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Frauen-WM 2019: Lina Magull – Eine der kritischsten DFB-Spielerinnen


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Fußball-WM
Trotz Viertelfinale – DFB-Spielerin fordert: "Können viel mutiger sein"

  • Noah Platschko
Aus Grenoble berichtet Noah Platschko

Aktualisiert am 24.06.2019Lesedauer: 3 Min.
Hatte die erste Großchance für das DFB-Team: Lina Magull (r.)Vergrößern des Bildes
Hatte die erste Großchance für das DFB-Team: Lina Magull (r.) (Quelle: Denis Balibouse/reuters)
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In den letzten beiden Länderspielen war Lina Magull mit die beste Akteurin auf dem Platz. Trotz ihrer starken Auftritte gehört die 24-Jährige zu den selbstkritischsten Spielerinnen im Team.

"Deutschland ist ja allgemein ein sehr kritisches Land." Dieser Satz stammt von Lina Magull, 24, geboren in Dortmund. Die Nationalspielerin, seit Sommer 2018 beim FC Bayern unter Vertrag, sprach diese Worte nach dem 4:0-Sieg Deutschlands gegen Südafrika in Montpellier.


Die deutsche Mannschaft hatte soeben den Gruppensieg perfekt gemacht, die bis zu diesem Zeitpunkt beste Turnierleistung erbracht und die Vorrunde mit sechs zu Null Toren und der maximalen Punkteausbeute abgeschlossen. Und dennoch war Magull unzufrieden.

Magull: "...wenn man weiß, was in den Spielerinnen steckt"

"Wir haben einfach keinen guten Fußball gespielt in den letzten Spielen. Wir wollten selber gar nicht so spielen. In manchen Situationen hat dann aber der Mut gefehlt und dann ist man von sich selber auch enttäuscht."

Nur wenige Tage später wählte sie auf einer Pressekonferenz ähnliche Wort und sagte: "Es gibt noch Luft nach oben, vor allem wenn man weiß, was in den Mitspielerinnen noch drinsteckt, was sie vielleicht noch nicht gezeigt haben", und ergänzte lediglich: "Es ist zumindest positiv, dass der Trend nach oben und nicht nach unten geht."

Die Richtung des Trends bestätigte sich am Wochenende, als die Nationalmannschaft souverän mit 3:0 ins Viertelfinale einzog. Doch auch nach dieser Partie kritisierte Magull von sich aus."Ich finde, dass wir noch besser den Ball laufen lassen müssen. Wir leisten uns zu viele Abspielfehler von hinten, was nicht sein muss. Ich glaube, wir können einfach viel, viel mutiger sein."

Bundestrainerin fordert Team auf, sich zu freuen

Es ist bemerkenswert, dass ausgerechnet Magull, die in den vergangenen beiden Spielen mit die beste Akteurin auf dem Platz war, nach den Spielen die kritischsten Worte wählt. Andererseits: Ist von jemandem, der Lionel Messi als sein Vorbild bezeichnet, etwas anderes zu erwarten?

Sogar die Bundestrainerin gab direkt nach Abpfiff im Mannschaftskreis nach dem Sieg gegen Nigeria und dem damit verbundenen Erreichen des Viertelfinals ihren Spielerinnen mit auf den Weg, sich mal "richtig zu freuen", wie Angreiferin Lea Schüller nach der Partie verriet. Grundsätzlich sei das Team intern sehr selbstkritisch. "Ich habe noch keine gesehen, die gesagt hat: 'Ich bin total zufrieden mit mir'", so die Bundestrainerin vergangene Woche.

Auch nach dem ersten K.o.-Spiel dürfte das nicht der Fall gewesen sein. Lina Magull war es nicht: "Das war in Anführungszeichen nur das Achtelfinale. Aber natürlich freuen wir uns riesig. Ich bin zum ersten Mal bei einer WM dabei und bin jetzt im Viertelfinale. Das ist ein großes Ziel das wir erreicht haben", sagte die nun 35-fache Nationalspielerin, nur um hinter herzuschieben: "Aber wir sind von der Mentalität her sehr kritisch und wissen, dass es nicht unsere beste Leistung war."

Es wirkt fast so, also würde das mit dem "richtig freuen" zumindest Magull ein wenig schwer fallen. Denn auch die Art und Weise des Sieges war nicht ganz nach dem Geschmack der U20-Weltmeisterin von 2014. "Ich möchte, dass wir guten Fußball spielen. Daher versuche ich immer, mutig und anspielbereit zu sein. Wenn das gelingt, dann freue ich mich."

Da war er wieder, der angesprochene fehlende Mut. Magull, die mit ihrem Körpereinsatz den Elfmeter zum 2:0 herausholte, ist dieser definitiv nicht abzusprechen. Bis zum kommenden Spiel sollte dann auch ihre vom Foul vor dem Strafstoß davongetragene Schramme verheilt sein – und einem mutigen Einsatz nichts im Wege stehen. Allez maximal. Soweit gehen, wie möglich.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Stimmen von Ort
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