Kroatien bei der EM vor dem Aus Drama in der Nachspielzeit: Albanien schockt den WM-Dritten
Mehr als 60 Minuten lag Kroatien gegen den Außenseiter aus Albanien hinten. Doch dann folgte eine spektakuläre Wende – und ein später Tiefschlag.
Kroatien steht bei der EM in Deutschland vor dem Aus. Nach dem 0:3 gegen Spanien holten die "Vatreni", die "Gekachelten", nur ein 2:2 gegen Albanien. Dabei fiel das entscheidende Gegentor in der Nachspielzeit. Damit muss Kroatien nun im letzten Gruppenspiel gegen Italien gewinnen, um noch Hoffnungen auf das Achtelfinale zu haben.
In der elften Minute hatte Qazim Laçi die Albaner überraschend in Führung gebracht. Nach einer schwachen ersten Hälfte steigerte sich Kroatien im zweiten Durchgang und drehte das Spiel in der Schlussphase. Andrej Kramarić (74.) und ein Eigentor von Klaus Gjasula (76.) ließen den WM-Dritten jubeln.
Anschließend drängte Kroatien auf das entscheidende 3:1 – und musste den Rückschlag hinnehmen. Gjasula, der eben noch mit einem Eigentor die Kroaten in Führung gebracht hatte, brachte den Ball im gegnerischen Tor unter (90.+5) und versetzte die albanischen Fans in Ekstase.
So lief das Spiel
"Wir sind uns bewusst, dass wir Albanien schlagen und drei Punkte holen müssen. Da gibt es nichts auszurechnen – die Gleichung ist einfach", hatte Hoffenheims Kramarić vor der Partie gesagt. Trainer Dalić nahm dafür drei Änderungen an seiner Startelf vor, unter anderem rückte der ehemalige Bundesliga-Star Ivan Perišić als Linksverteidiger in die Mannschaft, der ehemalige Leipziger Joško Gvardiol begann in der Innenverteidigung.
Doch obwohl die Partie für die Kroaten fast schon Final-Charakter hatte, begannen sie wieder behäbig und pomadig. Tempo und Leidenschaft? Vermissten die Fans lange erneut. Bei Traumwetter ließ es die Ü30-Fraktion mit Modrić (38), Kramarić, Perišić (35), Marcelo Brozović und Mateo Kovačić (30) stattdessen erst einmal gemächlich angehen.
Und natürlich wurde das böse bestraft: Erst konnte Jasir Asani unbehelligt flanken, dann lief sich Laci clever frei und köpfte ohne Probleme zur Führung ein. Albanien wirkte lange frischer und frecher, so hatten Nedim Bajrami (15.), Kristjan Asllani (31.) und Rey Manaj (45.+1) weitere gute Möglichkeiten.
Lange spielten die Kroaten einfallslos, zur zweiten Halbzeit kamen dann mit Mario Pašalić und Luka Sučić aber frische Kräfte – Sučić sorgte auch sofort für die erste gute Möglichkeit (50.). Und so begann Kroatien zu kämpfen, Modrič und Co. wirkten zielstrebiger, Pašalić hatte per Kopf eine gute Chance (69.). Aber Albanien wehrte sich auch tapfer. Doch dem beeindruckendem Endspurt konnten sie am Ende nicht standhalten, Gjasula von Darmstadt 98 wurde beim unglücklichen Abpraller erst zum Pechvogel – und rettete dann das Remis.
- Eigene Beobachtungen
- Nachrichtenagentur SID