Wahnsinn in Madrid Ronaldo rettet Real in der Nachspielzeit
Bis zur siebten Minute der Nachspielzeit stand Juventus Turin in Madrid vor der Sensation. Doch dann trat Cristiano Ronaldo zum Elfmeter an – und schoss Real ins Halbfinale der Champions League.
Real Madrid hat eine historische Schmach verhindert: Dank eines Last-Minute-Elfmetertreffers von Cristiano Ronaldo (90. + 7) retteten die Königlichen das 1:3 gegen Juventus Turin und damit den achten Einzug in das Halbfinale der Champions League in Serie.
Mandzukic trifft doppelt
Vor allen Juve-Stürmer Mario Mandzukic hatte Real lange zittern lassen. Der frühere Angreifer von Bayern München und dem VfL Wolfsburg brachte den Top-Favoriten im Rückspiel gegen Juventus Turin mit seinen beiden Kopfball-Treffern in der 2. und 37. Minute ins Wanken, nachdem die "Königlichen" schon nach dem 3:0 im Hinspiel wie der sichere Halbfinalist aussahen.
Als in der 61. Minute Real-Keeper Keylor Navas einen Ball durch die Arme rutschen ließ und Blaise Matuidi zum 3:0 für Juve einschoss, verstanden die Zuschauer im Estadio Benabeu die Welt nicht mehr. Erst Ronaldo erlöste die Fans dann in letzter Sekunde mit seinem 120. Tor in der Champions League, wobei der Elfmeter, den Benatia an Vazquez verwirkt hatte, nicht unumstritten war.
Schwacher Auftritt von Real
Das Team von Weltmeister Toni Kroos wirkte in der Neuauflage des letztjährigen Champions-League-Finals bei weitem nicht so souverän wie im Hinspiel, als Superstar Ronaldo mit seinem Traum-Fallrückzieher und einem weiteren Treffer das Tor zur Runde der letzten Vier aufgestoßen hatte. Doch in seinem 150. Spiel in der Königsklasse blieb der Weltfußball über weite Strecken blass, ehe er am Ende wieder als Held gefeiert werden konnte.
Schon in der zweiten Minute schockte der Kroate Mandzukic die 80.000 Zuschauer im Estadio Bernabeu, als er beim ersten Angriff der Gäste eine Flanke von Sami Khedira zur 1:0-Führung verwertete. Nach weiteren Chancen des mutig aufspielenden italienischen Rekordmeisters, überwand Mandzukic den Real-Keeper Keylor Navas zum zweiten Mal, wobei schon dieser Kopfball nicht unhaltbar schien.
Rote Karte für Buffon
Vor dem Match, das von vielen Fans angesichts des klaren Hinspielergebnisses als Formsache gesehen wurde, hatte Weltfußballer Ronaldo gewarnt. "Wir dürfen Juventus nicht unterschätzen, sie haben fantastische Spieler", sagte er vor dem Match, und er sollte recht behalten.
Trotz der starken Leistung gelang es Juventus um Weltmeister Khedira nicht, erstmals in der Geschichte der Königsklasse ein Heim-0:3 aus dem Hinspiel noch auszubügeln. "Wir brauchen nicht über ein Wunder zu sprechen", wollte Juve-Trainer Massimiliano Allegri schon vor der Partie keine Illusionen verbreiten.
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Im Spiel erwies sich diese Aussage eher als Understatement. Und das nicht zuletzt wegen des zuletzt monatelang erfolglosen Mario Mandzukic, der nach der Gelb-Roten Karte für Paulo Dybala in die Stammformation gerückt war. Für den 40 Jahre alten Torhüter Gianluigi Buffon, dessen Fortsetzung der Karriere noch offen ist, könnte es das letzte Spiel in der Eliteliga des europäischen Fußballs gewesen sein. Wegen Schiedsrichterbeleidigung sah der Keeper vor dem Elfmeter noch die Rote Karte.