Eklat bei Bundesligaspiel Linienrichter getroffen – Partie in Bochum abgebrochen
Die Partie zwischen dem VfL und Borussia Mönchengladbach wird von einer erschreckenden Szene überschattet. Der Schiedsrichter reagiert sofort – und fällt eine konsequente Entscheidung.
Das sind Szenen, die niemand sehen will: Das Bundesligaspiel zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach ist nach 69 Minuten beim Stand von 2:0 für die Gäste abgebrochen worden. Linienrichter Christian Gittelmann wurde von einem Becher am Kopf getroffen. Schiedsrichter Benjamin Cortus reagierte umgehend und ging mit seinem Gespann geschlossen in die Kabine, die Partie wurde anfangs unterbrochen. Nach einiger Beratungszeit wurde klar: Das Spiel wird nicht wieder angepfiffen.
Was war genau passiert?
Die 69. Minute: Nach einem Bochumer Angriff sind die Gladbacher wieder am Zug. Cortus aber unterbricht die Partie direkt. Auf den Fernsehbildern ist zu sehen, wie Gittelmann auf der Höhe des Gladbacher Strafraums an der Seitenlinie kniet. Cortus läuft sofort zu seinem Assistenten, der reibt sich immer wieder den Hinterkopf.
Erst in Zeitlupenbildern zeigt sich: Gittelmann wurde von einem vollen Bierbecher getroffen. Während die Unparteiischen den Rasen verlassen, stürmen die Bochumer Spieler zu ihren Fans. Torwart Manuel Riemann und Kapitän Anthony Losilla sind wütend, schimpfen in Richtung der Kurve.
Gittelmann ist Informationen der Gastgeber zufolge in eine Klinik gebracht worden. "Unseres Wissens nach ist er zu Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht worden. Das Ergebnis liegt noch nicht vor", sagte Bochums Pressesprecher Jens Fricke am späten Freitagabend im Ruhrstadion.
VfL-Sportdirektor: "Das ist nicht akzeptabel"
Mit Durchsagen hatte der Stadionsprecher schon zuvor immer wieder darauf hingewiesen, dass die Zuschauer doch bitte das Werfen von Gegenständen unterlassen sollten. Es wirkte nicht. "Ihr schadet nicht nur euch, ihr schadet anderen und ihr schadet unserem Klub", sagte der Stadionsprecher. Zunächst sangen die Fans beider Vereine noch, je länger die Unterbrechung dauerte, desto stiller wurde es im Stadion.
Auch die Gladbacher Spieler liefen dann in die Kabine. Um 22:19 Uhr kam die Durchsage: "Das Spiel wird nicht wieder angepfiffen. Das Spiel ist offiziell abgebrochen." Die Gladbacher kamen noch einmal aus der Kabine, liefen in ihre Kurve und applaudierten ihren Fans. Die letzten Szenen auf dem Rasen im Bochumer Stadion – und das unschöne Ende einer Partie, die zum Skandalspiel wurde.
Schiedsrichter: "Abbruch alternativlos"
VfL-Sportdirektor Sebastian Schindzielorz äußerte sich danach bei DAZN: "Man muss sich in aller Form entschuldigen für den Vorfall. Es ist sehr schade, dass wir das erste Mal wieder vor 25.000 Zuschauern spielen dürfen und das Spiel kein sportliches Ende findet. Das ist nicht akzeptabel. Wir müssen uns in aller Form entschuldigen."
Der Abbruch des Bundesligaspiels zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend nach einem Becherwurf war nach Ansicht von Schiedsrichter Benjamin Cortus "alternativlos". "Es wurde ein gefüllter Getränkebecher aus dem Zuschauerbereich auf den Schiedsrichterassistenten geworfen", sagte Cortus vor TV-Kameras: "Er hat diesen am Hinterkopf getroffen." Gittelmann sei "benommen" gewesen, berichtete der Referee, und ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht worden. Der zweite Assistent Florian Heft habe ihn begleitet. "Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", erklärte Cortus.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa