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WM 2018: Frankreich ist im Finale: "Wir waren echte Kerle!"


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Abwehrspieler wird zum WM-Helden
Finale! Frankreich stoppt Belgien: "Wir waren echte Kerle"


Aktualisiert am 11.07.2018Lesedauer: 3 Min.
Jubel bei Torschütze bei Umtiti (r.) und Griezmann: Frankreich wirft Brasilien-Schreck raus und steht im WM-Finale.Vergrößern des Bildes
Jubel bei Torschütze bei Umtiti (r.) und Griezmann: Frankreich wirft Brasilien-Schreck raus und steht im WM-Finale. (Quelle: PA Images/imago-images-bilder)

Der Favorit schlägt den Geheimfavoriten: Nach einem harten Fight zieht Frankreich als erste Mannschaft ins WM-Finale ein. Die „Roten Teufel“ kämpfen wacker, verpassen jedoch eine historische Chance.

Es war das WM-Halbfinale der Superlative: Frankreich gegen Belgien. Antoine Griezmann gegen Kevin De Bruyne. Kylian Mbappé gegen Romelu Lukaku. Hugo Lloris gegen Thibaut Courtois. Die wertvollsten Mannschaften des Turniers im direkten Duell. Für viele das vorgezogene WM-Finale. Denn beide Teams machten bislang den stärksten Eindruck und standen bei dieser WM vor allem für Offensivpower und Torspektakel.

Ein Spektakel wurde es nicht in St. Petersburg, aber ein packender Kampf. Spannend bis zur letzten Sekunde. Mit dem besseren Ende für die Franzosen. Ausgerechnet ein Standardtor eines Abwehrspielers entschied die Partie: Samuel Umtiti traf nach einer Ecke von Griezmann und führte „Les Bleus" zum umjubelten 1:0-Sieg.

Dabei brachte der Innenverteidiger des FC Barcelona das Kunststück fertig, das Kopfballduell gegen den elf Zentimeter längeren Marouane Fellaini zu gewinnen. Die "Roten Teufel", die in der ersten Hälfte der Führung nahe waren, konnten nicht mehr kontern.

Umtiti: "Wir waren echte Kerle"

"Ich bin superstolz. Wir haben Druck gemacht. Wir haben gedrängt. Ich habe das Glück gehabt. Wir haben ein großes Match gemacht", sagte der Torschütze und ergänzte: "Wir waren echte Kerle." Frankreichs Trainer Didier Deschamps sah es ähnlich. "Ich bin sehr glücklich, das war sehr schwer gegen ein starkes belgisches Team. Ich ziehe den Hut vor meinen Spielern."

Frankreich fehlt damit nur noch ein Sieg zum zweiten WM-Titel. Am Sonntag (ab 17 Uhr im Liveticker bei t-online.de) geht es gegen England oder Kroatien. Den ersten WM-Erfolg feierte die Equipe Tricolore vor genau 20 Jahren im eigenen Land. Damals mit Zinédine Zidane, Laurent Blanc und Lilian Thuram.

Brasilien-Schreck Belgien verpasste hingegen die historische Chance, erstmals in ein WM-Finale einzuziehen. "Das Spiel war sehr eng. Die Einstellung meiner Spieler war fantastisch. Einer muss gewinnen, einer verlieren. Aber meine Spieler haben Großes geleistet. Wir haben noch ein Spiel vor uns, wir wollen das mit einem Sieg abschließen. Meine Spieler haben einen Erfolg zum Abschluss verdient", sagte Belgiens Roberto Martinez.

So lief das Spiel

Bevor die Hymnen gespielt wurden, begegneten sich die französischen Weltmeister Didier Deschamps und Thierry Henry im Innenraum. Frankreichs Nationaltrainer und Belgiens Assistenzcoach umarmten sich herzlich. Danach war es vorbei mit den Nettigkeiten.

Beide Teams begannen extrem vorsichtig. Der Respekt vor den ungemein gefährlichen Offensivreihen - Griezmann und Kylian Mbappé (insgesamt 6 WM-Tore) auf der einen, De Bruyne, Hazard und Romelu Lukaku (insgesamt 7) auf der anderen Seite - war riesig.

Belgien erwischt besseren Start

Belgien kam nach einer Abtastphase wesentlich besser ins Spiel als die Franzosen, Hazard gab auf Vorlage von De Bruyne den ersten Warnschuss ab (15.). Vier Minuten später schloss der Spielmacher vom FC Chelsea erneut gefährlich ab, Raphael Varane fälschte den Schuss gerade so noch zur Ecke ab. Kurz darauf (22.) zwang Toby Alderweireld Frankreichs Torwart Hugo Lloris mit einem Drehschuss zu einer Glanzparade - "Les Bleus" hätten sich über einen Rückstand vor 64.286 Zuschauern nicht beklagen können.

An fast allen belgischen Angriffen waren De Bruyne und Hazard beteiligt. Die Ballsicherheit der beiden Superstars fehlte den Franzosen auf der Gegenseite ebenso wie die Präzision beim letzten Pass. Erst nach einer halben Stunde gewannen die Gegenstöße an Struktur, zwei gute Chancen durch Olivier Giroud folgten: Zunächst zielte er per Kopf am Tor vorbei (31.), dann traf er eine mustergültige Hereingabe von Mbappé freistehend nicht richtig (34.).

Pavard vergibt nach Pass von Mbappé

Die beste Chance vor der Pause hatte der Stuttgarter Benjamin Pavard (39.). Erneut mustergültig vorbereitet von Mbappé, kam der Außenverteidiger aus spitzem Winkel frei zum Schuss, doch Belgiens Schlussmann Thibaut Courtois parierte großartig mit dem Fuß.

Frankreichs Staatschef Emanuel Macron, Königin Mathilde und König Philippe von Belgien mussten nach der intensiven ersten Hälfte auf der Ehrentribüne erst mal durchschnaufen.

Danach bekamen die Franzosen die Partie immer besser in den Griff. Nach der schnellen Führung wuchs das Selbstvertrauen der Blauen weiter an. Martinez brachte in Dries Mertens einen weiteren Angreifer, De Bruyne rückte dafür auf die Sechs.

Mertens leitete dann auch Belgiens erste große Chance nach der Pause mit einer Flanke ein. Fellaini machte seinen Fehler beinahe gut, verfehlte aber per Kopf das französische Tor knapp (65.). Die letzte Chance zum Ausgleich besaß Axel Witsel (81.), der Rest war französischer Jubel.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur sid
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