Bayern-Präsident spricht über Nachwuchsarbeit So sieht Uli Hoeneß die Zukunft des FC Bayern
Teure Stars für den FC Bayern? Jahr für Jahr ein neuer großer Name? Das könnte schon bald der Vergangenheit angehören
Künftig soll der Fokus klar auf der Ausbildung eigener Talente liegen. Hoeneß zur "Sport Bild": "Es kann natürlich nicht der Sinn sein, dass wir Millionen in die Jugendausbildung investieren und den Talenten den Weg mit teuren Stars von außen verbauen."
Alaba ist der Letzte
Den Bayern-Boss besorgt eine alarmierende Statistik: Der letzte Spieler aus der Jugendabteilung der Münchener, das den Sprung zu den Profis schaffte und sich durchsetzen konnte, war David Alaba. Am 10. Februar 2009 debütierte der Österreicher im DFB-Pokal gegen Greuther Fürth als bis heute jüngster Spieler der FCB-Geschichte (17 Jahre, 232 Tage). Nach einer kurzen Leihe zu 1899 Hoffenheim ist Alaba seit 2011 wieder zurück, schaffte in München den Durchbruch.
Seitdem herrscht Flaute. Viele hochgehandelte Talente wurden zu den Profis raufgezogen, konnten die Erwartungen aber nicht erfüllen. Beispiele: Der Däne Pierre-Emile Hojbjerg (mittlerweile beim FC Southampton in der Premier League), Gianluca Gaudino (ausgeliehen in die Schweiz zum FC St. Gallen) oder Julian Green (wechselte im Januar zum VfB Stuttgart in die zweite Liga).
70 Millionen Euro investiert
Rund 70 Millionen Euro investiert der Verein in seine neue Talentschmiede, die auf einem neuen, 30 Hektar großen Sportgelände entsteht. Plus Spielstätte mit 2500 Plätzen und eigener Akademie mit 35 Apartments für die Youngster. 2015 war Grundsteinlegung, diesen Sommer soll alles fertig sein.
Leiter des neuen Bayern-Zentrums im Norden Münchens wird Hermann Gerland, der aktuell noch Co-Trainer unter Chefcoach Carlo Ancelotti ist.
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Klare Sache: Die Bayern machen Ernst. Hoeneß: „Der FC Bayern wird selbstverständlich weiterhin in Stars investieren, wenn wir auf einer Position Bedarf sehen." Aber: "Vorher müssen wir schauen, ob wir dafür nicht in den eigenen Reihen jemanden haben.“