Durchwachsener Auftritt in Madrid Pleite bei Atlético – doch der BVB wahrt die Hoffnung
In Madrid lag Borussia Dortmund schnell zurück. Und auch in der Folge hatte der BVB bei Atlético wenig zu melden. Doch ein Tor und die zweite Halbzeit nährt die Hoffnung.
Borussia Dortmund ist in Madrid mit einem blauen Auge davon gekommen. Im Viertelfinal-Hinspiel bei Atlético Madrid unterlag der BVB mit 1:2 – und wahrt damit die Chance auf ein Weiterkommen am kommenden Dienstag im heimischen Stadion.
Rodrigo de Paul (4. Minute) und Samuel Lino (32.) brachten den Gastgeber gegen einen überforderten und fahrigen BVB in Führung, der Pausenrückstand der Borussia war mehr als verdient.
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Im zweiten Durchgang stabilisierte sich der BVB und wurde auch vor dem Tor das ein oder andere Mal gefährlich – und konnte sich auf einen Schlussmann Gregor Kobel verlassen. Der eingewechselte Sébastien Haller erzielte in der Endphase Partie den so wichtigen Anschlusstreffer (81.) und wahrt damit die Hoffnung auf das Halbfinale.
So lief das Spiel
Vor 70.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in hitziger Stadionatmosphäre hatten de Paul (4. Minute) und (32.) die in der ersten Hälfte wie entfesselt aufspielenden Madrilenen, die unter Trainer Diego Simeone in K.-o.-Heimspielen der Königsklasse weiter ungeschlagen sind, völlig verdient mit 2:0 in Führung gebracht.
Vor allem für Mats Hummels war es ein besonderes Spiel, er lief zum 500. Mal im schwarz-gelben Trikot auf. Doch der Jubilar sah schon unmittelbar nach Anpfiff schlecht aus, als er sich bei einem Konter der Madrilenen verschätzte und so die Großchance durch Álvaro Morata (2.) mit ermöglichte. Ian Maatsen blockte den Ball mit einer Grätsche noch ab.
Der infernalische Lärm von den Tribünen des Estadio Metropolitano hinterließ bei den BVB-Profis mächtig Wirkung und führte zu einem kapitalen Fehlstart. Die Dortmunder wirkten überfordert und kamen mit dem aggressiven Pressing der Gastgeber überhaupt nicht zurecht. Das 0:1 nach nicht mal vier Spielminuten war dafür symbolisch: Torhüter Gregor Kobel verzögerte unnötig den Pass auf Maatsen, der den Ball mit dem Außenrist genau in die Beine von Torschütze de Paul spielte.
Die frühe Führung gab dem spielfreudigen Tabellenvierten der spanischen Primera División noch mehr Rückenwind. Der BVB hatte in den direkten Zweikämpfen zu oft das Nachsehen, beim eigenen Spielaufbau folgte aufgrund des gegnerischen Drucks häufig ein Fehlpass. Dabei hatte Sportdirektor Sebastian Kehl unmittelbar vor dem Anpfiff genau vor dieser "intensiven Spielweise" der Madrilenen gewarnt und gefordert: "Diese Widerstandsfähigkeit müssen wir zeigen."
Brandt sorgt für Belebung
Trainer Terzic hatte deswegen extra den physisch stärkeren Felix Nmecha für Julian Brandt in die Startelf beordert, doch in Sachen Körperlichkeit war Atlético eine Klasse besser. Und der BVB leistete sich zu viele Fehler. Ein eklatantes Missverständnis der beiden BVB-Innenverteidiger Hummels und Nico Schlotterbeck ermöglichte Lino nach Vorarbeit von Antoine Griezmann das zweite Tor des Abends.
Der Bundesliga-Fünfte kam erst in der 35. Minute durch Karim Adeyemi zu seiner ersten Torchance. Kurz vor dem Halbzeitpfiff prüfte Maatsen mit einem Fernschuss Madrids Torhüter Jan Oblak, auch der lange Zeit blasse Jadon Sancho kam nochmal gefährlich vors Tor.
Auch nach dem Seitenwechsel versuchten die Dortmunder mit dem eingewechselten Brandt, selbst mehr Druck auf den Gegner auszuüben. Doch ohne Donyell Malen, der wegen muskulärer Probleme erneut passen musste, fehlte offensiv eine wichtige Anspielstation. Atlético mit dem ehemaligen BVB-Profi Axel Witsel hatte defensiv nur selten ernsthafte Probleme mit den Bemühungen des BVB. Kobel musste gar gegen Lino nach einem Freistoß in höchster Not das dritte Gegentor verhindern (76.). Nach Hallers Anschlusstreffer gab es noch Chancen auf beiden Seiten.
Brandt hatte in allerletzter Sekunde sogar noch den Ausgleichstreffer auf dem Kopf (90.+6), traf aber nur das Lattenkreuz. Zuvor war Jamie Bynoe-Gittens bereits an Oblak und der Latte gescheitert (87.). So ist der BVB nun im Rückspiel zum Siegen verdammt.
- Eigene Beobachtungen bei DAZN
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa