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BVB: Emre Can – Dafür braucht Borussia Dortmund den Nationalspieler


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Toptransfer im Winter
Wofür genau der BVB Neuzugang Emre Can braucht


Aktualisiert am 01.02.2020Lesedauer: 3 Min.
Jubelt künftig für den BVB: Emre Can.Vergrößern des Bildes
Jubelt künftig für den BVB: Emre Can. (Quelle: t-online.de/imago-images-bilder)
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Am letzten Tag der Transferperiode gelang Borussia Dortmund noch eine hochkarätige Verpflichtung. Nationalspieler Emre Can wechselt von Juventus zum Tabellenvierten der Bundesliga. Dort soll er nun die zuletzt nicht immer sattelfeste Defensive stabilisieren. Wie genau soll das funktionieren?

Borussia Dortmund verpflichtet Emre Can und sorgt nach dem Transfer von Erling Haaland damit für den zweiten Wintertransfer-Kracher. Doch weshalb genau entschied sich die BVB-Spitze für diesen Spieler?

Schon allein unter kaderplanerischen Gesichtspunkten erscheint der Transfer von Can sinnvoll, denn mit Julian Weigl verließ ein Defensivallrounder die Dortmunder zu Beginn der Transferperiode. Weigl spielte zuletzt häufig im zentralen Mittelfeld, half aber ebenso in der Innenverteidigung aus. Dieses Loch soll nun Can füllen, der ähnliche Rollen wie Weigl besetzen kann.

Seit der taktischen Umstellung von Cheftrainer Lucien Favre vom 4-2-3-1 auf ein 3-4-3 wirkte die Personaldecke in der Abwehr um einiges dünner, weil in jeder Partie nun drei statt vormals zwei zentrale Verteidiger auf dem Feld stehen. Da der junge Argentinier Leonardo Balerdi noch nicht das Vertrauen von Favre genießt, stehen für die Dreierkette eigentlich nur Mats Hummels, Manuel Akanji, Łukasz Piszczek und Dan-Axel Zagadou zur Verfügung. Da der Letztgenannte in den vergangenen Spielen verletzt ausfiel, konnte Favre nicht einmal auf die Formkrise von Piszczek reagieren, sondern musste den Polen auf dem Feld lassen. Can kann nun für Entlastung sorgen.

Zwischen Abwehr und Mittelfeld

Allerdings bleibt es eine kontroverse Frage, in welcher Position der 26-Jährige eigentlich am besten aufgehoben ist. Seinen internationalen Durchbruch feierte Can bereits vor knapp neun Jahren als Kapitän und Mittelfeldanker der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der damals vielfach beachteten Weltmeisterschaft in Mexiko. Im Herrenbereich etablierte er sich daraufhin recht schnell als veritabler Mittelfeldakteur.

Nach seinem Wechsel von Bayer Leverkusen zum FC Liverpool im Jahr 2014 wurde Can jedoch von Brendan Rodgers eine komplette Rückrunde als Halbverteidiger in der Dreierkette des 3-4-3 eingesetzt, also in einer Formation, die jener der Dortmunder sehr ähnlich war. Jürgen Klopp erkannte in Can jedoch vornehmlich einen Mittelfeldspieler und vertraute ihm daher die Rolle vor der Abwehr an. Bis zum Wechsel nach Juventus spielte Can allerdings auch immer häufiger in einer offensiveren Achterposition, welche ihm überhaupt nicht lag. Can ließ sich oft nach hinten fallen und erfüllte damit seine eigentlichen Aufgaben nur unzureichend.

Bei Juventus hatte der 26-Jährige zuletzt keinen guten Stand. Bereits frühzeitig entschied Neu-Trainer Maurizio Sarri, dass Can nicht zum engeren Kreis der Stammspieler gehören würde. Auch deshalb nominierte er ihn nicht für den Champions-League-Kader der Gruppenphase. Sarris Vorgänger Massimiliano Allegri hingegen vertraute noch auf Can und setzte ihn im Mittelfeld, aber auch einmal als Halbverteidiger in der Dreierkette im starken Achtelfinalspiel der Champions League gegen Atlético Madrid ein.

Nicht explosiv, aber clever

Dem Vernehmen nach soll Can nun beim BVB an genau solch einen Auftritt anknüpfen. Auch Bundestrainer Joachim Löw sieht ob der schwierigen Personallage in der Defensive der Nationalmannschaft Can als Option für die Verteidigung. Nun verfügt der 26-Jährige nicht unbedingt über einen starken Antritt, wodurch er gerade aus dem Stand heraus etwas braucht, um auf Geschwindigkeit zu kommen. Das könnte ihm ähnlich wie seinem künftigen Nebenmann Mats Hummels im direkten Duell mit Angreifern zum Verhängnis werden. Worin Can allerdings brilliert, das ist der Spielaufbau. Er spielt saubere Pässe, hat ein gutes Gespür für eigene Vorstöße mit dem Ball und kann sich auf die Läufe und Bewegungen seiner Vordermänner anpassen.

Dortmund hatte zuletzt immer wieder Schwierigkeiten, von hinten für offensive Gefahr zu sorgen. Viele Torschüsse des BVB ergeben sich aus Pressing- und Kontersituationen, nicht aber aus dem gepflegten Spielaufbau heraus. Can könnte insofern zur Besserung beitragen und insgesamt sein Spielverständnis in allen Spielphasen in die Waagschale werfen.

Anders als etwa beim Transfer von Mittelstürmer Erling Haaland kauft der BVB mit Can kein Versprechen an die Zukunft, sondern zur Abwechslung einen fertigen und wettkampferprobten Spieler.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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