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Klub-WM: Auf wen der FC Bayern und der BVB treffen könnten


Auslosung der Klub-WM
Ein Detail wirft Fragen auf

Von t-online, anb

Aktualisiert am 05.12.2024Lesedauer: 5 Min.
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Manuel Neuer (l.) und Joshua Kimmich: Ihre Verträge in München laufen im Sommer 2025 aus. (Quelle: IMAGO/Markus Fischer/imago)
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In Miami werden am Donnerstag die Vorrundengruppen der reformierten Klub-WM ausgelost. Auch für den FC Bayern und Borussia Dortmund gelten spezielle Regularien. Dabei sind einige Fragen noch offen.

Es ist so weit. Am Donnerstagabend (ab 19 Uhr im Liveticker bei t-online) findet die Auslosung für die Klub-WM statt. Es ist die Premiere des von der Fifa neu im Kalender installierten Wettbewerbs. Aus hiesiger Sicht spannend: Mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund sind gleich zwei deutsche Klubs dabei.

Insgesamt 32 Vereine aus aller Welt spielen vom 15. Juni bis zum 23. Juli 2025 in den USA um den Titel – und um viel Geld. Laut der spanischen Sportzeitung "Mundo Deportivo" erhält jede teilnehmende Mannschaft eine garantierte Summe von 50 Millionen Euro. Der Turniersieger kann dem Bericht zufolge sogar bis zu 100 Millionen Euro mit nach Hause nehmen.

Bis der Wettbewerb stattfinden kann, sind allerdings noch einige Fragen zu klären. t-online gibt einen Überblick über den aktuellen Stand.

Welche Mannschaften nehmen teil?

Mit zwölf Mannschaften kommt das Gros der Teilnehmer aus Europa. Dazu gesellen sich neben Inter Miami als Gastgeber-Team vier weitere nordamerikanische Mannschaften, sechs südamerikanische, je vier afrikanische und asiatische Teams sowie ein Vertreter aus Ozeanien.

Die Auslosung

Gespielt wird im Modus der Weltmeisterschaften für Nationalteams. Die zwei besten Vereine aus jeder der acht Vorrundengruppen ziehen in die K.-o.-Runde ein. Entsprechend läuft auch die Auslosung: Die 32 Teilnehmer wurden in vier Töpfe mit jeweils acht Mannschaften eingeteilt. Die Bayern werden aus Topf 1 gezogen, der BVB aus Topf 2. In der Gruppenphase können die beiden Bundesligisten also nicht aufeinandertreffen. In einer Gruppe dürfen maximal zwei Vereine aus der Europäischen Fußball-Union Uefa sein.

Wichtig ist dabei die Einsortierung in eine Rangliste der europäischen Vereine. Die Bayern liegen hier auf Position drei und bekommen in jedem Fall einen Verein von den Uefa-Plätzen 9 bis 12 zugelost. Diese belegen Atlético Madrid, Benfica Lissabon, Juventus Turin und der FC Salzburg.

Die Dortmunder werden als sechststärkster europäischer Verein nicht in einer Gruppe mit den vier besten Klubs Europas ausgelost. Der BVB muss also weder Manchester City, Real Madrid noch Paris Saint-Germain befürchten. Der erste Gegner wird entweder Flamengo Rio de Janeiro, Palmeiras São Paulo, River Plate aus Buenos Aires oder Fluminense Rio de Janeiro – dabei handelt es sich um die besten Klubs der südamerikanischen Konföderation Conmebol in Topf 1.

Auslosungstopf 1: FC Bayern, Manchester City (England), Real Madrid (Spanien), Paris Saint-Germain (Frankreich), Flamengo, Palmeiras, Fluminense (alle Brasilien), River Plate (Argentinien)

Topf 2: Borussia Dortmund, FC Chelsea (England), Inter Mailand, Juventus Turin (beide Italien), FC Porto, Benfica Lissabon (beide Portugal), Atlético Madrid (Spanien), RB Salzburg (Österreich)

Topf 3: Al-Hilal (Saudi-Arabien), Ulsan HD FC (Südkorea), Wydad Casablanca (Marokko), Al Ahly SC (Ägypten), CF Monterrey, Club Leon (beide Mexiko), Boca Juniors (Argentinien), Botafogo (Brasilien)

Topf 4: Urawa Red Diamonds (Japan), Al-Ain (Vereinigte Arabische Emirate), Esperance Tunis (Tunesien), Mamelodi Sundowns (Südafrika), CF Pachuca (Mexiko), Inter Miami, Seattle Sounders (beide USA), Auckland City (Neuseeland)

Die Spielorte

Die 63 Partien werden in zwölf Austragungsorten in den USA angepfiffen. Miami bekam das Eröffnungsspiel, New Jersey das Finale. Die Klub-WM ist die Generalprobe des Landes für die WM 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko gespielt wird. Als Klub des Auftaktspiels wird Inter Miami mit Superstar Lionel Messi aus Topf 4 in jedem Fall auf Position 4 der Gruppe A gelost.

