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WM 2018: Warum Frankreichs Kylian Mbappé ein zukünftiger Weltfußballer ist


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Kylian Mbappé startet durch
Achtung, hier kommt ein zukünftiger Weltfußballer

Aus Russland berichtet Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 10.07.2018Lesedauer: 4 Min.
Ein Mann der Zukunft: Kylian Mbappé.Vergrößern des Bildes
Ein Mann der Zukunft: Kylian Mbappé. (Quelle: imago-images-bilder)
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Beim Duell zwischen Frankreich und Belgien stehen zahlreiche Topstars auf dem Platz. Es ist schwer, einen hervorzuheben. Doch im Fall von Kylian Mbappé ist eine Ausnahme erlaubt.

Über 120 Pflichtspiele hat Kylian Mbappé bereits in seiner Karriere für die AS Monaco, Paris Saint-Germain und die französische Nationalmannschaft bestritten. Dabei ist er gerade einmal 19 Jahre jung. Und während Mbappé schon 55 Tore in seiner jungen Karriere erzielen konnte, waren es im Fall von Lionel Messi (14) und Cristiano Ronaldo (13) weitaus weniger Treffer im gleichen Alter. Und ausgerechnet im entscheidenden K.o.-Spiel gegen Lionel Messi und Argentinien zeigte Mbappé seine bis dato beste WM-Leistung. Mit zwei Toren und einem herausgeholten Elfmeter war er der Mann des Spiels.

Fans und Medien waren sich nach dem Spiel schnell einig, dass Mbappé sich nun weltweit einen Namen gemacht habe. In Europa war er bereits durch die Auftritte in der Ligue 1 und der Champions League bekannt. Doch die WM ist eine noch größere Bühne. In einem so wichtigen Spiel so aufzutreten, ist ein anderes Level. "ESPN" war sogar der Meinung, dass der junge Franzose bereit sei, die Krone von Messi und Ronaldo zu übernehmen. Eine steile These, die aber nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.

Stichwort Eiltempo

Vergleiche mit Messi und Ronaldo machen aktuell (noch) wenig Sinn. Die beiden Superstars schweben in einer anderen Sphäre und dominieren den Weltfußball, wenn es um individuelle Qualität geht. Doch Ronaldo ist 33, Messi 31. Ewig werden die beiden nicht spielen können und es muss Nachfolger an der Weltspitze geben. Vielleicht nicht auf dem Niveau, aber ebenfalls einzigartig.

Natürlich fällt da einem sofort Neymar ein. Der Brasilianer gilt schon seit einiger Zeit als der drittbeste Spieler der Welt. Doch im Eiltempo kommen auch andere Namen ins Gespräch. Allen voran Kylian Mbappé, bei dem Eiltempo das Stichwort ist. Seine Schnelligkeit ist beeindruckend und kaum zu verteidigen. Denn der 19-Jährige besitzt eine ausgezeichnete Technik, um dieses Tempo auch effektiv einsetzen zu können.

Lloris bescheinigt ihm eine große Zukunft

Mbappés Ballannahmen sind herausragend und geben ihm einen entscheidenden Vorteil gegenüber einem Verteidiger. Wenn er einen freien Raum vor sich hat, ist Mbappé mit fairen Mitteln kaum zu stoppen. So holte er gegen Argentinien den Elfmeter heraus und auch einen gefährlichen Freistoß in Strafraumnähe. Wenn er nicht mehr gebremst werden kann, hat der Torhüter oft das Nachsehen. Mbappé ist ein Paket aus allem, was einen sehr guten Stürmer ausmacht.

Doch auch er muss noch reifen, kann an den Feinheiten dieser Qualitäten arbeiten, damit seine Leistungen vor allem konstanter werden. Mbappé hat dafür den nötigen Ehrgeiz, wie Teamkapitän Hugo Lloris erklärte: "Er ist ein sehr ambitionierter Spieler, der viel zu bieten hat. Er hat eine große Zukunft vor sich, aber er muss dafür jede Chance nutzen, die sich ihm bietet. Und er tut alles dafür, um bei dieser WM diese Möglichkeit nicht zu verpassen."

Rudelbildung gegen Uruguay

Neben dem nötigen Talent und der richtigen Portion Ehrgeiz zeichnet Mbappé auch eine Eigenschaft aus, die in seinem Alter sehr wichtig ist: Bodenständigkeit. Er wirkt nicht abgehoben, zeigt sich im Kontakt mit Medien eher schüchtern. Abseits des Platzes scheut er eher das Rampenlicht. Bei Instagram postet er wenig aus dem Privatleben, sondern eher Bilder mit Fans und Legenden, die er bewundert.

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Doch auch Mbappé hat Momente, in denen er auf den Boden zurückgeholt werden muss. Im Spiel gegen Uruguay wälzte sich Mbappé nach einem kleinen Kontakt von Cristian Rodriguez beim Stand von 2:0 auf dem Boden, provozierte so eine Rudelbildung auf dem Platz. In Zeiten von Spielern wie Neymar nicht unüblich, aber nicht sonderlich sportlich.

Die Rolle von Mentoren

In solchen Fällen ist es wichtig, dass es im Team Mentoren gibt, die mit den jüngeren Spielern über solche Situationen sprechen. Für Mbappé ist das bei Frankreich neben Kapitän Hugo Lloris vor allem Sturmpartner Olivier Giroud. Dieser erklärte in der Mixed Zone nach Abpfiff, dass er mit dem 19-Jährigen "über die Szene gesprochen" habe. Gleichzeitig verteidigte Giroud Mbappé auch öffentlich: "Er wird sehr oft gefoult und diese Situation ist aus dem Affekt heraus passiert. Er hat das nicht absichtlich gemacht."

Eine Aussage, die man Giroud so auch glaubt. Denn Mbappé fällt nicht durch überzogene Theatralik oder ein großes Mundwerk auf. Er spricht eher mit Taten auf dem Platz. Und gegen Belgien bekommt er wieder die Chance, sich zu beweisen. Gegen die offensiv aufgestellten Nachbarn der Franzosen wird Mbappé mit seinem Tempo eine Schlüsselfigur sein. Dass ein 19-Jähriger in einem WM-Halbfinale bereits eine solche Rolle innehat, ist besonders. Aber besondere Rollen gibt es nur für besondere Spieler. Kylian Mbappé ist einer davon. Und es spricht viel dafür, dass er irgendwann Weltfußballer sein wird. Genauso wie Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi.

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