer läge. Also, wie reagiert nun Löw? Reagiert er überhaupt?

Schon im März 2019 sagte Müller: "Mats, Jérôme und ich sind immer noch in der Lage, auf Top-Niveau Fußball zu spielen." Das zeigen sie auch in ihren Klubs. Abwehrmann Boateng ist aktuell in bester Verfassung, auch Müller und Hummels sind gut in Form. Diese erfahrenen Spieler könnten den jungen Talenten Sicherheit geben, das Team stützen und wieder zu besseren Leistungen führen.

Selbst Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß geht fest von Thomas Müllers Rückkehr in die Nationalmannschaft aus. "Ich bin überzeugt, das er einer derjenigen sein wird, auf die Jogi Löw im Frühjahr, wenn es so bleibt, nicht verzichten wird", sagte Hoeneß am Sonntag in der Sendung "Blickpunkt Sport" des Bayerischen Rundfunks.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur sid
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website