Wer zeigt die Klub-WM im TV?

Hier wird es spannend. Der Streamingdienst DAZN gab am Mittwoch bekannt, dass er die WM weltweit exklusiv, live und für die Zuschauer kostenlos ausstrahlen wird. Ein kostenpflichtiges Abonnement ist nicht nötig, lediglich ein Account (mehr dazu lesen Sie hier). Nun kommt das große Aber, denn der Deal wirft Fragen auf: Wie kann es sein, dass DAZN auf Einnahmen durch die Ausstrahlung verzichtet? Und warum?

Der "Bild"-Zeitung zufolge zahlt DAZN für die Turnier-Rechte eine Milliarde US-Dollar (950 Millionen Euro). Das ist vergleichbar mit den Kosten für die Übertragung einer kompletten Bundesliga-Saison samt 2. Bundesliga und Relegationsspielen. Fifa-Präsident Gianni Infantino kommentierte, er freue sich, dass "die Fifa in Zusammenarbeit mit DAZN und Fifa+ das Beste des Klubfußballs kostenlos in die ganze Welt bringen wird. Das bedeutet, dass jeder einzelne Fußballfan auf der ganzen Welt die besten Spieler der 32 besten Klubs bei der neuen Klub-Weltmeisterschaft sehen kann." Fifa+, die "Videothek" des Weltverbandes mit Spielaufzeichnungen, Dokumentationen und Live-Angeboten, wird dafür auf der DAZN-Plattform integriert.

Das Spannende daran: Die Vereinbarung kam zustande, nachdem in mehreren Medienberichten angedeutet worden war, dass DAZN eine große Finanzspritze von Saudi-Arabiens Staatsfonds (PIF) erhalten könnte. Im Oktober dementierte der PIF diese Berichte: Es gebe "derzeit keine Gespräche mit DAZN in dieser Angelegenheit", und der PIF habe "keine aktuellen Pläne, in das Unternehmen zu investieren". Es könnte für die Vorgänge allerdings auch von Bedeutung sein, dass die Fifa in der kommenden Woche aller Voraussicht nach die WM 2034 an Saudi-Arabien vergeben wird.

Gibt es Kritik an dem Turnier?

Ja – und zwar nicht zu knapp. Weltmeister Toni Kroos, der im Sommer seine Karriere beendete, hielt sich mit seiner Meinung nicht zurück und stellte klar: "Ich schalte nicht ein. Man muss irgendwann mal aufwachen und ein bisschen an die Spieler und ein ganz kleines bisschen weniger ans Geld denken." Er habe den "perfekten Zeitpunkt gefunden, um aufzuhören". Kroos weiter: "Ich weiß, die Leute werden es nicht hören wollen, zumindest nicht die Leute des Veranstalters, aber am Ende spielst du um ’nen Appel und ’n Ei."

Kritik äußerte auch die Spielergewerkschaft Fifpro: "Das führt zu körperlicher Erschöpfung, Verletzungen, psychischen Problemen, schlechteren Leistungen und Risiken für die Dauer der Karriere der Spieler."

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Das größte Fragezeichen: Sind alle Stars dabei?

Das ist noch offen. Der Grund dafür wird am Beispiel des FC Bayern deutlich. Bei gleich vier Spielern – Alphonso Davies, Leroy Sané, Joshua Kimmich und Manuel Neuer – läuft der Vertrag zum 30. Juni 2025 aus. Das heißt, momentan wären sie für die vom 15. Juni bis zum 13. Juli stattfindende Klub-WM nicht spielberechtigt. Dazu gilt, dass Spieler, die zwischen Juni und Juli den Klub wechseln, nicht an der WM teilnehmen können.

Die teilnehmenden Klubs sind also zum Handeln und in bestimmter Hinsicht auch zur Eile gezwungen. Wie die "Sportschau" berichtet, will die Fifa mit einem zusätzlichen, dritten Transferfenster reagieren. Konkret ist vorgesehen, dass Länder, die ihre Vereine entsenden, bereits vom 1. bis zum 10. Juni Spieler abgeben und verpflichten dürfen. Das eigentliche Sommer-Transferfenster öffnet eigentlich erst am 1. Juli 2025.

Zudem berichtet die "Sportschau", dass die Fifa den Klubs noch eine weitere Möglichkeit bietet: Sollten demnach Spieler ihren Klub zum 30. Juni verlassen, also während die Klub-WM noch läuft, darf der betroffene Verein zwischen dem 27. Juni und dem 3. Juli noch einmal nachbessern, wenn das "normale" Sommer-Transferfenster im jeweiligen Land schon geöffnet ist.

Wann finden die Spiele statt?

Das steht noch nicht fest. Die Austragungsorte werden von der Fifa erst nach der Auslosung festgelegt – wohl auch, um sich den entsprechenden Fernsehmärkten anzupassen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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