Es wäre nicht die Erste Wirbel um Insolvenz von Traditionsklub

Seit Wochen droht dem KFC Uerdingen erneut die Insolvenz. Die fünfte Pleite des Klubs ist laut Insolvenzverwalter wohl nicht mehr abzuwenden. Der Verein gibt die Hoffnung nicht auf.
Dem KFC Uerdingen steht wohl die fünfte Insolvenz der Vereinsgeschichte bevor. Der zuständige Insolvenzverwalter des Klubs, der aktuell in der Regionalliga West spielt, sagte der "Westdeutschen Zeitung": "Ich gehe davon aus, dass das Insolvenzverfahren am 1. April eröffnet wird."
Eine Insolvenz hatte sich bereits seit Wochen angedeutet, jetzt scheint es laut dem Insolvenzverwalter Gewissheit zu geben. Es wäre das nächste traurige Kapitel in der Geschichte des traditionsreichen Klubs. Schon 2002, 2004, 2007 und 2021 musste Uerdingen Insolvenz anmelden. Nun, nur wenige Wochen vor dem 40. Jahrestag des Pokalsiegs durch einen 2:1-Erfolg gegen den FC Bayern, steht offenbar das nächste Verfahren bevor.
Klub will Urteil abwenden
Der Klub selbst versucht jedoch weiterhin, das Unheil abzuwenden. In einer Mitteilung schrieb der KFC Uerdingen aufgrund der Aussagen des Insolvenzverwalters: "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Verein zu retten und lassen uns auch weiterhin nicht von diesem Weg abbringen. Darüber hinaus haben wir eine andere Meinung zur Insolvenzabwendung als die heute in der 'Westdeutschen Zeitung' veröffentlichte und sind weiterhin zuversichtlich, diesen Weg erfolgreich gehen zu können."
Wie der Insolvenzverwalter und Gutachter mitteilte, werde in dieser Woche noch einmal bei allen Gläubigern nachgefasst. Auf der Grundlage des Gutachtens werde dann das Insolvenzgericht eine Entscheidung treffen und daraufhin einen Termin für eine Gläubigerversammlung festsetzen, die innerhalb von drei Monaten nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens stattfinden müsse.
Nächste Insolvenz beim KFC Uerdingen? Es fehlt an Geld
Eine Insolvenz könne nur abgewendet werden, wenn die Insolvenzanträge zurückgenommen oder für erledigt erklärt würden. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass so viel Geld vorhanden ist, dass ein Insolvenzgrund ausgeschlossen werden kann – also weder eine Überschuldung noch eine Zahlungsunfähigkeit vorliegt.
Es müsse also mehr Vermögen vorhanden sein, als es Schulden gebe. Doch diese Voraussetzung sei nicht erfüllt, so der Insolvenzverwalter. Der Klub betont in seiner Mitteilung allerdings: "Auch haben wir andere Informationen über den aktuellen Stand, als heute, zufällig einen Tag vor der Mitgliederversammlung, in die Öffentlichkeit gegeben wurden. Hier wurden offensichtlich Kompetenzen überschritten und Empfehlungen zu den Wahlen gegeben, die nur in den Bestimmungsbereich des Vereins fallen."
Uerdingen führt in der Mitteilung zudem aus: "Auch zeigen wir uns sehr verwundert, dass die anstehenden Termine mit den Gläubigern nicht abgewartet werden und offensichtlich eine Meinung vorgegeben werden soll."
Zusicherung des Hauptsponsors ohne Gewicht bei drohender Insolvenz
Zwar hatte der Hauptsponsor des Vereins kürzlich zugesichert, das Sponsoring auch im Falle eines Abstiegs in die Oberliga aufrechtzuerhalten sowie die Gehälter der Angestellten für die nächsten drei Monate zu übernehmen, doch laut des Insolvenzverwalters reicht die reine Absichtserklärung nicht. Diese müsse nun mit Liquidität unterlegt werden. Das ist wohl noch nicht geschehen. Nach Angaben des Insolvenzverwalters soll der Klub rund 100 Gläubiger haben.
Meldet Uerdingen tatsächlich Insolvenz an, wird dies mit einem Neun-Punkte-Abzug bestraft. Aktuell ist Uerdingen mit 21 Punkten auf Platz 16 der Tabelle. Mit dann zwölf Punkten wäre der Klub zehn Punkte hinter einem Nicht-Abstiegsplatz.
- wz.de: "Rettung beim KFC gescheitert: Insolvenzverfahren ab 1. April"
- kicker.de: "Tabelle Regionalliga West"
- kfc-uerdingen.de: "Stellungnahme des Vorstands"