Champions League Last-Minute-Elfer – Leipzig erkämpft Punkt gegen Paris
Großer Kampf, doch das Wunder blieb aus: RB Leipzig hat dem Starensemble von Paris St. Germain ein Unentschieden abgetrotzt, der Achtelfinaleinzug in der Champions League ist dennoch vorzeitig außer Reichweite.
Das Champions-League-Aus von RB Leipzig ist frühzeitig besiegelt. Der Halbfinalist aus dem Vorjahr kann trotz des späten 2:2 (1:2) am Mittwochabend gegen Paris Saint-Germain die K.o.-Phase nicht mehr erreichen. Als letzte Hoffnung bleibt dem Fußball-Bundesligisten nach dem ersten Punkt in der Königsklasse nur noch die Chance auf die Europa League, um international zu überwintern.
Der in Paris geborene Christopher Nkunku (8.) köpfte die Leipziger vor 39 794 Zuschauern gegen seinen Ex-Club in Führung, ehe der zuvor gefoulte André Silva einen Elfmeter (12.) verschoss. Das bestrafte Georginio Wijnaldum umgehend: Erst traf er zum Ausgleich (21.), dann zur Führung (40.). Den späten Ausgleich für RB erzielte Dominik Szoboszlai (90.+2) per Foulelfmeter.
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Lionel Messi brachte PSG-Coach Mauricio Pochettino den im Hinspiel noch fehlenden Neymar, der im Angriff neben Messis Landsmann Angel di Maria und dem wiedergenesenen Kylian Mbappé spielte und sich mäßig engagiert zeigte. Marsch setzte im Sturm auf die alleinige Spitze Silva, der im Hinspiel den Ausgleich markiert hatte. Zudem rückten im Vergleich zum 1:1 bei Eintracht Frankfurt Tyler Adams, Konrad Laimer und Emil Forsberg in die Startelf - doch zu mehr als starken 25 Anfangsminuten reichte es bei RB nicht.
"Wir spielen 5:3:2, werden mit einer engen Dreierkette aufbauen und über die Flügel spielen. Aber wichtig ist, dass wir bei Ballverlust ein starkes Gegenpressing haben", sagte Marsch vor dem Anpfiff. Das beherzigte sein Team jedoch nur in der Anfangsphase. Nach Balleroberung flankte Silva auf Nkunku, der seinen fünften Treffern im laufenden Wettbewerb erzielte und gegen seinen Ex-Club den Jubel wegließ.
Nur zwei Minuten später zeigte der schwedische Unparteiische Andreas Ekberg auf den Elfmeterpunkt. Stammschütze Forsberg überließ dem Gefoulten Silva den Ball, der jedoch an Gianluigi Donnarumma scheiterte. "Ich hätte mir gewünscht, dass Emil Forsberg schießt", sagte Ex-Trainer und -Sportdirektor Ralf Rangnick als TV-Experte für den Internetanbieter DAZN über den Strafstoß. "Bis dahin haben sie es super gemacht." Doch nach der verpassten Chance drehten die bis dahin schwachen Pariser die Partie.
PSG nutzte die erste schöne Kombination im Angriff über Neymar, di Maria und Mbappé zum Ausgleich: Wijnaldum musste nur zum 1:1 einschieben. Danach verflachte die Partie, Leipzig lief an, Paris wartete meist nur auf Konter und legte noch vor der Pause nach: Nach einer Ecke köpfte Marquinhos auf Wijnaldum, der nur einnicken musste. Zunächst ging die Fahne hoch, doch dann korrigierte der Videoassistent: Der Treffer zählte. Es hätte noch schlimmer kommen können: Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff lief Mbappé frei auf Peter Gulacsi zu, der Ungar verhinderte jedoch das 1:3.
Nach dem Wechsel ging Marsch erhöhtes Risiko, brachte für Abwehrspieler Willi Orban den offensiven Amadou Haidara, und nach einer Stunde kamen noch Yussuf Poulsen und Dominik Szoboszlai. Nur half es nicht. Paris machte wenig, enttäuschte mit vielen Abspielfehler, doch die Leipziger nutzten die Fehler nicht. PSG setzte selten Nadelstiche, scheiterte unter anderem durch Mbappé (64.). Eine gute RB-Chance vergab Szoboszlai (72.), ehe es den zweiten Strafstoß für Leipzig gab. Szoboszlai machte es besser als Silva und traf.
- Mit den Nachrichtenagenturen SID und dpa