Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neben Wirbel um Präsident Rubiales Trotz WM-Titel: Spanien denkt wohl an Trainerentlassung
Im spanischen Fußballverband geht es weiter drunter und drüber. Nach dem "Kuss-Skandal" um Präsident Rubiales steht nun offenbar der Trainer vor der Ablösung.
Der spanischen Fußballverband RFEF kommt einfach nicht zur Ruhe. Neben der seit Tagen schwelenden Kontroversen um den "Kuss-Skandal" von Verbandspräsident Luis Rubiales (lesen Sie hier alles zum Aufreger um den umstrittenen Verbandschef), gerät nun offenbar auch Trainer Jorge Vilda unter Druck.
- "Kuss-Skandal": Rubiales' Mutter tritt in den Hungerstreik
Laut der englischen Zeitung "Mirror" seien Vildas Tage als Coach der Spanierinnen gezählt – obwohl der 42-Jährige erst Mitte August den WM-Titel mit dem Team holte. Bei einem Treffen der Regionalpräsidenten der RFEF, nach welchem diese Verbandsboss Rubiales eindringlich zum Rücktritt aufgefordert hatten, soll auch Vilda ein Thema gewesen sein.
Die Sache mit den Regionalpräsidenten
Dabei sei abgewogen worden, inwiefern man den Trainer seines Amtes entheben könne. Dies überrascht, da Vilda erst vor wenigen Tagen ein neuer Vierjahresvertrag angeboten worden sein soll, wie der "Mirror" schreibt. Mittlerweile werde Vildas Position innerhalb des Verbandes allerdings als "unhaltbar" angesehen.
Wichtig sei in diesem Zusammenhang allerdings, dass die versammelten Regionalpräsidenten der RFEF keine Entscheidungsbefugnis zur Entlassung Vildas hätten, heißt es in dem Artikel weiter.
Spielerinnen protestierten gegen den Trainer
Hintergrund für die Kritik am Weltmeistertrainer ist die Vorgeschichte zum Titelgewinn in Australien und Neuseeland. 15 spanische Spielerinnen hatten im vergangenen Herbst gegen den Führungsstil von Vilda protestiert.
- "Kuss-Skandal" um Rubiales: Sind Männer Schweine?
In einem Brief an die Verbandsspitze machten sie unter anderem Andeutungen, dass der Nationaltrainer ein kontrollierendes, ängstliches Umfeld mit Machtungleichgewicht, Bevorzugung, Einschüchterung und individuellem Stress geschaffen hatte. Dies habe dazu geführt, dass mehrere Spielerinnen – darunter auch die von Präsident Rubiales unfreiwillig geküsste Rekordtorschützin Jennifer Hermoso – das Training unter Tränen verließen.
Trotz aller Kritik wurde der Übungsleiter vom Verband und insbesondere von Rubiales gestützt. Nur drei der 15 Rebellinnen kehrten zurück in den Kader.
Trainer distanziert sich von Rubiales
Nach dem "Kuss-Skandal" distanzierte sich Vilda zuletzt von Verbandschef Luis Rubiales. In einem Statement am Samstagabend verurteilte der Weltmeistercoach dessen Verhalten als inakzeptabel.
"Ich bedauere zutiefst, dass der Erfolg des spanischen Frauenfußballs durch das unangemessene Verhalten unseres Präsidenten Luis Rubiales, das er selbst zugegeben hat, beeinträchtigt wurde", hieß es einer Mitteilung Vildas.
- mirror.co.uk: "Spanish FA ‘studying options' to sack coach Jorge Vilda despite Luis Rubiales offer" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagenturen SID und dpa