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FC Bayern: Sacha Boey will der neue Philipp Lahm werden


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"Will so gut werden wie Lahm"
Löst er ein langjähriges Problem der Bayern?


30.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Sacha Boey: Mit einer Ablösesumme von 30 Millionen Euro ist der Franzose der Rekord-Wintertransfer des FC Bayern.Vergrößern des Bildes
Sacha Boey: Mit einer Ablösesumme von 30 Millionen Euro ist der Franzose der Rekord-Wintertransfer des FC Bayern. (Quelle: Sven Hoppe)

Rekord-Wintertransfer Sacha Boey steht beim FC Bayern gezwungenermaßen vor einem Blitzstart. Er nennt einen langjährigen Bayern-Kapitän als Vorbild.

Erst am Sonntag war Harry Kane bei seinem Fanklub-Besuch in "Kirchweidach" in ein großes Fettnäpfchen getreten. Auf die vermeintlich harmlose Kinder-Frage, was sein Lieblingstier sei, antwortete der Star-Neuzugang des FC Bayern: "Den Löwen mag ich am meisten." Für den Kapitän der auch als "Three Lions" bekannten englischen Nationalmannschaft war diese Antwort nur logisch.

Das Gelächter und Gejohle im Saal, das er damit auslöste, irritierte ihn sichtlich. Das verstand er erst, nachdem ihn der Moderator der Veranstaltung darüber aufgeklärt hatte, dass ein blauer Löwe ja "das Logo des anderen Vereins hier in München" sei, vom ungeliebten Lokalrivalen TSV 1860. Er grinste und sagte sofort: "Ah okay, mein Lieblingstier ist einfach ein Hund." Damit hatte er die Bayern-Fans fürs Erste besänftigt.

Löwen-Alarm beim FC Bayern

Nur zwei Tage später herrschte beim Rekordmeister allerdings schon wieder Löwen-Alarm. Mit Sacha Boey tauchte da nämlich erstmals ein Ex-Löwe im Mannschaftstraining der Bayern auf. Der 23 Jahre alte Franzose ist für 30 Millionen Euro plus Boni von fünf Millionen – und damit als Rekord-Wintertransfer – von Galatasaray Istanbul an die Säbener Straße gekommen. Das Symbol seines Ex-Klubs? Na klar: Ein Löwe!

Da der allerdings nicht blau, sondern orange-rot ist, wurde Boey sehr offen und freundlich im Bayern-Rudel empfangen. Nachdem sein Wechsel am Sonntag offiziell verkündet wurde, stand der Rechtsverteidiger am Dienstag erstmals gemeinsam mit seinen neuen Teamkollegen auf dem Trainingsplatz. Seinem 18 Jahre alten Landsmann Mathys Tel wich er dabei kaum von der Seite.

So lockte Tel Boey zum FC Bayern

"Ich habe mit Mathys gesprochen, er ist ein guter Freund von mir. Er wollte unbedingt, dass ich komme", verriet Boey und sagte auf t-online-Nachfrage bei seiner Vorstellung am Dienstagnachmittag: "Er hat mir gesagt, dass Bayern einer der besten Vereine ist und dass wir alles gewinnen wollen. Das hat mich natürlich schon beeinflusst."

Die beiden kennen sich noch aus der gemeinsamen Zeit bei Stade Rennes. Neben Tel hielt sich Boey im ersten Training größtenteils an seine ebenfalls französischsprachigen Teamkollegen Eric Maxim Choupo-Moting und Raphaël Guerreiro und hinterließ dabei insgesamt einen guten ersten Eindruck. Nach der Einheit schrieb er seine ersten Autogramme und knipste seine ersten Selfies mit den Fans.

Hier hat Boey seine Bayern-Bewerbung schon abgegeben

"Sacha ist ein sehr aufgeweckter Junge, der vor Energie sprüht. Sehr zweikampfstark und viel unterwegs auf dem Platz", sagte Sportdirektor Christoph Freund, der überzeugt davon ist, "dass er unserer Mannschaft sehr guttun wird".

Positiv aufgefallen ist Boey den Bayern und Christoph Freund vor allem auch in den beiden Duellen in der Gruppenphase der Champions League mit Galatasaray. Schon damit gab Boey sozusagen seine Bewerbung bei den Münchnern ab.

In den intensiven Partien (3:1 in Istanbul und 2:1 in München) gegen den insgesamt starken türkischen Rekordmeister sei Boey "noch mal rausgestochen, vor allem mit seiner Energie, die er auf dem Platz versprüht", sagte Freund über seinen "absoluten Wunschspieler".

Sané schwärmt bei t-online von Gegenspieler Boey

Leroy Sané war damals Boeys direkter Gegenspieler. "Er ist ein aggressiver Spieler, aber auch fußballerisch sehr gut. Er wird uns auf jeden Fall weiterhelfen und auch verstärken", sagte Sané zu t-online: "Deswegen hoffe ich, dass er so schnell, wie es geht, auf dem Platz stehen kann."

Möglicherweise wird das für den Rechtsverteidiger schon am Samstag im Heimspiel gegen Gladbach der Fall sein. Beim 3:2 am Samstag in Augsburg musste zuletzt Linksfuß
Raphaël Guerreiro rechts verteidigen. Sowohl Noussair Mazraoui, der mit Marokko beim Afrika-Cup weilt, als auch Konrad Laimer (Faserriss in der Wade) und Joshua Kimmich (Schulterprobleme) als mögliche Notlösung für diese Position stehen momentan nämlich nicht zur Verfügung.

Gut möglich, dass Chefcoach Thomas Tuchel seinen Neuzugang deshalb direkt aufstellen und damit ins kalte Wasser werfen wird. "Ich bin immer bereit, für alles", sagte Boey selbstbewusst vor seinem möglichen Blitzdebüt, "es ist wie in einem Traum und eine Riesenchance zu zeigen, was ich kann."

Boey über Vorbild Lahm: "Will so gut werden wie er"

Dabei will er sich an keinem geringeren als dem langjährigen Bayern-Kapitän Philipp Lahm orientieren. Wie Boey jetzt war Lahm bei den Münchnern über Jahre Rechtsverteidiger. Im Prinzip ist diese Position seit Lahms Karriereende 2017 ein langjähriges Problem der Bayern. Ist Boey nun die Lösung dafür?

"Als ich jünger war, habe ich ihm oft zugeschaut. Er ist eine der größten Legenden, einer der Besten", sagte Boey und kündigte an, nicht weniger als dessen Erbe antreten zu wollen: "Ich werde alles dafür tun, um so gut zu werden wie er." Höher hätte er sich die Messlatte definitiv nicht legen können. Gut möglich, dass dabei der Löwe aus dem Neu-Bayer sprach. Man darf gespannt sein, ob der seinen großen Worten jetzt auch entsprechende Taten folgen lassen wird.

Verwendete Quellen
  • Eigene Eindrücke vor Ort bei Vorstellung von Sacha Boey
  • Persönliches Interview mit Leroy Sané am 28. Januar
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